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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Schmaedel, Joseph von: Dr. E. Albert's Patent-Relief-Clichés
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0225

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Dr. E. Albert’s Patent-Relief - Cliches.

2X1

den Dunkelheiten des Bildes entsprechen, auf die Rückseite
der Druckform und setzt Relief und Druckform in einer-
passenden Presse einem entsprechenden Druck aus, wobei
die Anordnung derart sein muss, dass der Druck auf der
Bildseite der Druckform weich ausgeführt wird, was am
besten durch Zwischenlegen einer Anzahl Papierbogen zwischen
Druckdeckel und Druckform erreicht wird, da sich dann die
erhöhten Theile des Zurichtereliefs in der Rückseite der Druck-
form einprägen und infolge der weichen Zwischenlage die
Druckfläche, d. i. die Bildseite der Druckform, an diesen
Stellen in die Höhe treiben, oder er verwendet ein Zurichte-
relief von entgegengesetztem Charakter wie oben, so dass die
erhöhten Theile desselben den Lichtern des Bildes entsprechen.
Dieses Zurichterelief wird nun mit der Bildseite der Druckform
verbunden und in einer passenden Presse einem entsprechen-
den Druck ausgesetzt in der Anordnung, dass die weichen
Zwischenlagen diesmal auf die Rückseite der Druckform
kommen; in diesem Falle werden die den hellen Tönen eines
Bildes entsprechenden Partien der Druckfläche tiefer gelegt,
wodurch derselbe drucktechnische Effect erzielt wird, wie
durch den vorher beschriebenen Vorgang.
Naturgemäss können beide Verfahren auch miteinander
combinirt werden.
Es muss als ein sehr glücklicher Zufall bezeichnet werden,
dass gerade diejenigen Materialien, welche in überwiegender
Mehrheit für Druckformen verwendet werden, sich in vor-
züglicher Weise für diese Proceduren eignen. Zink z. B. hat
die Eigenschaft, schon bei einer geringen Erwärmung von
etwa ioo°, welche aber noch in keiner Weise seine Struktur-
verhältnisse schädlich verändert, einen hohen Grad von Streck-
barkeit zu bekommen, und verbindet damit die merkwürdige
Eigenschaft, Formationsveränderungen, welche es in dieser
Temperatur erlitten hat, in der Kälte beizubehalten. Diese
bei verhältnissmässig niedriger Temperatur entstehenden und
dann bleibenden Formveränderungen des Zinkes erleichtern
die Manipulationen, die zur Durchführung der Niveau Verlegung
in eine Zinkdruckform nothwendig sind, ausserordentlich.
Bei anderen für Druckformen verwendete Materialien, wie z. B.
Messing oder Kupfer, sind selbstverständlich wesentlich höhere
Temperaturen nöthig, um bleibende Formänderungen zu
erzielen, die aber in diesem Falle ohne Bedenken zur An-
wendung gelangen können, da derartige Metalle solche
Temperaturen ohne Schaden auszuhalten vermögen.
Während also bisher in einer Druckform alle Druck-
complexe in einer Fläche liegen, zeigt eine Reliefdruckfläche
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