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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Unger, Arthur Wilhelm: Typographischer Lichtdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0345

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Typographischer Lichtdruck.

331

Voirin in Paris accommodirte Tiegeldruckpressen1) mit
schwingendem Fundamente und Tiegel für den Glasplatten-
Lichtdruck.
Auf einem anderen Wege suchte die Leipziger Schnell-
pressenfabrik, A.-G., vormals Schmiers, Werner & Stein,
das Problem zu lösen. Sie construirte eine Presse2), deren
Druckfundament ein cylinderförmiger, mehrseitig abgeflachter
Körper bildet, welcher so construirt ist, dass verschiedene
Druckformen hinter einander auf demselben Bogen abgedruckt
werden können.
Das aus jüngster Zeit stammende Bisson-Verfahren
findet sich bisher in seinen Einzelheiten noch nirgends publi-
cirt. Eine mittels dieser Methode hergestellte Probe findet
sich im zweiten Theile des Schwier’sehen ,,Deutschen Photo-
graphen - Kalenders “ für 1902, in welchem eine diesbezügliche
Notiz lautet: ,, . . . Es ist nämlich die — um einen Bühnen-
ausdruck zu gebrauchen — , überhaupt erste1 Veröffentlichung
in dem neuen , Biss on-Verfahren 1 . . . Dasselbe ist ein photo-
graphisches Buchdruck-Verfahren, welches mit mindestens der-
selben Feinheit wie der Lichtdruck unmittelbar Halbtöne zu
erzeugen vermag . . . Die Reproduction des Wunder’sehen
Cabinet-Originales ist von der deutschen ,, Bisson-Gesellschaft
m. b. H.“ ausgeführt, die ihren Sitz in Berlin hat und dem-
nächst mit dem Betriebe im Grossen beginnen wird.“
Wie Eingangs bereits erwähnt, hat das von mir aus-
gearbeitete Verfahren gleichzeitigen Licht- und Buchdruck
zum Gegenstände, und hat dasselbe bei der bereits erfolgten
praktischen Erprobung im Auflagendrucke sehr günstige
Resultate geliefert. Den unmittelbaren Anlass zur Durch-
führung dieses Verfahrens gab die von Professor Albert zu-
erst empfohlene Verwendung der Aluminiumplatte als Träger
der Lichtdruckschicht3), bei welchem Anlasse Albert zugleich
eine sich vorzüglich bewährende Vorschrift für die Vor-
präparation und Präparation der Aiuminiumplatten gab.
Albert regte nun an, eine Aluminium-Lichtdruckplatte,
auf einen genügend hohen, eisernen Spannblock gebracht4),
in der Buchdruckpresse zum Auflagendruck zu verwenden.
Um die Leistungsfähigkeit zu erproben, wurde bei der dem
März-Hefte der „Phot. Corresp.“ (1902) beigegebenen Beilage
auf grobem Zeichenpapier gedruckt. Es ist erwähnenswerth,
dass nach Herstellung von 3000 Abdrücken von einer Platte

x) Dieses „Jahrbuch“ f. 1901, S. 241.
2) „Allgem. Anzeiger für Druckereien“ 1901, Nr. 40.
3) „Phot. Corresp.“ 1896, S. 539 und 596.
4) „Phot. Corresp.“ 1902, S. 39, 105 (siehe Fussnote daselbst) und 119.
 
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