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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproductionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0498

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484

Lichthöfe. — Solarisation. — Directe Positive u. s. w.

3. Celluloidfilms gaben fast ebenso starken Reflex als
nicht hinterkleidete Platten, dagegen zeigten Papierfilms gar
keinen Reflex.
Es würde hieraus hervorgehen, dass absolute Sicherheit
gegen Lichthöfe nur in Papier- oder hinterkleideten Celluloid-
films zu finden ist, und dass gebrannte Siena das beste
Plattenhinterkleidungsmittel ist, nicht nur wegen der geringen
reflectirten Lichtmenge, sondern auch wegen deren nicht-
aktinischen Färbung. Wenn auch in Wirklichkeit das auf
die Platte fallende Licht niemals so intensiv ist, wie bei diesem
Experimente, so muss man doch beachten, dass Bromsilber
weit empfindlicher gegen schwächere Lichteindrücke ist als
das menschliche Auge und bei längerer Exposition, z. B. bei


Fig. 285.
Interieur-Aufnahmen, ein geringer Reflex genügend Zeit hat,
um sich bis zu recht schädlicher Wirkung zu verstärken.
Ueber Lichthöfe hielt Harold Holcroft in der
Birmingham Photogr. Society einen Vortrag (,, Brit. Journ.
Phot.“ 1902, S. 84), welcher zwar keine wesentlichen neuen
Gesichtspunkte, aber die bei den Lichthofbildern (Irradiation,
Halation) vor sich gehenden Phänomene gut schematisch in
Fig. 285 bis Fig. 287 veranschaulicht. Fig. 285 zeigt den Gang
der Lichtstrahlen, welche bei O die sensible Schicht (Film)
passiren und von hier aus weiter ins Glas gehen; diejenigen,
welche in der Richtung X, Y das Glas senkrecht passiren, be-
wirken keinen Lichthof, jene, die nach A, C, E schräg auffallen,
treten zum Theile in der Richtung M oder N aus, zum Theile
werden sie nach B, D, F reflectirt und bewirken dort die Ent-
stehung eines Lichthofes, welcher am stärksten da auftritt, wo die
Strahlen annähernd im Winkel der totalen Reflexion verlaufen.
Der Lichthof bildet sich auf der Bildschicht, nächst der Glas-
 
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