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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 16.1902

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproductionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.37610#0620

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6o6

Photoplastik. — Photographische Reliefs.

das englische Patent Nr. 11873. Dieses Verfahren be-
folgt denselben Weg wie die seither bekannt gewordenen
(D. R.-P. Nr. 74622 und D. R.-P. Nr. 102005), man macht
zunächst eine photographische Aufnahme des Objectes, nach
welcher die plastische Nachbildung erfolgt. Neu ist dem vor-
liegenden, dass es gelungen zu sein scheint, einen Mechanismus
zu ersinnen, bei dem die Lichtschnittlinien durch den Leit-
stift einer mechanischen Vorrichtung so überfahren werden,
dass diese selbstthätig die körperliche Nachbildung hervor-
bringt. Durch Verstellen der Entfernung von Leit- und
Modellirstift von ihren Drehpunkten gelingt es leicht, die
körperliche Nachbildung grösser oder kleiner als das Original
zu erzielen. Die Lichtliniensysteme, welche hierbei nöthig
werden, können beispielsweise so erzeugt werden, dass von
dem wiederzugebenden Körper mit Hilfe einer über ihm hin-


Fig. 324.
wandernden scharfen Licht-Schatten-Grenze eine Reihe par-
alleler Silhouetten aufgenommen werden. Zweckmässig lässt
man die Lichtstrahlen dabei nicht senkrecht, sondern in
spitzem Winkel zur Aufnahme - Ebene - auf das Object fallen.
Auch kann man während der photographischen Aufnahme
mittels eines Projectionsapparates das auf einer Glasplatte ein-
geätzte Liniensystem auf das Object projiciren, wodurch, nach
Angabe der Patentschrift, ein brauchbares System erzeugt
werden soll. Die drei Patentansprüche beziehen sich auf
constructive Details („Phot. Centralbl.“ 1901, S. 432). Der
Apparat (Fig. 324) zur Ausführung des Verfahrens gleicht einer
Gravirmaschine zur Herstellung schraffirter Copien von Reliefs,
bei dem der Leitstift als ein Material fortnehmendes Werk-
zeug x und der Zeichenstift als Führungsstift y ausgebildet
ist. Ferner werden zum Zwecke besserer Führung für den
Leitstift des Hebelmechanismus die Lichtlinien des Photo-
gramms in eine geeignete Unterlage eingeätzt (,, Phot. Chronik “
1902, S. 498; „Brit. Journ. Phot. Almauac“ 1902, S. 944).
 
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