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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 10.1912

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Heft 12
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Die grosse Kunstausstellung in Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.4707#0630

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ED. MANET, DAMENBILDNIS

AUSGESTELLT IN DER GROSSEN DRESDENER KUNSTAUSSTELLUNG

es nur wenige starke Begabungen giebt. Leider ist
das Licht im Skulpturensaal sehr schlecht, so dass
von einem genaueren Studium kaum die Rede sein
kann. Es leuchtet ein, dass die dekorative und
monumentale Skulptur bei der Tendenz dieser Aus-
stellung bevorzugt werden musste. Man wird von
den allzu summarischen, archaisch-kunstgewerb-
lichen Kolossalitäten Franz Metzners empfangen,
schreitet durch lange Säle und Seitenschiffe, vorbei
an Arbeiten von formalistisch outrierten Wienern
und Slaven, an dem kühl dekorativen Münchener
Skulpturenstil der Behn, Flossmann und Hahn
vorbei, an guten Einzelarbeiten von Barlach, Engel-

mann, Gaul, Haller, Kolbe und Kraus und gelangt
schliesslich zu jenem bekannten Vielzuviel von aka-
demischer Plastik, das in jeder Jahresausstellung zu
finden ist. Doch ist es in Dresden immer noch bei
weitem besser, als es sonst zu sein pflegt.

Gelänge es den Dresdener Organisatoren, in
der Folge diese Ausstellungen mehr zu beschränken,
etwa so, dass nur die Hälfte der in diesem Jahr ausge-
stellten Arbeiten (ungefähr zweitausend Nummern)
gezeigt würde, so könnte Dresden auch über die
Grenzen Deutschlands hinaus durch Eliteausstellun-
gen einflussreich und berühmt werden. Der Grund
dazu ist gelegt. K. S.

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