son und WirklichkeiL gereist; er konnke es nichk; wir können es. Und ge-
horchen damik zuersk dem Gesetz des Wechsels, das uns zwingk, Gewohnkes,
sind wir dazu srei, mik Ungewohnkem zu kauschen, Fremdes mik Heimischem,
Fernes mik lUahem . . . Wir fügen uns der Neugier, dem luskigen Wissens-
krieb, der uns hinschnellk vor das llnbekannke, es zu erkennen und in uns aus-
zunehmen. Wir geben nach dem Heimaksireben des Geisies, das die Welk nichk
als fremden Ansenkhalksork, liebend-gern aber zur Heimak haben will: unser
Reisen bedeukek selbsischöpserische Welkheimak-Kunde. Wir genießen, enk-
hoben der Verflochkenheik des Wohnorks, jenes uralken Vorkeils, daß wir
durch sremden Tonfall, fremden Gebrauch, sremde Sikke, sremde Lebensweise
enkscheidend angeregk werden, unsere eigenen zu durchdenken und zu bessern.
Fn großer Rlakur isi uns jene herrliche Selbsivergessenheik gewiß, welche das
Jch des Bewußkseins beraubk, „Fch" zu sein, und die Kräfke des Unbe-
wußken auslockerk. Jn sremder Kulkur sallen allkägliche Vorsichk, Gewohn-
heik und Denkweise von uns ab; kühn, auf selbstausgesonnener Bahn, mik
srisch gezeugken Gedanken „erobern" wir Eindrücke. TLer zu reisen weiß,
gesiehk es aus Reisen ösker als je zu Hause: daß das Leben Lusi isi, von Span-
nung gekragen, von Gewinn belohnt.
Wer könnke vergessen, daß dem Skarken im Schöpsergeisi alles, alles anch
daheim zusällk? Jm Gasihaus neben dir ein Tisch mik griechischen Skudenken.
Lauke Gebärden, eine Sprache, die wie sächsisch ausgesprochenes Englisch
klingk, kemperamenkvolle Mimik, raschester Fluß der Rede, Gelkungkrieb
und ein wenig LisiigkeiL in den Mrenen, daneben auch Treuherzigkeik nnd
gukes Fühlen — — und alsbald siehk Akhen vor deinen Augen, die Skadk
der modernen Demagogie, zivilisierke Zenkrale eines Bauernlandes; vorersi
das heukige Akhen, bald germg das des Sokrates und Alkibiades. Ein slüch-
kig gelesener AussaH über Rügen — — und die sirahlend blaue Osisee nm-
spielk deinen nackken Fuß, Buchenwald rauschk, der weiße Schwedendampser
keilk die Fluk, Kreidefels^ragk aus der Sprihbrandung, Sonne glasiek über
oliv und purpurnem Gewässer . . . Alles isi dein, alles, auch daheim. Muß
man ins Theaker gehen, um „Tasso" und „Pippa" zu sehen? Spielen jene
Prinzessin, jener Antonio, jener Huhn, Hellriegel, Wann nichk traumschöii
aiis der Bühne unserer Einbildungkrast? Muß man reisen?? Man mnß
nichk! Abcr — schen wir ganz ab von der leiblichen llmpslügung, die das
wirkliche Rciscn gewährk — dennoch reisen wir nicht allein aus Luruslaune,
während wir „eigentlich" auch daheimbleiben könnken. TLohl dem, der in
den vicr Wänden und am Kajfeehaustisch das Wunder der bunten Welk
erschauk und ermißk. Doch selbsi er —- geschweige denn der Durchschnikk-
liche! — pflegt das llnerhörke des wahrhask Wirklichen zu unkerschähen.
Vcrsuche man es doch! es gelingk am Ende, Bilder in sich aufsteigen zu
machen, Klänge anköncn zu lasscn, Erlebnisketklein zu durchsinnen nnd im
Inncrn zu durchleben — aber viel, unausdenkbar viel sehlk von solchem
Bruchkeil-Schauen bis zum sinn- und sinnc-ofsenen Aussaugen voller Wirk-
lichkeik. Dufk und Lufk, Viclklang und Daueranblick, Auskosiendürfen und
I"lachprüsenkönnen der Wirklichkeit — wer vermags daheim? IDemand!
llnd dieses große Glück ist den Heukigen beschieden, ihnen zuerst von allen
horchen damik zuersk dem Gesetz des Wechsels, das uns zwingk, Gewohnkes,
sind wir dazu srei, mik Ungewohnkem zu kauschen, Fremdes mik Heimischem,
Fernes mik lUahem . . . Wir fügen uns der Neugier, dem luskigen Wissens-
krieb, der uns hinschnellk vor das llnbekannke, es zu erkennen und in uns aus-
zunehmen. Wir geben nach dem Heimaksireben des Geisies, das die Welk nichk
als fremden Ansenkhalksork, liebend-gern aber zur Heimak haben will: unser
Reisen bedeukek selbsischöpserische Welkheimak-Kunde. Wir genießen, enk-
hoben der Verflochkenheik des Wohnorks, jenes uralken Vorkeils, daß wir
durch sremden Tonfall, fremden Gebrauch, sremde Sikke, sremde Lebensweise
enkscheidend angeregk werden, unsere eigenen zu durchdenken und zu bessern.
Fn großer Rlakur isi uns jene herrliche Selbsivergessenheik gewiß, welche das
Jch des Bewußkseins beraubk, „Fch" zu sein, und die Kräfke des Unbe-
wußken auslockerk. Jn sremder Kulkur sallen allkägliche Vorsichk, Gewohn-
heik und Denkweise von uns ab; kühn, auf selbstausgesonnener Bahn, mik
srisch gezeugken Gedanken „erobern" wir Eindrücke. TLer zu reisen weiß,
gesiehk es aus Reisen ösker als je zu Hause: daß das Leben Lusi isi, von Span-
nung gekragen, von Gewinn belohnt.
Wer könnke vergessen, daß dem Skarken im Schöpsergeisi alles, alles anch
daheim zusällk? Jm Gasihaus neben dir ein Tisch mik griechischen Skudenken.
Lauke Gebärden, eine Sprache, die wie sächsisch ausgesprochenes Englisch
klingk, kemperamenkvolle Mimik, raschester Fluß der Rede, Gelkungkrieb
und ein wenig LisiigkeiL in den Mrenen, daneben auch Treuherzigkeik nnd
gukes Fühlen — — und alsbald siehk Akhen vor deinen Augen, die Skadk
der modernen Demagogie, zivilisierke Zenkrale eines Bauernlandes; vorersi
das heukige Akhen, bald germg das des Sokrates und Alkibiades. Ein slüch-
kig gelesener AussaH über Rügen — — und die sirahlend blaue Osisee nm-
spielk deinen nackken Fuß, Buchenwald rauschk, der weiße Schwedendampser
keilk die Fluk, Kreidefels^ragk aus der Sprihbrandung, Sonne glasiek über
oliv und purpurnem Gewässer . . . Alles isi dein, alles, auch daheim. Muß
man ins Theaker gehen, um „Tasso" und „Pippa" zu sehen? Spielen jene
Prinzessin, jener Antonio, jener Huhn, Hellriegel, Wann nichk traumschöii
aiis der Bühne unserer Einbildungkrast? Muß man reisen?? Man mnß
nichk! Abcr — schen wir ganz ab von der leiblichen llmpslügung, die das
wirkliche Rciscn gewährk — dennoch reisen wir nicht allein aus Luruslaune,
während wir „eigentlich" auch daheimbleiben könnken. TLohl dem, der in
den vicr Wänden und am Kajfeehaustisch das Wunder der bunten Welk
erschauk und ermißk. Doch selbsi er —- geschweige denn der Durchschnikk-
liche! — pflegt das llnerhörke des wahrhask Wirklichen zu unkerschähen.
Vcrsuche man es doch! es gelingk am Ende, Bilder in sich aufsteigen zu
machen, Klänge anköncn zu lasscn, Erlebnisketklein zu durchsinnen nnd im
Inncrn zu durchleben — aber viel, unausdenkbar viel sehlk von solchem
Bruchkeil-Schauen bis zum sinn- und sinnc-ofsenen Aussaugen voller Wirk-
lichkeik. Dufk und Lufk, Viclklang und Daueranblick, Auskosiendürfen und
I"lachprüsenkönnen der Wirklichkeit — wer vermags daheim? IDemand!
llnd dieses große Glück ist den Heukigen beschieden, ihnen zuerst von allen