DOI Heft:
Heft 7 (Aprilheft)
DOI Artikel:Gedichte
DOI Artikel:Schumann, Wolfgang: Naturschutz für Sylt
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8000#0051
Jndes du zählst die Perlen ihres Halsbands,
Magst dn die Last der kleinen Brüste heben:
Das Kind versteht noch gar nichts von der Licbe
blnd sagt jetzt ja, urn gleich draus sich zu sträubcn.
Die Schirischblume ist sührwahr nicht zartcr,
Du mußt sie langsam, Schritt sür Schritt, aetoöhncn, —
Bidyäpati der Dichter legt die Bitte
Als Liebesbote dir zu Füßen nieder.
(Vidväpati Thäkur)
Rädbä: — Heut war die bange Scham mir fern entschwnnden,
Er durfte seineS Herzens Sehnsucht stiüen:
WaS soll ich sagen, Liebc? (Jch mnß lächeln.)
So wunderbar war heut scin Liebesscherzen.
Die Wolken stürzten nieder aus die Erde,
Die Bergeskön'ge stiegen aus znm Himmel:
Jch selbss in den smaragdnen Spiegel schauend,
Fiel dorthin, wo nicht Aus noch Nieder gelten.
So neuen Wissens voll war Kän, mein Liebster,
Und überwält'gend klang mir seine Rede:
Er gab der Heimatlosen eine Zuslucht —
Doch schamhaft barg ich meines Herzens Glühcn.
Der Fürst des Übermuts nahm aus dcn Schoß mich,
Mit meincm Schleier leicht mcin Antlitz kühlcnd,
Und sächelte mich leise, bis ich einschlies.
Vidpäpati rust: Wonnc ohne gleichen.
(Vidyäpati Thäkur)
I^aLurschtttz sür GylL
rst vor zwci Jahren haben wir Sylts gedacht. Es gibt viellcicht Ebenbürtiges
I O in Deutschland. Aber eS gibt nichts dieser Nordsee-Jnsel Ähnliches. Hier scheint
der hohe Norden zu beginnen, aber der Süden wirft unter diesen gewaltigen
Himmel sein letztes sarbiges Teppichwerk, die blühende Heide, dic Dünenhelle init
dem verwehenden Grün des Sandgrases, die Herrlichkeit eineö letzten Stückes
setter Marsch, vom Lila dcr Blumen übersät. Hcrrscht Sonncnschein, so ist alles
Wundcr blühendcr Landschaft versammclt; Sturm und Regen verwandeln das
Land in nordnorwegische Einsamkeit. Nirgends brandet die Nordsee mächtiger an
cin brcitcs Gestade; die düster sinkende Sonne brennt ihr Rot aus den Kliffhang,
und der Küstenstrich wird zum Zauberland, über dem das Grollcn der Brandung
magisch waltet. Jm milderen Nordosten liegt als Gegenzauber ein Hain, der dem
Vogelmord diente. Es gibt kcincn zweiten Wald, der diesem an Spuk- und
Märchen-Versonnenheit gleichkäme. Jm Sommer wandern die zärtlichen Wolken
über diese große Einsamkeit, im Winter wandelt es sich in arktische Herbhcit, über
deren Größe Nordlicht slammt.
Dcr bedeutendste Teil der Jnsel, an deren ärmstem das Weltbad Westerland liegt,
ist die Hochebene v o n K a m p e n, seit vielen Jahren die Sommerzuslncht
Magst dn die Last der kleinen Brüste heben:
Das Kind versteht noch gar nichts von der Licbe
blnd sagt jetzt ja, urn gleich draus sich zu sträubcn.
Die Schirischblume ist sührwahr nicht zartcr,
Du mußt sie langsam, Schritt sür Schritt, aetoöhncn, —
Bidyäpati der Dichter legt die Bitte
Als Liebesbote dir zu Füßen nieder.
(Vidväpati Thäkur)
Rädbä: — Heut war die bange Scham mir fern entschwnnden,
Er durfte seineS Herzens Sehnsucht stiüen:
WaS soll ich sagen, Liebc? (Jch mnß lächeln.)
So wunderbar war heut scin Liebesscherzen.
Die Wolken stürzten nieder aus die Erde,
Die Bergeskön'ge stiegen aus znm Himmel:
Jch selbss in den smaragdnen Spiegel schauend,
Fiel dorthin, wo nicht Aus noch Nieder gelten.
So neuen Wissens voll war Kän, mein Liebster,
Und überwält'gend klang mir seine Rede:
Er gab der Heimatlosen eine Zuslucht —
Doch schamhaft barg ich meines Herzens Glühcn.
Der Fürst des Übermuts nahm aus dcn Schoß mich,
Mit meincm Schleier leicht mcin Antlitz kühlcnd,
Und sächelte mich leise, bis ich einschlies.
Vidpäpati rust: Wonnc ohne gleichen.
(Vidyäpati Thäkur)
I^aLurschtttz sür GylL
rst vor zwci Jahren haben wir Sylts gedacht. Es gibt viellcicht Ebenbürtiges
I O in Deutschland. Aber eS gibt nichts dieser Nordsee-Jnsel Ähnliches. Hier scheint
der hohe Norden zu beginnen, aber der Süden wirft unter diesen gewaltigen
Himmel sein letztes sarbiges Teppichwerk, die blühende Heide, dic Dünenhelle init
dem verwehenden Grün des Sandgrases, die Herrlichkeit eineö letzten Stückes
setter Marsch, vom Lila dcr Blumen übersät. Hcrrscht Sonncnschein, so ist alles
Wundcr blühendcr Landschaft versammclt; Sturm und Regen verwandeln das
Land in nordnorwegische Einsamkeit. Nirgends brandet die Nordsee mächtiger an
cin brcitcs Gestade; die düster sinkende Sonne brennt ihr Rot aus den Kliffhang,
und der Küstenstrich wird zum Zauberland, über dem das Grollcn der Brandung
magisch waltet. Jm milderen Nordosten liegt als Gegenzauber ein Hain, der dem
Vogelmord diente. Es gibt kcincn zweiten Wald, der diesem an Spuk- und
Märchen-Versonnenheit gleichkäme. Jm Sommer wandern die zärtlichen Wolken
über diese große Einsamkeit, im Winter wandelt es sich in arktische Herbhcit, über
deren Größe Nordlicht slammt.
Dcr bedeutendste Teil der Jnsel, an deren ärmstem das Weltbad Westerland liegt,
ist die Hochebene v o n K a m p e n, seit vielen Jahren die Sommerzuslncht