DOI Heft:
Heft 12 (Septemberheft)
DOI Artikel:Gedichte
DOI Artikel:Abschied und Rückblick
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8000#0415
Aus dem Zyklus „Einsanikeit"
G e si e r n
Und wieder gestern .. .
Totenschwestern,
neigen sich die Stunden
in ihrern granen Kleid.
Wie bist du weit...
Derloren Sinn —
Derloren Ange — Mnnd-
und Tag nm Tage runden
sich hi'nab nnd
steigen tiefer in den Urbeginn.
Und Licht vergeht,
und tot ist jeder Schall,
nnd Gestern steht —
gesprungener Kristall. Arthur Ernst Rutra
O wie viele . . .
O wie viele gingcn diesen Weg hinab,
O wie viele fingcn sich in meinem Grab.
O wie viele sanken tief aus ihrer Zeit,
O wie viele kranken an meinem Leid.
O wie viele trugen gottanf ihren Mund,
O wie viele fchlugen sich die Stirnen wund.
O wie viele tranken ihren Becher ans,
O wie vicle fchwanken müde nach Hauö.
O wie viele sprachen: Gott und Geist und Du —
O — und alle brachen an Deiner Rnh.
Arthur Ernst Rutra
Der Sänger
Weg, den ich ging . ..
Weit — allzuweit —
denn zu viel Schwere fing
in mcine Schwingen sich,
und zu viel Leid
war da und hing
an ihnen und ftrich
sie ein, daß sie nun fchlafen
wie Segel vor dem Wind. . .
Arthur Ernst Rntra
Abschied und Nückblick
<^^>or reichlich zwanzig Jahrcn bin ich als jnnger, unverpflichteter Mikarbeiter
>in den Dienst des Kunstwarts gctreten. sgm Jahr igoö berief mich Ferdi-
nand Avenarius zur Mitleitung, bald darauf beftimmte er mich zur selbständi-
gen Leitung ciner seiner wichtigsten Unternehmungen. Noch ctwas spätcr wurde
ich Redakteur am Kunstwart und bin es durch dessen beste nnd schlechtcsie Jahre
hindurch an Avenarius' Seite geblieben, bis ich ig22 allein die selbständige Leitung
des Blatteü übernahm, die nür anfangs ig2z Avenarius auch öffentlich durch eine
Kundgebung an seine Leser übertrug.
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G e si e r n
Und wieder gestern .. .
Totenschwestern,
neigen sich die Stunden
in ihrern granen Kleid.
Wie bist du weit...
Derloren Sinn —
Derloren Ange — Mnnd-
und Tag nm Tage runden
sich hi'nab nnd
steigen tiefer in den Urbeginn.
Und Licht vergeht,
und tot ist jeder Schall,
nnd Gestern steht —
gesprungener Kristall. Arthur Ernst Rutra
O wie viele . . .
O wie viele gingcn diesen Weg hinab,
O wie viele fingcn sich in meinem Grab.
O wie viele sanken tief aus ihrer Zeit,
O wie viele kranken an meinem Leid.
O wie viele trugen gottanf ihren Mund,
O wie viele fchlugen sich die Stirnen wund.
O wie viele tranken ihren Becher ans,
O wie vicle fchwanken müde nach Hauö.
O wie viele sprachen: Gott und Geist und Du —
O — und alle brachen an Deiner Rnh.
Arthur Ernst Rutra
Der Sänger
Weg, den ich ging . ..
Weit — allzuweit —
denn zu viel Schwere fing
in mcine Schwingen sich,
und zu viel Leid
war da und hing
an ihnen und ftrich
sie ein, daß sie nun fchlafen
wie Segel vor dem Wind. . .
Arthur Ernst Rntra
Abschied und Nückblick
<^^>or reichlich zwanzig Jahrcn bin ich als jnnger, unverpflichteter Mikarbeiter
>in den Dienst des Kunstwarts gctreten. sgm Jahr igoö berief mich Ferdi-
nand Avenarius zur Mitleitung, bald darauf beftimmte er mich zur selbständi-
gen Leitung ciner seiner wichtigsten Unternehmungen. Noch ctwas spätcr wurde
ich Redakteur am Kunstwart und bin es durch dessen beste nnd schlechtcsie Jahre
hindurch an Avenarius' Seite geblieben, bis ich ig22 allein die selbständige Leitung
des Blatteü übernahm, die nür anfangs ig2z Avenarius auch öffentlich durch eine
Kundgebung an seine Leser übertrug.
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