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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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Spörhase, Rolf: Neuere Hamburger Bauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0104

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Ansicht des Wochenendhauses von Süden. Architekt Gottfried Schramm, Hamburg

WOCHENENDHAUS IN REINBEK

Es zeigt sich immer mehr, daß die „bescheidene“ Aufgabe eines
sog. Wochenendhauses im Grunde eine der wirklich zeitgemäßen
ist. Nicht nur in der Hinsicht, daß das „Wochenende“ augenblicklich
sich besonderer Beliebtheit erfreut, sondern mehr darin, daß es
hierbei darauf ankommt, mit verhältnismäßig geringen Mitteln doch
alles herzurichten, was zum Wohnen, Essen und Schlafen gehört, also
zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Darüber hinaus aber soll
auch das Verlangen nach der schönen Natur und schließlich auch
nach persönlicher Konzentration und geistiger Erholung außerhalb
des Stadtbetriebes befriedigt werden. Im ganzen also alles das, was
der Mensch ganz allgemein erstrebt, und was ihm — bei der Not-
wendigkeit des Verzichts auf vieles früher Gewohnte — heute noch
als das gerade Erreichbare erscheint.
So mag ein Haus wie dieses, das den Rahmen eines Wochen-
endhauses zwar einhält, aber auch nicht primitiv zu bleiben brauchte,

eine vorzügliche Anregung geben, wie auch das Haus des beweg-
lich gewordenen Großstädters im wirklich modernen Sinne über-
haupt beschaffen sein könnte.
Wir sehen im Erdgeschoß das Atelier (der räumlichen Anordnung
nach könnte es auch ohne weiteres der zentrale „Wohn“raum sein),
daneben die Küche. Es wird eine Klappe heruntergelassen und es
öffnet sich nicht nur ein Schrank, sondern zugleich eine Durchreiche
zur Küche. Die Klappe bildet den Eßtisch, der nur zu diesem Zweck
da ist und nach Gebrauch sofort abgeräumt wird und verschwindet.
Keine andere Funktion stört dann den Wohnraum—■ hier das Atelier—,
das dessen Hauptzweck erfüllt. Davor eine gedeckte Terrasse.
Im Obergeschoß zwei Schlafräume, dazwischen das Bad mit Wasch-
gelegenheit (W. C. ist im Erdgeschoß). Die Betten in einer Nische,
die durch das eingeschobene Bad gebildet wird; keine Bettstellen,
sondern einfach Rahmen, die zwischen die Wände gespannt sind;



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Grundrisse des Keller-, Erd- und Obergeschosses


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