Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

DOI Heft:
Beilage zu Moderne Bauformen
DOI Artikel:
März
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0758

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
MITTEILUNGEN
AUS DER FACHWELT
Beilage zu „Moderne Banformen “ • 31. Jahrgang • März 1932

AKUSTISCHE GESICHTSPUNKTE BEIM BAU VON HALLEN
Von Ludwig Hilberseimer, Berlin

Die Leser der „Modernen Bauformen“ sind darüber unterrichtet,
daß das schon fast historisch gewordene „Handbuch der Archi-
tektur“ bei J. M. Gebhardts Verlag in Leipzig in langsamer Er-
neuerung begriffen ist. Ein wichtiger Teil, die „Hallenbauten“,
erschien kürzlich in Neubearbeitung von Ludwig Hilberseimer.
Zum näheren Gegenstand der Darstellung macht er die Stadt-
und Festhallen, Turn- und Sporthallen und die Ausstellungs-
hallen mit ihren Nebenanlagen. Der Text ist außerordentlich straff
geführt. Auf eine kurze historische Einleitung folgt eine systema-
tische Darstellung von Bauwerken der neuesten Zeit, die sich
auf ein ausgezeichnetes Bildmaterial stützt. Wir geben statt einer
näheren Besprechung'nachstehend einen Abschnitt „Akustische
Gesichtspunkte" als Probe unter Weglassung der umfassenden Lite-
raturangaben und Hinweise. (Preis des Bandes i. Leinen M. 15.—)
Schwieriger als die Beherrschung der optischen ist die der
akustischen Elemente und die Gestaltung des Raumes nach aku-
stischen Gesichtspunkten: die Erreichung einer guten Hörsamkeit.
Ein Problem, das von jeher von größtem Interesse war, dessen
Lösung aber mehr oder weniger vom Zufall abhing und dessen
Beherrschung erst heute durch exakte wissenschaftliche Methoden
möglich ist.
Gute Hörsamkeit ist nicht nur notwendig für reine Hörräume,
sondern auch für Hallen, die wie Stadt- und Festhallen wechseln-
den Zwecken dienen. Auch eine Sporthalle kann und wird zu
Veranstaltungen von Riesenversammlungen benutzt werden und
muß daher wie jede andere Halle nicht nur die elementaren Vor-
aussetzungen des guten Sehens, sondern auch des guten Hörens
erfüllen.
Ein Raum hat eine gute Hörsamkeit, wenn man auf jedem seiner
Plätze gleich gut zu hören vermag. Um dies zu erreichen, muß die

Form des Raumes nach akustischen Gesichtspunkten festgelegt
werden. Bei der Kompliziertheit der akustischen Probleme kann
nur ein Spezialist, der die akustischen Elemente und Möglich-
keiten vollkommen beherrscht, die damit zusammenhängenden
Arbeiten einwandfrei durchführen. Die Hinzuziehung eines solchen
durch den Architekten ist daher unerläßlich, besonders dann,
wenn es sich, wie bei Hallenbauten, um sehr große Räume han-
delt, auf die die allgemeinen Gesetze der Akustik nicht ohne
weiteres anwendbar sind. Die Wissenschaft der Akustik kann hier
nicht behandelt werden. Sie ist ein Spezialgebiet für sich, worüber
es eine umfangreiche Literatur gibt In diesem Zusammenhang
soll daher nur auf ihre Auswirkung auf Raumform und Raum-
gestaltung eingegangen werden.
Von grundlegender Bedeutung sind neben der Raumform der
Rauminhalt sowie die Wahl der Konstruktions- und Bekleidungs-
materialien. In unmittelbarer Verbindung damit stehen Widerhall
(Echo), tote Punkte und Nachhall. Ihr Auftreten macht die aku-
stischen Mängel eines Raumes wahrnehmbar. Sie zu verhüten
oder wie beim Nachhall auf ein wünschenswertes Maß herab-
zusetzen, ist Aufgabe der akustischen Organisation des Raumes.
Es haben sich allerdings noch keine bestimmten Raumformen und
Raumproportionen herausgebildet, die ein Maximum von Hör-
samkeit garantieren. Zwar gibt es einen nach dem Gesetze des
goldenen Schnitts proportionierten Raum von E. Mik ul tat, der
in Schweden patentiert ist und sich dadurch auszeichnen soll, daß

aber ‘wenn Sie hohe Ansprüche stellen

hinsichtlich Schönheit der Formen und Farbenharmonie; wenn Sie höchste
Ansprüche stellen an Qualität und Preiswürdigkeit, dann

lassen Sie sich von Gebrüder Schürmann einrichten
Größtes Spezialhaus Deutschlands für Wohnungseinrichtungen - Teppiche- Dekorationen
Köln, Zeppelinhaus — Essen — Dortmund — Bielefeld

KITTLOSE GLASDÄCHER
bewährt seit über 40 Jahren
Julius Lorenz * Stuttgart * Wllhelmstr.10
 
Annotationen