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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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Beilage zu Moderne Bauformen
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November
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0876

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MITTEILUNGEN
AUS DER FACHWELT
Beilage zu „Moderne Banformen“ • 31. .lalieg. • November 1933
RAHMENLOSE GANZGLAS KONSTRUKTIONEN
Von Friedrich Huth, Architekt. (Nachdruck verboten)

Schon seit längerer Zeit ist man in der Bau- und Möbeltechnik
bemüht, bei Glaskonstruktionen mannigfacher Art, wie Erkeran-
lagen, Schaufenstern, Vitrinen, Theken, Büfettaufsätzen usw., Rah-
men und Sprossen ganz verschwinden zu lassen; aber die Kon-
struktionsversuche fielen im allgemeinen wenig zufriedenstellend
aus. Die Glaskanten wurden direkt aneinandergestoßen und die
Scheiben wurden durchbohrt, um sie irgendwie durch Klammern
zu verbinden; hierdurch wurde die Bruchgefahr gesteigert, und
es trat häufig Staub und Feuchtigkeit in das Innere, so daß die
ausgestellten Gegenstände bzw. die zur Ausstattung des Raumes
dienenden Dekorationen beschädigt wurden. Im Grunde war es
sehr naheliegend, ein Material zu schaffen, welches Glas mit Glas
einwandfrei, d. h. staub- und luftdicht, verbindet und zugleich
seine Elastizität bewahrt. Denn es kann nur ein elastisches
Bindemittel in Betracht kommen, welches die im Glase, nament-
lich bei Temperaturwechsel, auftretenden Spannungen aufzunehmen
vermag. Aber leider war in Europa ein Material nicht bekannt,
das diesen Ansprüchen gerecht zu werden vermochte, während
in Amerika schon seit Jahrzehnten ein Glaszement in Gebrauch

ist, der in umfangreicher Weise für Schaufensteranlagen, Vitrinen,
Möbelaufsätze usw. Verwendung findet: Becktels Glaszement.
Dieser Glaszement ist erst seit etwa zwei Jahren in Deutsch-
land eingeführt: seine Bindekraft beruht darauf, daß immer zwei
Arten von Zement, nämlich „Coating“ und „Fibre“, zusammen
verwendet werden. Coating verbindet sich mit dem Glase, während
Fibre das e 1 a s t i s c h e Bindemittel der mit Coating behandelten
Kanten und Flächen darstellt. Es kann aber auch Glas mit Holz,
Metall, Marmor usw. innig und elastisch verbunden werden.
Die beiden zu verwendenden Gläser werden möglichst schnell
zusammengedrückt, und zwar so, daß eine Fuge von höchstens
1 mm Stärke entsteht. Zu viel aufgetragener Zement wird heraus-
gedrückt und abgeschnitten, damit die Zementfuge oxydieren kann.
Die Scheiben werden durch rechtwinklig zur Fuge laufende Papier-
klebestreifen provisorisch zusammengehalten, bis der Zement ab-
gebunden hat; dies dauert in der Regel 24 bis 48 Stunden. Das
Reinigen der Fuge wird am besten unmittelbar nach dem Zu-
sammensetzen der Teile bewirkt, und zwar mit Spachtel, Rasier-
klinge und leicht angefeuchteten Läppchen.

KNOLL
ANTI MOTT



KNOLL
ANTIMOTT
SESSEL • COUCHES•STAHLROHRSESSEL
COUCH-BETTEN

WILHELM KNOLL SITZ-UND LIEGEMÖBEL
STAMMFABRIK STUTTGART GEGRÜNDET 1865
ZWEIGFABRIK GAILDORF (Württemberg)

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