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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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Völckers, Otto: Altersheim der Marie-von-Boschan-Aschrott-Stiftung in Kassel: Architekten: Otto Haesler und Karl Völker, Celle
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0165

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Gesamtansicht an der Hohenzollernstraße. Haupteingang und südlicher Wohnflügel. Links Tannenkuppenpark

ALTERSHEIM DER
MARIE-VO> BOSCIIAX ASIIIROTT STIFTI AG IN KASSEL
Architekten: Otto Haesler und Karl Völker, Celle
Mit Aufnahmen von Arthur Köster, Berlin, und 8 Rissen. Besprochen von Otto Völckers, München

Das Heim —- im folgenden kurz „Aschrottheim“ genannt —
verdankt seine Entstehung einer Stiftung des Landgerichts-
direktors Dr. Felix Aschrott, der sie zum Andenken an seine
verstorbene Schwester Marie v. Boschan-Aschrott, errichtet
hatte. Die über Kassel hinaus bekannte Familie Aschrott hat
damit ihren früheren Stiftungen und Schenkungen an die
Vaterstadt eine neue Gabe von besonderem Wert und be-
sonderen menschlichen und kulturellen Qualitäten hinzugefügt.
Dem Sinn der Stiftung und ihren Satzungen entsprechend
ist das Aschrottheim bestimmt für solche alleinstehende ältere
(doch noch bei guter Gesundheit befindliche) Frauen aus der
Bürgerschaft, welche der eigenen Haushaltführung in einer
älteren, oft genug zu groß gewordenen und dann mit
Untermietern geteilten Wohnung das behaglichere und mit
vielerlei wünschenswerten Bequemlichkeiten umgebene Leben
in einem sachgemäß organisierten und geleiteten Heim vor-
ziehen, hierfür auch eine gewisse nicht zu hoch bemessene
geldliche Mietleistung aufbringen können. Es handelt sich
also nicht etwa um ein Heim für Gebrechliche und Sieche,
auch nicht um ein Alteleuteheim für Unbemittelte, sondern
eben um die gemeinschaftliche Wohnung älterer Frauen aus
bürgerlichen Kreisen. Damit ist von vornherein ein bestimmter,

wirtschaftlich nicht allzu straff gespannter Rahmen gegeben,
in den es nun das höchsterreichbare Maß an wohnungs- und
betriebsmäßigen Werten zu fassen galt.
Aus dem zur Gewinnung geeigneter Pläne veranstalteten
beschränkten Wettbewerb ging das Projekt Haesler-Völker
mit dem ersten Preis hervor. Das Preisgericht und das Kura-
torium der Stiftung — beide unter dem Vorsitz des Kasseler
Oberbürgermeisters Dr. Stadler — haben die in allen wesent-
lichen Teilen unveränderte Durchführung des Projekts gut-
geheißen. Beider Einsicht ist es zu danken, wenn die Stadt
Kassel um eine weitere hervorragende und typische Leistung
des neuen Bauens bereichert worden ist.
Denn der Bau hat typische Bedeutung; es wird daher in
der folgenden Beschreibung das Gewicht auf die Kenntlich-
machung der typischen, d. h. der für unsere Zeit besonders
wichtigen und bezeichnenden, der allgemeingültigen und damit
vorbildlichen Werte dieses neuen Bauwerks gelegt werden.
Lage und BauprogTainin
Das zur Verfügung stehende Gelände liegt im westlichen
hochgelegenen Stadtviertel Kassels, gegen Wilhelmshöhe zu,

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