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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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H., H.: Neubau und Umbau einer Geschäftshaus-Anlage in Cannstatt: Architekten Bloch & Guggenheimer
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0687

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Das Umbauprojekt nach völliger Durchführung (Ideenskizze)


Modell des Umbaus nach Einbezug des einstweilen zu belassenden Altbaus


Lageplan mit dem geplanten Lichtspielhaus auf dem Hofgelände

NEUBAU UND UMBAU EINER
GESCHÄFTSHAUS-ANLAGE
IN CANNSTATT
Architekten
Bloch & Gnggenheimer
Mit 5 Ansichten, Lageplan und Grundrissen
Cannstatt, der alte Badeort an der Tal-
seite Stuttgarts, von der Hauptstadt durch
den Neckarfluß getrennt, ist in seinem Eigen-
leben immer noch eine stille Stadt. Sein
mittelalterlicher Kern liegt, vom Berührungs-
punkt der beiden Städte aus gesehen, fluß-
abwärts. Der große Ausfallverkehr Stuttgarts
in das Neckar- und Remstal schneidet ihn
nicht. Er verläuft seitlich davon über die König-
Karls-Brücke durch den neueren Teil Cann-
statts über den Wilhelmsplatz, der dadurch
zum verkehrsreichsten Punkt der Trabanten-
stadt wird. Diesen Platz kreuzt auch die
Waiblinger Straße, die den großen Auto-
verkehr aus Stuttgart hinausleitet und außer-
halb des Stadtbildes bereits den breitesten
Ausbau unter allen Zufahrtsstraßen Stuttgarts
erhalten hat.
Das Gelände des in unsern Bildern dar-
gestellten Bauvorhabens liegt zwischen dieser
großen Waiblinger Straße und der stilleren
Seelbergstraße und stößt spitzwinklig bis
zum Wilhelmsplatz vor. In der Seelbergstraße
konnte auf der alten Baulinie auf bisher un-
bebautenTeilen mit einem Bautrakt begonnen
werden, der Läden, Büros und Wohnungen
enthält. Einstweilen steht durch die Ungunst
der Zeit erst der kürzere Flügel und das für
ihn allein natürlich noch zu große Treppen-
haus. Der Neubau wird als nächstes bis zum
Altbau herangeführt werden müssen. Dann
wird dieser, wie aus den Grundrissen er-
sichtlich, auf Stützen gestellt und in seinem
Erdgeschoß für Gaststätten verwendet. Am
freien Flügelende des Neubaus kommen noch
drei Achsbreiten hinzu. Zwischen zwei von
ihnen liegen die Durchgänge zu dem Licht-
spieltheater, das allein geeignet erschien,
den ungünstig geformten rückwärtigen Platz-
teil rationell zu überbauen.
Der neue Flachdachbau und der Altbau
mit seinem Satteldach werden eine Dis-
harmonie bleiben, wie sie für solche Zwischen-
lösungen fast unausbleiblich ist. Eines Tages
wird die Stadt aber aus Verkehrsgründen ver-
langen müssen, daß der Altbau an der Waib-
linger Straße fällt und die neue Baulinie
eingehalten wird. Für diesen späteren Zeit-
punkt haben die Architekten in der als erstes
Bild gezeigten Skizze einen großzügigen Ent-
wurf zum Vorschlag gebracht, in dem beide
Baukörper sich in interessanter Weise durch-
dringen. Der Bau an der Seelbergstraße stößt
alsdann bis zum Wilhelmsplatz vor, während
der Trakt an der Waiblinger Straße auf der
neuen zurückverlegten Bauflucht verläuft.
H. H.

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