Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst (31.1932)

Ernst Lichtblau, Wien. Das Klappbett mit Türwand in der Volkswohnung. Unten Küchennische und Grundriß 1 :150

DER WOHÄSCHLAFBAUM IX DREI BEISPIELEN

Mit 8 Ansichten und 6 Plänen und Möbelrissen

Unsere Abbildungen fassen das Problem von verschiedenen
Seiten an. Die Volkswohnung von Ernst Lichtblau legt Wert
auf die volle Ausnutzung der gesamten verfügbaren Wohn-
fläche auch bei Tage; Hans Schumacher teilt ein einziges



großes Zimmer durch die Möbel selbst so auf, daß er einen
ungehinderten Zugang zum Wohnteil gewinnt und die Betten
ungeniert stehen lassen kann; Fritz Hitzbleck endlich schafft
über dem Zwischenpodest des Treppenhauses eine Schlaf-
nische, indem er den dort vorhandenen Raum durch Stufen
zugänglich und durch ein Fenster bewohnbar macht.
ErnstLichtblau s Arbeit stammt aus einer Ausstellung im
Österreichischen Museum „Der gute und billige Gegenstand“.
Noch das Wien der Kriegsjahre hatte für solche Aufgaben
wenig Sinn. Aufgaben sozialer Art spielen in der Geschichte
des Österreichischen Werkbunds erst in jüngster Zeit eine
größere Rolle. Die in der Ausstellung begonnene Arbeit soll
fortgesetzt werden durch eine Siedlung, die für den Sommer
zu erwarten ist. Es hat sich jedoch schon die Ausstellung
nicht mit der Vorführung einzelner Gegenstände für den Wohn-
gebrauch begnügt. Um die von Sobotka eingerichtete Halle
mit ihren ausgezeichneten Darlegungen des Wiener Gesell-
schafts- und Wirtschaftsmuseums laufen Zimmer verschiedener

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