gurtstreifen bestehen und auf Säulen mit Pilzköpfen aufruhen.
Die Einteilung der Gurtstreifen und die sich hierdurch er-
gebenden Deckenkassetten sind aus dem Grundriß Abb. 12
ersichtlich. Abb. 13 zeigt je einen Querschnitt durch den
linken Flügel mit Pilzdecken und durch den Hauptbau mit
Rahmendecken. Neben den Säulenstärken der einzelnen Ge-
schosse sind auch die wesentlichen Abmessungen der ein-
zelnen Deckenkonstruktionen angegeben. Bei den Rahmen-
decken über Keller- und Erdgeschoß des Hauptbaues (Nutzlast
1500 kg 'm2) betragen die Stärken der Längs- und Quergurt-
streifen 36 cm bei einer Breite von 3 m und die Stärken
der Felder 16 cm. Bei den Decken der Obergeschosse (Nutz-
last 1000 kg/m2) sind die Stärken die gleichen, während die
Gurtstreifen eine Breite von 2,70 m besitzen. Die Decke des
obersten Geschosses, die neben den Nutzlasten noch die zu-
rückgesetzte Außenwand und die Auflagerdrücke der Rahmen-
binder des Dachgeschosses aufzunehmen hat, erhielt Gurt-
streifen von 40 cm Stärke und 2,70 m Breite. Um das Ge-
wicht der durch die oberste Decke abzufangenden Dach-
konstruktion auf ein Minimum zu beschränken, ist diese als
ein Tonnendach aus Eisenbeton von 6 cm Stärke auf Rahmen-
bindern ausgeführt, das durch eine Wärmeisolierung unter
der wasserdichten Abdeckung gegen Temperaturwechsel ge-
schützt ist.
Durch die günstige Auflagerung der Gurtstreifen auf den
Pilzköpfen ließen sich die Deckenkonstruktionen in rahmen-
artiger Verbindung mit den Säulen unter Verwendung von
hochwertigem Zement und unter restloser Ausnutzung der
hierfür zulässigen Beanspruchungen (70kg/cm2) so wirtschaft-
lich ausbilden, daß der Bau auch ohne vorstehende Decken-
rippen wesentlich billiger wurde als ein Stahlskelettbau. Durch
die Verwendung von hochwertigem Zement konnte ferner die
Bauzeit außerordentlich kurz gehalten werden. Nach Her-
stellung der Eisenbetonplatte, auf der der ganze Bau ruht,
wurden für die Ausführung der 7 Zwischengeschosse 71 Arbeits-
tage benötigt, d. h. im Durchschnitt für 1 Geschoß ca. 10 Tage,
wobei das Kellergeschoß in zweischichtigem Betrieb und die
übrigen Geschosse in einschichtigem Betrieb ausgeführt wurden.
Das Dachgeschoß mit dem Treppenaufbau wurde Ende des
Jahres 1929 begonnen und konnte trotz der ungünstigen
Jahreszeit am 24. Januar 1930 beendet werden. Abb. 14 gibt
eine Innenaufnahme, aus der die kassettenartige Ausbildung
einer Zwischendecke mit den Pilzköpfen und Säulen zu ersehen
ist, Abb. 15 zeigt den Bauzustand während der Ausführung
des Dachgeschosses, Abb. 16 eine Außenansicht des Haupt-
baues. Die Ausführung erfolgte nach den architektonischen
Plänen von Prof. Fahrenkamp, Düsseldorf, durch die Firma
Dyckerhoff & Widmann A.-G., Niederlassung Jena, unter Mit-
wirkung des Verfassers.
Ein Turmbau innerhalb der Fabrikanlagen der Firma Opel,
Rüsselsheim, ist in den Abbildungen 17 bis 19 wiedergegeben.
Der Unterbau des Turmes ist bis zum 15. Geschoß, d. h. bis
Abb. 14—16. Fabrikneubau der Fa. Zeiß in Jena
Oben: Inneres eines Obergeschosses mit Rahmendecke
Mitte: Baubild. Unten: Außenansicht des Hauptbaues
113
Die Einteilung der Gurtstreifen und die sich hierdurch er-
gebenden Deckenkassetten sind aus dem Grundriß Abb. 12
ersichtlich. Abb. 13 zeigt je einen Querschnitt durch den
linken Flügel mit Pilzdecken und durch den Hauptbau mit
Rahmendecken. Neben den Säulenstärken der einzelnen Ge-
schosse sind auch die wesentlichen Abmessungen der ein-
zelnen Deckenkonstruktionen angegeben. Bei den Rahmen-
decken über Keller- und Erdgeschoß des Hauptbaues (Nutzlast
1500 kg 'm2) betragen die Stärken der Längs- und Quergurt-
streifen 36 cm bei einer Breite von 3 m und die Stärken
der Felder 16 cm. Bei den Decken der Obergeschosse (Nutz-
last 1000 kg/m2) sind die Stärken die gleichen, während die
Gurtstreifen eine Breite von 2,70 m besitzen. Die Decke des
obersten Geschosses, die neben den Nutzlasten noch die zu-
rückgesetzte Außenwand und die Auflagerdrücke der Rahmen-
binder des Dachgeschosses aufzunehmen hat, erhielt Gurt-
streifen von 40 cm Stärke und 2,70 m Breite. Um das Ge-
wicht der durch die oberste Decke abzufangenden Dach-
konstruktion auf ein Minimum zu beschränken, ist diese als
ein Tonnendach aus Eisenbeton von 6 cm Stärke auf Rahmen-
bindern ausgeführt, das durch eine Wärmeisolierung unter
der wasserdichten Abdeckung gegen Temperaturwechsel ge-
schützt ist.
Durch die günstige Auflagerung der Gurtstreifen auf den
Pilzköpfen ließen sich die Deckenkonstruktionen in rahmen-
artiger Verbindung mit den Säulen unter Verwendung von
hochwertigem Zement und unter restloser Ausnutzung der
hierfür zulässigen Beanspruchungen (70kg/cm2) so wirtschaft-
lich ausbilden, daß der Bau auch ohne vorstehende Decken-
rippen wesentlich billiger wurde als ein Stahlskelettbau. Durch
die Verwendung von hochwertigem Zement konnte ferner die
Bauzeit außerordentlich kurz gehalten werden. Nach Her-
stellung der Eisenbetonplatte, auf der der ganze Bau ruht,
wurden für die Ausführung der 7 Zwischengeschosse 71 Arbeits-
tage benötigt, d. h. im Durchschnitt für 1 Geschoß ca. 10 Tage,
wobei das Kellergeschoß in zweischichtigem Betrieb und die
übrigen Geschosse in einschichtigem Betrieb ausgeführt wurden.
Das Dachgeschoß mit dem Treppenaufbau wurde Ende des
Jahres 1929 begonnen und konnte trotz der ungünstigen
Jahreszeit am 24. Januar 1930 beendet werden. Abb. 14 gibt
eine Innenaufnahme, aus der die kassettenartige Ausbildung
einer Zwischendecke mit den Pilzköpfen und Säulen zu ersehen
ist, Abb. 15 zeigt den Bauzustand während der Ausführung
des Dachgeschosses, Abb. 16 eine Außenansicht des Haupt-
baues. Die Ausführung erfolgte nach den architektonischen
Plänen von Prof. Fahrenkamp, Düsseldorf, durch die Firma
Dyckerhoff & Widmann A.-G., Niederlassung Jena, unter Mit-
wirkung des Verfassers.
Ein Turmbau innerhalb der Fabrikanlagen der Firma Opel,
Rüsselsheim, ist in den Abbildungen 17 bis 19 wiedergegeben.
Der Unterbau des Turmes ist bis zum 15. Geschoß, d. h. bis
Abb. 14—16. Fabrikneubau der Fa. Zeiß in Jena
Oben: Inneres eines Obergeschosses mit Rahmendecke
Mitte: Baubild. Unten: Außenansicht des Hauptbaues
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