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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 31.1932

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Ein Haus für feine Damenartikel in New York: die L. P. Hollander Co. Inc. Architekten Jock D. Peters mit Eleanor Le Maire
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https://doi.org/10.11588/diglit.49241#0256

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Amerika, das als erstes Land aus der Verkaufs-
kunst eine auf exakten Versuchen begründete
Wissenschaft gemacht hat, wendet auch dem Laden-
bau große Aufmerksamkeit zu. Man weiß drüben
sehr wohl, daß der Verkaufsraum der denkbar günstig-
ste Rahmen für die Ware sein muß. Darüber hinaus
legt man großen Wert darauf, in ihm eine Atmo-
sphäre herzustellen, in der sich die am meisten er-
wünschte Kundschaft wohl fühlt. Wie weit hinein
die Überlegungen gehen, zeigen die nachstehenden
eigenen Worte des Architekten.
„Bei dem im letzten Herbst fertiggestellten Neu-
bau für die L. P. Hollander Company handelte es
sich darum, einen der Zeit entsprechenden Rahmen
für ein Geschäftsunternehmen zu schaffen, das durch
seine Tradition zu den exklusivsten in New York
gehört. Sowohl das alte wie das neue Grundstück
liegen im besten Geschäftsbezirk der Stadt (5. Avenue).
Die L. P. Hollander Comp. führt feine Damen-
konfektion und außerdem Waren wie Handtaschen,
Lederwaren und Parfüme. Sie steht, ihrem Ge-
schäftscharakter nach, zwischen dem breitangelegten
Warenhaus (Department Store) und dem ganz in-
timen Spezialgeschäft (Speciality Shop). Für ihre
Verkäufe stützt sie sich zur Hauptsache auf ihre
langjährigen Dauerkunden und ihren guten Ruf,
nebenbei auf die Qualität ihrer Fensterauslagen.
Die Reklame beschränkt sich auf einige wenige
Magazine.
Die Gestaltung des Inneren mußte es sich also
angelegen sein lassen, über der Großzügigkeit der
Gesamtanlage nicht eine intime und persönliche
Note zu vergessen. Die Verhältnisse des zur Ver-
fügung stehenden Grundstückes kamen dieser An-
forderung entgegen. Es ist, wie viele in der City
New Yorks, schmal und tief (etwa 12X30 m) und
verlangte natürlich eine vertikale Entwicklung. So
war die Gelegenheit gegeben, in sieben Stock-
werken übereinander eine Reihe in sich geschlos-
sener Verkaufsräume zu schaffen, und jedes Stock-
werk der Art seiner Bestimmung (Verkauf von
fertigen oder von Maßkleidern, Unterwäsche, Pelzen,
Sportkleidung usf.) entsprechend weiträumiger oder
persönlicher aufgeteilt zu behandeln. Die Grund-
rißanordnung wurde außerdem in jedem Stockwerk
durch Zahl und Größe der einzubauenden Anprobier-
und Vorführräume mitbestimmt.
In dem hier gezeigten Erdgeschoß war für die
Ausgestaltung des Inneren das Hauptproblem, dem
Käufer trotz des beschränkten Raumes ein Gefühl
von Weite zu geben, außerdem ihn unmerklich vom
Oben: Schaufenster von außen.
Links: Blick vom Vorraum in das rechte Schau-
fenster. Wände Zitronenholz mit horizontalen
Nickeleinsätzen, Fußboden aus Gummifliesen.

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