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Die neue Stadt: internationale Monatsschrift für architektonische Planung und städtische Kultur — 6.1932-1933

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Wagner, Martin: Städtebau als Wirtschaftsbau und Lebensbau
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https://doi.org/10.11588/diglit.17521#0210

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Die geologische Lage von Berlin, die klar er-
kennen läßt, daß sich Berlin in einem Ur-
stromtal entwickelt hat, welches eine Haupt-
voraussetzung erfüllt für die landwirtschaft-
liche Intensivwirtschaft im Gemüsebau, der
Wiesenwirtschaft und Kartoffelbau. Die Karte
deutet auch an, wie völlig blind sich der
neuere Städtebau bisher über die „Boni-
täten" des Bodens hinweggesetzt hat.
La Situation geologique de Berlin, qui laisse
facilement reconnaitre que l'extension de
Berlin ä suivi une vallee primitive, ce qui est
d'une importance primordiale pour la culture
intense de legumes, de pommes de terre et
pour les paturages. La carte indique egale-
ment combien l'urbanisme moderne ignore
la fertilite du sol.

The geological position of Berlin, which
clearlyreveals that thecityhasdeveloppedin
the Valley of an original river, which con-
stitutes the main condition for an intensive
agricultural economy in the cultivation of
vegetables, potatoes and pastures. The map
also indicates in which wholly blind manner
the newer building policy of cities has
disregarded the qualities of the soil.

öeschiebemergel Wiesenlehm Sand Talsand Flußsand, Torf, Moor.

räum sich weitet und dehnt. Der Großstadtmensch ist „in Bewegung" geraten.
Der Kleingärtner, der Wandervogel, der Sportler, der Zelter, sie alle schreiben
in ihrer Seele die Großstadt ab und schaufeln ihr in Luft und Sonne das geistige
und das gefühlsmäßige Grab. Lebensräume, aus denen der Geist und der
Körper flieht, sind tot!

Laßt uns neue Städte bauen! Neue Städte mit neuer Oekonomie! Neue Städte
nach der Idee der vollendeten Maschine! Städte mit fühlbarem und überseh-
barem Schwingungkreis, mit abgegrenztem Raumleben! Städte mit nicht mehr
als 50 oder 60 000 Einwohnern! Ein über das ganze Land harmonisch verteiltes
Stadtsystem von vielen solchen „Fünfzigern" wollen wir bauen! Laßt vorhan-
dene Städte nicht „wachsen", laßt neue Städte des totalen Fortschritts ent-

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