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Die neue Stadt: internationale Monatsschrift für architektonische Planung und städtische Kultur — 6.1932-1933

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Michel, Robert: Internationale Automobil- und Motorradausstellung 1933 Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.17521#0317

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Krupp-Fahrgestell für Normalspur - Schienen-
omnibus.

30 Sitzplätze. 1 Rahmen. 2 Drehgestelle, eines
davon 2 Achsen, 4 nichtgetriebene Räder, das
andere 2 Achsen mit 4 angetriebenen Rädern.
Luftgekühlter 60 PS Krupp-Motor (mit Ver-
gaser). Viergang-Aphongetriebe mit Umkehr-
getriebe. Bei 2500 umdr/min bis 74 Km/Std
„vorwärts und rückwärts". Schaltung, Bremsen
hydraulich. Scheibenräder mit Gummilaufkranz,
geräuschdämpfende Wirkung am Spurkranz.

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Krupp-Schienenomnibus.

Krupp-Chassis for rail-omnibus (standard-
gauge)

Chassis Krupp pour l'auto-rail, avec ecarte-
ment normal des voies.









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zylinder-Maybach-Motor. Hier sagt man sich los von der Eigenbrödelei, man
macht nicht mehr alles allein, sondern man anerkennt die „Konkurrenz", geht
mit ihr zusammen, denn Ziel ist das Zweckfahrzeug.

Allgemein: Diesel-Motor, Luftkühlung, Sattelschlepper und auswechselbare
Zweckaufbauten erobern sich die Zukunft. Vom 3 Rad-Lieferwagen bis zum
Schienen-Omnibus, alles: Sinn und Zweck. Der Architekt oder Städtebauer wird
aus dieser Ausstellung, besonders aus Halle II sehr viel Konsequenzen ziehen
müssen. Front- oder Heck-Motor, aerodynamische Form, bringen ganz andere
Maße für Fahrzeug und Verkehr. Das Kommunal-Fahrzeug, der kleine Liefer-
wagen und die Siedlung, Sattelschlepper und Straßenbau, Planung und Ver-
kehr durch Obe : Omnibus, usw., das alles wollen wir hier in Zukunft
pflegen, besprecnen und so instruktiv technisch und oekonomisch behandeln,
daß für die Praxis Unterlagen entstehen, über die Elemente der neuen Stadt.
Die Zubehörindustrie war zahl- und lehrreich vertreten. Aber auch Kitsch-
Vasen und — so Halter und so Halter — alles war da — eigentlich wollte man
das zerschlagen — es kribbelte schon. Dann beruhigte man sich durch die
Folgen der Geschichte: Ein Mann stand vor Gericht, er hatte in der Straßen-
bahn einer ihm völlig unbekannten Dame „Eine runter gehauen". Warum? Er
sagte: „Ich saß neben dieser Dame, der Schaffner kam, sie sagte: Zum Bahnhof,
der Schaffner stand und hielt den Schein hin; sie machte das Handtäschchen
auf, holte das Portemonnaie heraus, machte das Handtäschchen zu, machte das
Portemonnaie auf, holte die 20 Pfennig heraus, machte das Portemonnaie zu,
machte das Handtäschchen auf, legte das Portemonnaie hinein, machte das
Handtäschchen wieder zu und dann gab sie endlich demSchaffner dasGeld,—
da riß mir die Geduld!" Umständliche Leute, lieben umständliche Sachen.

SO WÜNSCHEN WIR AUCH DIESEM HEFT, DASS ES DEM AUTOMOBIL DAZU
VERHILFT, GEBRAUCHSGEGENSTAND FÜR JEDERMANN ZU WERDEN.

Geschrieben: Mitte Februar 1933.

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