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Bezirk Schwetzingen [Editor]; Amtsbezirk Philippsburg [Editor]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung (9) — 1875

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Juni (No. 62 - 74)
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https://doi.org/10.11588/diglit.41571#0277
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Gegenstand der Besprechung gemacht. „Mcuse" und „Echo
du Parlament" werfen deßhalb dem Bischöfe diese Miß-
achtung der internationalen Rücksichten trotz der vom Mini-
sterium und der Kammer ausgesprochenen Mißbilligung vor.
Amsterdam, 11. Juni. Das Gesammtresultat der
Wahlen zur Zweiten Kammer ist nunmehr festgestellt. Es
sind gewählt: 20 Liberale, 3 Konservative, 6 Antirevolu-
tionäre und 8 Ultramontane. In mehreren Fällen stimmten
die Ultramontanen für den Kanditaten der antircvolutionä-
ren Partei. Von den nothwendig gewordenen vier Stich-
wahlen, welche auf den 26. d. M. anberaumt sind, finden
3 zwischen Liberalen und Konservativen und eine zwischen
Liberalen und Antirevolutionären statt.
Belgrad, 13. Juni. (A.Z.) In einem eigenhändi-
gen Schreiben an den Ministerpräsidenten ließ Fürst Milan
dem serbischen Volke für den herzlichen Empfang, der ihm
überall zu Theil wurde, und für die vielfachen Beweise von
Liebe und Treue innigst danken.
NcW-UorZ, 12. Juni. Nach den hiesigen Zeitungen
zugegangenen Nachrichten wurde bei dem Erdbeben in Neu-
Granada die Stadt Cuouta vollständig zerstört; nur wenigen
Familien gelang es, sich zu retten. Fünf andere Städte
wurden zum größeren Theile verwüstet. Von der Bevölke-
rung de« durch das Erdbeben betroffenen Landstriches, die
auf etwa 35,000 angeschlagen wird, sollen gegen 16,000
umgekommen sein. — Die republikanische Konvention von
Kalifornien hat die Zuschrift des Präsidenten Grant als
eine definitive Erklärung desselben acceptirt, daß er auf eine
Verlängerung seiner Präsidentschaft für eine dritte Wahlpe-
riode verzichte.

!in runden Ballen, ebenso Poperingher Stadthapfeu, so daß
s letztere Sorten sehr rar geworden' sind. Für Hopfen der
nächsten Ernte werden Vorkäufe zu 120—125 Fr. abge-
schlossen. Die Pflanze zeigt sich gut, aber das stürmische
'Wetter in der letzten Nacht hat etwas arg in den Hopfen-
gärten gewirthschaftet. Würde der kleinste Unfall auf die
> neue Ernte einwirken, so würden angesichts der so redn-
"oirten alten Vorräthe die Preise sich außerordentlich steigern
müssen.

Kopsen-Zeilung.
Bischweiler, II. Juni. Unsere Hopfenpflanzungen
haben sich trotz des trockenen Wetters und des langan-
dauernden Nordwindes sehr gut gehalten, und wenn deren
Wachsthum in die Höhe auch etwas beeinträchtigt wurde,
so haben sie dafür an Stärke gewonnen und schon bedeu-
tende Arme getrieben. Seit Sonntag hatten wir zwei Mal
Gewitterregen, welche trotz ihrer kurzen Dauer dennoch der
Pflanze zu gut kamen. Sie bietet überhaupt einen schönen
Anblick dar und hat Nichts vom Ungeziefer zu leiden.
Benfeld, (Niederelsaß) 11. Juni. Seit 1867 war
der Hopfen ln keinem Jahr so früh und vorgerückt wie
Heuer, so daß wir in unseren Gärten, in denen die Reben
schon oben an den Stangen sind, beim Frühhopfen schon
schöne Blüthen sehen; nur Regen bleibt zu wünschen, sonst
kann bei eintcetender Dürre all' unsere Hoffnung zu Grunde
gehen. Man offerirt auf Lieferung künftiger Ernte 150
bis 160 Fr.
Saaz, 13. Juni. Nach langer Trockene haben end-
lich die Gewitterregen in den letzten Tagen der vergangenen
Woche unsere Fluren erfrischt, man darf sagen neu belebt,
denn es war höchste Zeit. Nun ist nicht blos für die
Hopfenpflanzen die Sorge geschwunden, man hat auch Hoff-
nung, daß die Getreide- und Gemüsefelder sich wieder er-
holen. Vom Geschäft ist nichts zu melden.
Antwerpen, 11. Juni. In den Hopfenmarkt ist
wieder neues Leben gekommen, und die Preise haben in
letzter Zdt bedeutende Schwankungen erlitten. Aloster Waare
ist einen Moment auf 150 Fr. gewesen, jetzt aber wieder
auf 175 Fr. gestiegen. Heute sind gepreßte Ballen etwas
niedriger gehalten, aber Nordfrankreich und Elsaß, wo di^
Vorräthe aufgezehrt sind, begehren lebhaft Aloster Hopfen

Aus Stadt und Land.
* Schwetzingen, 16. Juni. Den Inhabern der
hiesigen bedeutenden Firma „Gebrüder Traumann"
wurde von Sr. Königl. Hoheit dem Grobherzog das Prä-
dikat „Hoflieferanten" gnädigst verliehen, ebenso wurde der
hiesige Buchdruckereibesitzer C. W. Moriell von Sr.
Königl. Hoheit dem Großherzog zu Höchst Ihrem „Hofbuch-
drucker" ernannt.
-X- Schwetzingen,' 16 Juni. Es hat gestern
Abend unter ziemlich zahlreicher Beteiligung der Gemeinde-
Mitglieder eine alikatholische Versammlung im Neknnzimmer
des Wilden Mannes statlgefunden. Es handelte sich dabei
besonders um die Wahl eines neuen Vorsitzende». Nachdem
Herr Sommer, der bisher zu allgemeiner Befriedigung die
Stelle provisorisch versehen erklärt hatte, daß er seiner
übergroßen Beschäftigung wegen nicht in der La e sei, fer-
nerhin die Charge übernehmen zu könnnen, wurde Herr
Professor Holzer als erster und Herr Bahnverwalier Eglau
als zweiter Vorsitzender gewählt, die auch die Wahl annahmen.
Es wird den sämmtlichen Alikatholiken von hier und der
Umgegend, sowie den Freunden der Bewegung und namenilich
auch allen denjenigen Katholiken, die sich einen klaren Begriff
von dem Wesen und den Ansichten des Altkaiholizismus
verschaffen wollen, zugleich mitgeiheilt, daß Herr Professor
Holzer nächsten Sonnlag den 20. Juni bei freiem Zutritt
im großen Saale des Hotel Häßlers hier Bericht erstatten
wird über die zweite altkatholische Synode in Bonn, der er>
als Delegirter der hiesigen und Wieslocher Gemeinde bei-
gcwohnt hat.
Mannheim, 14. Juni. (M.A.) Der im hiesigen
allgemeinen Krankenhause untergebrachte geisteskranke H. be-
nutzte gestern Vormittag einen unbewachten Augenblick, um
aus seiner im dritten Stockwerke gelegenen Zelle zu ent-
kommen. Derselbe, nur mit einem Hemd bekleidet, stieg
durch ein Fenster des Stiegenhauses auf das Dach und von
da auf einen Fensterladen des zweiten Stockwerkes. Man
warf eilig Matratzen und Bettzeug auf die Straße, um,
wenn H. fallen sollte, demselben einigen Schutz zu gewähren.
Zwei Wärtern, die sich auf Leitern dem Kranken näherten,
gelang es indessen, denselben zu fassen und wieder glücklich
in das Haus zu verbringen. i
Mannheim, 13. Juni. In der letzten Freitags-^
Sitzuyg der Strafkammer kamen u. A. folgende Fälle zur
Verhandlung: Friedr. Beitschler von Hambrücken erhielt
wegen Versuchs der Bestechung eines Polizeidieners eine
Gefängnißstrafe von 8 Tagen. Der zweite Fall betraf drei
des Dienstes entlassene Ausläufer hiesiger Buchhandlungen
und Buchdruckereien, wovon zwei erst 16 Jahre alt sind.
Die Anklage lautete auf Diebstahl bczw. Beihilfe hiezu.
Der Fall entwarf ein lehrreiches Bild der großen Ver-
dorbenheit unserer Mannheimer Jugend. Der eine Ange-
klagte verrieth den andern, daß bei seinem Herrn viel Geld
in der Ladenkasse sei. Am nächsten Abend Sonntags

schlichen die zwei Andern in das betreffende Haus ein,
drangen mit Hufe vo» Nachschlüsseln zuerst in Comptoir
und Laden des Buchdruckers Job : ui Schneider, dem der
' eine Thäter erst wenige Tage zuvor Geld aus der Kaffe
" gestohlen hatte, sie brachen zwei Schubladen auf, erwischten
aber nicht viel Nach 1*fr Stunden öffneten sie dann die
über dem Housgang gelegenen Geschäftsräume des Buch-
Händlers I. Hermann, schnitten dort die beiden Ladenkaffen
auf und stahlen etwa 300 Mark Geld, worauf sie durch
Schneider's Ladenihürc das Freie gewannen. Nächsten Tag
verhaftet, gestanden die zwei sechzenjährigen Diebe den ganzen
Vorfall zu, nur schob Jeder die Aktivität auf den Andern;
der der Beihilfe Angeklagte läugnete. Allein der Gerichts-
hof sprach das Schnloig über alle aus und verurtheilte die
zwei Diebe (Georg Scholl von Mückenbach und Ludwig
Horschler von hier) unter dem Milderungsgrund der Jugend
zu je zwei Jahren, den Gehilfen (Friedrich Dieter von
Haßmersheim) zu 4 Monaten Gefängniß.

Literarisches.
Die Ernährung der landwirthschastlichen Hausthiere nach natur-
wissenschaftlichen Grundsätzen von D r. W. L ö b e. Dritte sehr ver-
besserte und vermehrte Auflage. Mit 78 Abbildungen. Erste Lieferung
Preis 60 Pf. Dieses mit einem seltenen Fleiß und einer ungewöhn-
lichen Quellenkcnntniß zusammengcstellte Werk wird wohl das vollstän-
digste sein, was wir in dieser Richtung haben. Es befaßt sich nicht
nur mit der Fütterung aller Nutzthiere vom praktischen und wissen-
schaftlichen Standpunkte, sondern auch mit dem Futterbau, der Einrich-
tung der Ställe u. s. w. Wir können dieses Werk mit der besten
Ueberzeugung allen Lanwirthen empfehlen. Die neue Auflage erscheint
bei Schmidt und Günther in Leipzig.
Jllustriric Jagdzeitung. Organ für Jagd, Fischerei und Natur-
kunde. Herausge-eben von W. H. Nitzschc, Kgl. Oberförster. —Leipzig,
Verlag von Heinrich Schmidt und Carl Günther. — Nr. 18. dieser
unterhaltenden und beliebten Jagdzeitung enthält: Der vul^o passio-
nirte Jäger v. Schuckmann. — Jagdstreitigkeiten von Freiherr v.
Droste-Hülshofs. — Uebel angekommen mit Illustrationen. — Ein
Zusammentreffen mit Wilddieben. — Waidmannspech von O. v. Krieger
u. s. w. u. s. w. — Preis 3 Mark halbjährlich in allen «uchhand-
lungen und Postanstalten.
Verantwortlicher Redakteur: L. W. Moriell in Schwetzingen.

Brod- und Fleisch-Preise
vom 15. bis 80. Juni.


v>

Namen
der
Bäcker.

Oetiinger, Jakob
Maier, Edmund
Gieser, Heinrich
Maier, Carl .
Maier, Jakob.

Namen
der
Bäcker.

Rüffler, Friedr. .
Rüffler, Heinrich.
Spieß, Carl . .
Wittmann, Hch. .


so
so
so

v
LS
V
Namen der Metzger.
1 Rindfleisch.
^ Schweinefleischs
Kalbfleisch.
! Hammelfleisch
1
Heppel, Conrad.
54
60
54
72

2
Wagner, Jakob.
54
60
54
72

3
Heißer, Adam.
54
60
54
72

4
Schwind, Franz Wwe. . . .
54
60
54
72
54
S
Moos, Georg.





6
Freed, Friedrich.
54
60
54
72
SS
7
Ritter, Jakob.
54
60
54
72

8
Kuhn, Georg.

Amtliche Bekanntmachungen und Pnvatanzelgen.
Altkath. Gemeinde Swetzinqen.
NWM Sonntag den 2«. In >tt
findet Nachmittag 4 Uhr
im Hotel Hatzler hier ein Vortrag unseres Vorsitzenden, Herrn Prof. Holzer statt,
über die zweite altkatholische Synode in Bonn.
Jede anständige Person hat Zutritt.
Schwetzingen, den 16. Juni 1875.
Der Vorstand.

:xxx:

Der

um Einweisung in den Besitz und die Ge
währ der Verlassenschaft desselben gebeten,
welchem Gesuche wir entsprechen werden, wenn
nicht innerhalb 6 Wochen Einsprachen da-
gegen dahier vorgetragen werden.
Schwetzingen den 8. Juni 1875.
Gr. Amtsgericht.
Kiefer Dietsche.

In der Buch- und Musikalienhandlung von
Carl Schwab in Schwetzingen istzu haben
Kaiserglocken-
Walzer
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Componirt von
Herrmann Necke.
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