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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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I. Lieferung (März 1913)
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0034

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Zeitung« vom September biidet auf S. 1299 mehrere der ausgestellten
Oemälde ab. Darunter sind ein Exemplar der oftmals vorkommenden Predigt
Johannis von Peeter Brueghel dem älteren und mehrere Bilder, die als
Werke Kranachs geführt werden. Ich hatte nicht Gelegenheit, die Ausstellung
zu besuchen.
Warschau. Im Herbst 1912 wurde eine Ausstellung von Porträt-
miniaturen, Tapisserien und Stickereien polnischer Herkunft eröffnet (No-
vemberheft von L'art et les artistes).
Wien. Im Künstlerhause gab es eine Reihe gehaltvoller Dar-
bietungen, eine Herbstausstellung, die von vielen namhaften Mitgliedern
der Genossenschaft beschickt war, eine Karl Rahl- und Josef Hassel-
wander-Ausstellung, die in dankenswerter Weise die Erinnerung an den
Kraftmenschen Rahl und seinen großen Stil auffrischte, sowie das zartere
Talent Hasselwanders in weiten Kreisen bekannt machte. Die Schaustellung
des >-Aquarellisten-K!ubs« zeigte manche der altgetreuen Klubmitglieder
in erfreulichem Fortschritt, andere in festem Behaupten der schon errungenen
Höhe. Höchst selten Nachlassen oder Überreife. Vom »Hagenbund«, der
eine schwere Krisis durchmacht, sind viele Mitglieder herübergekommen.
Aus der langen Reihe der Aussteller seien genannt: Ameseder, H. Dar-
naut, J. N. Geller, Hampel, Köpf, Larwin, B. Löffler, Rauchinger
(von diesem ist nebstbei bemerkt ein Bildnis des Hofburgschauspielers
Thimig ausgestellt), Rothaug, Ruzicka, Sterrer, H. Wilt, Ed. Zetsche.
Die 'Sezession« versammelte in einer Rudolf Alt-Erinnerungs-
Ausstellung eine Menge hoch wertvoller Arbeiten für kurze Zeit im Kunst-
gebäude beim Naschmarkt. Nach einiger Zeit folgte eine Schaustellung, die
jungen Kräften Gelegenheit bot, sich den Kunstfreunden bekannt zu machen.
Dieses Unternehmen hatte für alle lebendig fühlenden Betrachter hohen
Reiz. Wurde man doch einen lebendigen Pulsschlag gewahr von echter,
frischer Begabung und kraftvoll heranwachsendem Können. Noch sind in
manchen Fällen die Vorbilder etwas allzu stark merkbar, z. B. ostasiatische
Malerei, französische Eindrucksmaler, unter diesen leider auch Cezanne,
ferner der ältere Segantini, Carriere, Zuloaga, Hodler, Rodin (mit seinen
Zeichnungen) und andere. Trotzdem gibt es da vielversprechende Eigen-
art bei einzelnen, so daß man von den Anlehnungen gerne absieht. Leo-
pold Gottlieb faßt seine Bildnisse mit Kühnheit und Sicherheit an. Wil-
helm Thöny weiß durch Stimmung zu wirken, Radler durch seine kecke
Pinselführung. Hans und Leo Frank zeichnen sich durch technische
Virtuosität aus, die mehrmals der Wiedergabe seltener Stimmungen in der
Landschaft dient. Die Stilisten herrschen vor. Als Beispiel sei Joseph
Kellner genannt. Bei den meisten der Aussteller wird man sich freuen,
ihren Arbeiten bald wieder zu begegnen.
— Die Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs
veranstaltete im Hotel Astoria eine sehenswerte Herbstausstellung, in
welcher das weitbekannte Können der Frau Olga Wisinger-Florian
gut zur Geltung kam und noch viele andere Malerinnen ihren Erfolg
hatten, ln neuester Zeit hat diese Kunstvereinigung Werke von Sterrer,
A. Buchta, O. Larsen und Fräulein H. Ginzkey ausgestellt.
- Im Volksheim zu Ottakring wurde um Weihnachten und Neujahr
eine Porträtausstellung offen gehalten, die im Sinne eines ersten Ver-
 
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