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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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II. Lieferung (Juni 1913)
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Aus Büchern und Zeitschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0061

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öffentlichung zu, indem er einen Lebensgang Riehls vorausschickte, es ist
eine warm gestimmte angabenreiche Studie, und ein Verzeichnis von dessen
Werken anfügte; beide den Freunden und Schätzern Riehis hoch will-
komnien. Die Arbeit Riehis iag ausgereift und druckfertig vor. Die Anord-
nung ist im wesentiichen nach der Zeitfoige getroffen und geht in zweiter
Linie den örtiichen Beziehungen nach. Wir werden nach Regensburg,
ingoistadt, Kehiheim, Straubing, Passau und an vieie andere Orte geführt,
um dort in geschichtiichem Zusammenhang aiieriei Kunstarten, auch Tafel-
maierei, Wandmalerei, Oiasmaierei, Buchmaierei kennen zu iernen. Das feste
Fundament der baulichen Entwicklung wird bei Rieh! besonders beachtet,
wie denn auch die Biidnerei etwas vor der Malerei bevorzugt erscheint.
Über alles versteht aber Riehl geschickt zu schreiben, fesselnd zu denken.
Man hat da ein Buch vor sich, das man nicht nur studieren, sondern auch
lesen kann. Es sei als Reisebegleiter auf Wanderungen durchs bayrische
Donautal jedem Kunstfreund empfohlen. Fr.

Ich erlaube mir, darauf hinzuweisen, daß der Münchener Verlag Georg
Müller gegenwärtig mein »Lexikon der Wiener Gemäldesammlungen«
versendet, von dem der 1. Teil mit den Artikeln von A bis F seit dem
Dezember vorigen Jahres gedruckt ist und dessen Fortsetzungen, die längst
vorbereitet sind, so bald als möglich erscheinen sollen. Das Buch nennt
sich zwar Lexikon der »Wiener« Gemäldesammlungen, doch mußte die
Arbeit weit über Wien hinausgreifen. Durch die vielen Verschie-
bungen der Bilder im Lauf der Zeiten ist es bedingt, daß Gemälde aus
Wien in die österreichischen Provinzen, in die Nachbarländer, auch übers
große. Wasser gewandert sind. Nach Amerika sind aus Wien nicht nur
einzelne hochwertige Bilder, sondern auch ganze Gruppen von Gemälden
verkauft worden. Man findet sie in den bedeutendsten Sammlungen Amerikas
wieder. Bilder aus altem oder neuerem Wiener Besitz wanderten nach, oder
befinden sich noch heute in Basel, Berlin, Boston, Breslau, Brünn,
Brüssel, Budapest, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Graz, Hamburg, Hannover, Hermannstadt, Innsbruck, Kirch-
bichl in Kärnten, Klagenfurt, Leipzig, Lemberg, Linz a. d. Donau,
London, Lützschena, München, New York, Olmütz, Paris, Phila-
delphia, Prag, Preßburg, Triest, Troppau, Turin, Seuslitz, um nur
"Andeutungen zu machen.
Mit fremden Ländern hängt der Wiener Bilderbesitz auch insoferne
zusammen, als er aus allen möglichen Kunstorten Bilder an sich gezogen
hat, London, Paris, München, Berlin, Düsseldorf, Antwerpen, Amsterdam
mit eingeschlossen. Auch ganze Galerien sind eingewandert, wobei neben
den vielen Sammlungen, die nur zum Zwecke der Versteigerung nach Wien
gelangt sind, auch die bleibende Einkehr mancher Galerie zu erwähnen
ist, wie z. B. die der Brüsseler Galerie des Erzherzogs Leopold Wilhelm.
Mit diesen oft recht verwickelten Bilderwanderungen sucht sich das Galerie-
lexikon auseinanderzusetzen! Eine lange Reihe von Verschiebungen ist
darin zum ersten Male nachgewiesen. Überdies bringt das Buch eine Menge
von alten und neuen, bisher unbekannt gebliebenen Galerien zur Sprache,
wie denn auch darin viele, bisher unveröffentlicht gebliebene bedeutsame
 
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