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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — Wien, 1.1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.20638#0264

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London. Wie man über New York durch »The american art news«
erfährt, ist in London das Kunstteben zwar nicht erloschen, doch täßt sich
die Herabstimmung in keiner Weise bemänteln Für die Nationalgalerie wurde
(nach Am. a. n. vom 13. März 1915) ein Doppelbildnis von Van-Dyck: Dame
mit Kind um 50.000 angekauft. Versteigerungen werden abgehalten. —
Wegen der Ausfuhr der Sammlung Layard aus Venedig nach England fanden
Unterhandlungen statt (Am. a. n. vom 20. März)
München, ln der Galerie Helbing sind im April und März Kunst-
drucke und andere Kunstsachen versteigert worden. Für den 11. und 12. Mai
ist eine neue Kunstauktion angekündigt.
— Die Sezession will trotz der ungünstigen Zeiten dennoch eine
Sommerausstellung abhalten. (U. N.)
New York. Das Metropolitan-Museum hat 1914 nach Hugo
Reisingers Tod ^ 50.000 geerbt und überdies Gemälde von Gari Melchers,,
darunter das Bildnis des Erblassers. — Theodor M. Davis hat seine Ge-
mäldesammlung dem Metropolitan-Museum vermacht — Viele Ausstellungen
und einige Auktionen GThe am. a. n.« vom Spätwinter und Frühling).
Paris. Im laufenden Jahr soll es dort keinerlei »Salon« geben. (Z.)
— Seit dem Ausbruch des Krieges ist am 5. Mäiz zum erstenmal
wieder eine Gemäldeversteigerung abgehalten worden, und zwar eine von
geringer Bedeutung. Moderne Bilder »Not of great value or interest«, sagt
die Notiz in »The american art news« vom 13. März.
Urbino. Das Fresko von Giovanni Santi im Geburtshaus Raffaels
ist 1914 wieder abgedeckt worden. Im 17. Jahrhundert war es mit Ölfarbe
deckend übermalt und später auch noch mit Firnislagen überzogen worden.
Wie die »Rassegna bibliografica dell' arte itaüana« im Sommerheft von 1914
meldet, sind nun die fremden Schichten abgenommen worden, wodurch
das ursprüngliche Fresko wieder zutage kam.
Wien. Im Gegensatz zu den Lähmungserscheinungen des ganzen Wiener
Kunstlebens vom Sommer 1914 bis in den Winter hinein, zeigt sich seit
einigen Wochen eine nach und nach wiederkehrende Beweglichkeit, die
auch darin zum Ausdruck kommt, daß z. B. das Dorotheum und der Öster-
reichische Kunstverein ihre Versteigerungstätigkeit wieder aufgenommen haben.
Die erste der Versteigerungen im Kunstverein bot manches bemerkenswerte
Bild, auch wenn man im allgemeinen die überhastete Namengebung nicht
gut heißen konnte.
— Im Künstlerhause wurden einige kleine Ausstellungen und jüngst
die verhältnismäßig große »Polnische Kunstausstellung« abgehalten. Die
29. Ausstellung des Aquarellistenklubs enthielt als Hauptbild Karl Sterrers
»Natur« von 1914, Rothaugs »Amazone auf der Jagd« mit dem neu er-
fundenen Papierbaum, der prächtig wirkt, von Karpellus »Das Glück«, das
geschickt in die Kreisfläche hineinkomponiert ist, von J. Q. Adams »Das
grüne Kleid« (sitzende Frau), Arbeiten von Delitz, Grill, Geller, Charlemont,
Darnaut, R. Schiff, Ameseder, F. Brunner, Larwin, Zetsche u. v. a. — Auf
die Aquarellisten folgte Alexander D. Goltz mit einer Reihe von Bildern
aus Antwerpen, auf denen die Geschoßwirkungen der österreichisch-ungari-
schen 30'5-cm-Motormörser-Batterien dargestellt waren. — Die »Polnische
 
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