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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]; Verein für Historische Waffenkunde [Contr.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

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3. Heft
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Potier, Othmar: Die Waffenkammer des Stiftes Kremsmünster, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0096

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82

Zeitschrift für historische Waffenkunde.

IV. Band.

Ornamente. Die Knäufe sind birnenförmig ge-
staltet, die Griffhölzer beledert und mit Draht
übersponnen. 1,5 kg. Ende des 16. Jahrh.
64/65. Pallasche mit 106 cm langen, 4 cm
breiten einschneidigen Klingen. Die mit Daumen-
ringen versehenen Spangenkörbe besitzen zwei
lappenartige volle Stichblätter und s-förmig ge-
staltete Griffbügel; die pilzartigen Knäufe sind
geperlt. 1,7 kg. Ende des 17. Jahrh.
66/68. Reiter Schwerter (Abb.12). Die 86,5 cm
langen, 4,5 cm breiten Klingen trag-en diese
Meistermarke, welche nach Bocheim
(Zeitschrift für histor. Waffenkunde
II, 22) der Solinger Heinrich Col
oder Ko 11 geführt haben soll. Die
mit Draht umwickelten Griffhölzer
trag-en birnenförmige Knäufe. Jedes
Gefäfs besteht aus einem Griff- und
Seitenbügel, einem Daumenring und
auf der Knöchelseite aus einem drei-
eckigmn, vollen Stichblatt. 1 kg. 17. Jahrh.
69/72. Reiterdegen (Abb. 13) aus der Zeit
von 1637—1643. Die 79 cm langen und 3,7 cm
breiten Klingen weisen als Marke
ein eingeschlagenes Kreuz auf. M.
v. Ehrenthal (Führer durch das königd.
hist. Museum zu Dresden, 1899; S. 41)
und W. Erben (Katalog des k. u. k.
Heeresmuseums, Wien, 1903) weisen
diesen Stempel dem Solinger Hannes
CI eie s zu. Die Gefäfse gleichen den
eben beschriebenen; die Griffhölzer sind mit Draht
umsponnen.
73. Reiterdegen aus der Zeit von 1637 bis
1643 mit 73 cm langer und 3 cm breiter Klinge.
Das Gefäfs besteht aus einem einfachen Griff-
bügel mit Parierring- und ist mit einem Daumen-
ring versehen.
74. Degen mit 110 cm langer, 2,5 cm breiter
Stecherklinge, welche am Ansatz eine verwischte
Marke erraten läfst. Der Faustschutz besteht
aus einem vom einfachen Parierring aufge-
schwungenen Griff- und einfachem Faustschutz-
bügel; das Griffholz krönt ein birnenförmiger
Knauf von gestreckter Gestalt. 1 kg. 17. Jahrh.
75. Degen (Abb. [4) mit 125 cm langer, 2,5 cm
breiter Stecherklinge, auf deren An-
satz man diese Marke bemerkt. Der
an der Knöchelseite geriffelte Faust-
schutz besteht aus einem s-förmig
abgebogenen Griffbügel, einseitigem
Parierring und zweiseitigem Faust-
schutzbügel. Das Griffholz ist mit
Draht umwunden. 1,2 kg. 17. Jahrh.
76. Degen mit 120 cm langer, 2,5 cm breiter
Stecherklinge. Am Ansatz ist die unter Nr. 75

beigefügte Marke eingeschlagen. Der Faust-
schutz wird gebildet aus einer s-förmig ge-
schwungenen Parierstange, welche in gekehlte
eichelförmige Kugeln ausläuft, einem Griffbügel,
beiderseitigenParierringen und ebensolchen durch-
löcherten Stichblättern. Der Knauf, welcher den
Kopf eines Türken darstellt, sitzt auf einem mit
Draht umwickelten Griffholz. 1,2 kg. 17. Jahrh.
77. Offiziersdegen. Die 82 cm lange, 2 cm
breite, von zwei Hohlschliffen, in welchen man
Sonne und Mond, beziehungsweise MOX (Max?)
erblickt, durchzogene Klinge ist gegen die Spitze
zu schlecht geschweifst. Das mit gedrehtem
Messingdraht umwickelte Griffholz trägt einen
geg-ossenen und ziselierten antiken Helm als
Knauf, welcher, gleich dem Gefäfs (Griffbügel,
gerade Parierstange, Stichblatt), aus Messing be-
steht. Die lederne mit Messing montierte Scheide
ist zum Trag-en in der Steckkuppel eingerichtet,
doch weist das Mundblech neben dem Tragknopf
noch einen Tragring auf. 0,9 kg. 18. Jahrh.
78. Offiziersdegen mit zweischneidiger,
80 cm langer, 3 cm breiter Klinge. Der Griff
aus ziseliertem Messinggufs wird von einem
kugeligen Knauf gekrönt; das Gefäfs aus dem
gleichen Metall besteht aus einem Griffbügel,
einem zweiseitigen Stichblatt und einer geraden
abgestutzten Parierstange. Die aus braunem
Feder erzeugte Scheide ist mit einem Tragknopf
und zwei Tragringen versehen. Ende des 18. Jahrh.
79. Degen mit 80 cm langer Klinge von
dreikantig-em Querschnitt, welche im untersten
Drittel auf gebläutem Grunde einfache vergoldete
Gravierungen (Blumen, Waffentrophäen) aufweist.
Das Gefäfs besteht aus kunstlosem Gufs in einer
weifsen Metallegierung-; das Griff holz ist mit ge-
riffelten Perlmutterschalen belegt. Die lederne
Scheide besitzt einen Tragknopf. 0,6 kg. 18. Jahrh.
80. Galanteriedeg-en. Die Klinge ist 87 cm
lang. Das Gefäfs besteht aus roh ziseliertem,
verg-oldeten Messinggufs; das Griff holz ist mit ge-
drehtem Messingdraht umwunden. 0,6 kg. 18. Jahrh.
81. Galanteriedegen mit 65 cm langer
Klinge. Das Gefäfs mit Parierbügel, zweilappigem
Stichblatt ist aus vergoldetem Messinggufs er-
zeugt, das Griffholz mit gedrehtem Messingdraht
umwickelt. 0,4 kg. 18. Jahrh.
82/83. Galanteriedegen mit 79 cm und
82 cm langen Kling-en und messingenen, etwas
beschädigten Gefäfsen und belederten Griffen.
18. Jahrh.
Anmerkung. Es ist möglich, dafs diese Galanterie-
degen von Zöglingen der 1744 in Kremsmünster er-
richteten Adeligen Ritterakademie herrühren.
84. Deutsches Schwert eines Angehörigen
der Wiener Studenten- (Akademischen) Legion


Abb.



Abb. 13.
 
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