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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

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4. Heft
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Preradović, Duschan: Die im Museum altkroatischer Altertümer zu Knin (Dalmatien) befindlichen Waffen
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https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0111

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Die im Museum altkroatischer Altertümer zu Knin
(Dalmatien) befindlichen Waffen.

Zusammengestellt vom k. u. k. Fregatten-Kapitän a. D. D. von Preradovic.


ie Hoffnungen, die sich im
Jahre 1885 an etwa zu er-
zielende archäologische
Funde aus der Zeit
von der Besitznahme
Dalmatiens durch die
Kroaten (um 640 ehr.
Zeitrechnung) bis zum
Aussterben der kroatisch-
nationalen Dynastie (900
bis 1102), anläfslich der Ver-
längerung der dalmatinischen Bahn von Siveric
nach Knin und besonders bei Durchschneidung
des nur zirka 1,5 km von der alten Königsveste
Knin entfernten Hügels Kapitul knüpften, er-
füllten sich in einer alle Erwartungen weitaus
übertreffenden Weise.
Wie auch das Interesse der Patrioten und
Fachleute hauptsächlich der Aufdeckung oder
Ausgrabung von baulichen Denkmalen, Gräbern,
Grabschriften u. dergl. zugewendet war, so lagen
auch die tatsächlichen Ergebnisse in dieser Rich-
tung und müssen glänzende genannt werden, indem
die heimische Geschichtsforschung durch die ge-
machten Funde eine wesentliche Förderung zur
Aufklärung gewisser, bis dahin noch dunkler
Partien, erhielt.
Nicht minder bedeutend waren hierbei die
Funde auf dem Gebiete der architektonischen
Ornamentik, da die ausgegrabenen zahlreichen
Fragmente Schlüsse auf eine mutmafsliche Ver-
bindung und Verquickung byzantinischen mit alt-
kroatischem Stil zu ziehen erlaubten.
Dafs bei der Forschung nach den historischen
Spuren eines so kriegerischen Volkes, wie das
kroatische stets eines war und besonders bei
seinem Eintritte in die Geschichte und den sich
daran schliefsenden Kämpfen der Abwehr zur
Erhaltung seiner Existenz gewesen sein mufste,
auch Waffen, wenn auch in verhältnismäfsig ge-
ringer Zahl, vorgefunden wurden, ist selbsver-
ständlich.

Sie sind nun sämtlich in dem vom Altertums-
Vereine zu Knin ad hoc errichteten Museum ver-
wahrt.
Verein, sowohl als auch Museum, stehen unter
Leitung ihres Vorsitzenden, des hochverdienten
römisch-katholischen Pfarrers von Knin, desOrdens-
geistlichen Fra Luigi Marun, welchem Referent
für die aufserordentliche Zuvorkommenheit, die
Angaben und Abbildungen des Vereins Organs
„Staro hrvatskaProsvjeta“ (Altkroatische Kultur)*)
für diese kleine Arbeit verwenden zu dürfen, an
dieser Stelle seinen wärmsten Dank ausspricht.
1. Schwerter2).
Wohlerhaltene Schwerter besitzt das Museum
zu Knin drei, die in den nachstehenden Abbildungen
vorgeführt erscheinen.
Sie rühren von Gräberfunden her und zwar
wurden die Schwerter Abb. 1 und 2 anläfslich der
Ausgrabungen (1892) bei der Basilika Sae Mariae
der Lokalität Biskupija nächst Knin zu Tage ge-
fördert, während Schwert Abb. 3 in Koljani, etwa
30 km südöstlich von Knin, seinen Fundort hat.
Ohne auf die für unsere Zwecke nur nebensäch-
liche Beschreibung der Gräber näher einzugehen,
sei darauf hinzuweisen erlaubt, dafs nach den bei
den Toten der Basilika Sae. Mariae Vorgefundenen
kostbaren Gegenständen und Goldmünzen, die
Verstorbenen Heerführer oder hohe Würdenträger
gewesen sein müssen. Die Schwerter lagen in allen
drei Gräbern in der auf Abb. 4 darg'estellten
Weise zur Linken des Verstorbenen.

J) Der unermüdliche Schriftleiter der St. h. Pr. ist der
theoretische Lehrer des kunsttechnischen Fachkurses, Herr
Franz Radid, auf der dalmatinischen Insel Curzola, dessen
Feder die gesamten in dieser Zusammenstellung benutzten
Abhandlungen entstammen. Referenten gereicht es zur
besonderen und angenehmen Pflicht, dies hier ausdrücklich
zu betonen, was ihn aber auch davon enthebt, an geeigneter
Stelle durch Zitierung der betreffenden Hefte der St. h. Pr.
erst speziell darauf aufmerksam zu machen.
2) Vgl. hierzu den Nachtrag am Schlüsse dieses Heftes,

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