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Verein für Historische Waffenkunde [Editor]; Verein für Historische Waffenkunde [Contr.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

DOI issue:
5. Heft
DOI article:
Weinitz, Franz: Die Waffensammlung im Fürstlichen Residenzschlosse zu Arolsen
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0144

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130

WEINITZ, WAFFENSAMMLUNG ZU AROLSEN

IV. BAND



unterziehen können, der auf diesem Sonder-
gebiete bewandert ist. Dem i. J. 1875 verfertig-
ten handschriftlichen Inventare des Majors
Schmid entnehme ich zur Erläuterung der
Abb. 3 u. 4 (a—i) die folgenden Beschreibungen:
a. (Inv. 114) Flinte, gebläuter Lauf, reich
ziseliert und mit Gold eingelegt, bezeichnet:
Heesz A. deux Ponts; geschnitzter Schaft von
Nufsholz; am Kolben und Kolbenhals sehr
reich mit Silber verziert; Garnitur ebenfalls
ziseliert und graviert und teilweise vergoldet;
ebenso das Steinfeuerschlofs, worauf die Jahres-
zahl 1744 eingraviert ist. Auf dem Kolbenhals
befindet sich das Fürstl.Waldeckische Wappen
in Stahl g'raviert und mit Gold verziert.
b. (116) Flinte; langer, glatter Lauf, am
unteren Teile ziseliert und teilweise vergoldet;
bez.: Wittmann A Giesen; einfacher Schaft von
Nufsholz; mit vergoldeter Garnitur, graviertem
und teilweise vergoldetem Steinfeuerschlofs.
c. (1) Türkische Luntenflinte. Damaszierter
und ziselierter Lauf mit Lochvisierung; grofses
Kaliber; an der Mündung und am unteren Teile
des Laufes mit Gold verziert; der Schaft mit
mosaikartigen Verzierungen eingelegt; der
untere Teil des Kolbens von Elfenbein; mit sil-
bernen Ringen und eisernem Ladestock.
Ahb i. Vorraum mit Rüstung und den Waldeckisch-Venezia- d. , . Xürkische Büchse mit Schnappschlofs.
nischen r ahnen (Photographie, wie die anderen, von G. Ewald in Cassel).
Langer, fern damaszierter und gezogener Lauf
Unter den Feldzeichen, 14 an der Zahl, müssen mit Korn und auf der Schwanzschraube befind-
die Fahnen, die durch die beiderseitigen Wappen lichem Visierloch, schwarzem, mit Messing und
an die Beziehungen des Flauses Waldeck zur Elfenbein mosaikartig eingelegtem Schaft, sil-
Republik Venedig erinnern — Graf Josias war berner Ringbefestigung und silbernem Stofs-
Oberst in venetianischen Dien-

sten —, besonderes Interesse
erwecken. Auch an den ein-
fachen Standarten mit dem
Waldeckischen Sterne, die von
den Reiterregimentern des
Fürsten Georg Friedrich im
Dienste Brandenburgs d. h. des
Grofsen Kurfürsten geführt
worden sein sollen, wird nie-
mand achtlos vorübergehen,
der sich erinnert, welche grofse
politische Rolle damals Fürst
Georg Friedrich am branden-
burgischen Hofe spielte2).
Die -Sammlung weist die
verschiedenartigsten Gewehre,
vom Mittelalter bis zu unserer
Zeit hinab auf. Eingehender
Würdigung wird sie nur der
2) S. Erdmannsdörffer: Georg
Friedrich v. Waldeck.

Abb. 2. West- und Nordwand mit den Gewehrgestellen.
 
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