Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 4.1906-1908

DOI Heft:
5. Heft
DOI Artikel:
Weinitz, Franz: Die Waffensammlung im Fürstlichen Residenzschlosse zu Arolsen
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.38677#0145

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5. HEFT

WEINITZ, WAFFENSAMMLUNG ZU AROLSEN

131


Abb. 3.
Laufe, die Kleeblätter und das Kreuz in Gold
gemalt. Das Luntenschlofs ist von Messing.
[Geschenk des kaiserl. deutschen Konsuls Zappe
in Yokohama; kam 1877 in die Sammlung. Die
Flinte soll aus dem 18. Jahrhundert stammen, aus
dem Heere des Fürsten von Satsuma.]
f. (4) Türkische Flinte mit Schnappschlofs.
Langer, fein damaszierter Lauf mit Korn und
vergoldet gewesenem Visier; reich mit Perlmutter
eingelegter Schaft; Messinggarnitur; Ringbefesti-
gung und Seitenringe; mit eisernem Seitenblech
und deutschem Feuerschlofs.
g. (15) Kugelbüchse. Langer, eiserner, ge-
zogener Lauf mit Korn und Visier, worauf ein-
graviert M. B., einfacher, ganz grader Schaft ohne
Kolbenhals, mit eisernem Bügel und weifser Tülle,
altdeutschem, reichgraviertem Radschlofs ohne

t g h 1
Abb. 4.
tung zum Stechen rechts am unteren Teile des
Schlosses, Ladestock von Holz; komplett und
gut erhalten.
Die Waffensammlung setzt sich zusammen
aus dem Material, das früher zerstreut in den
Schlössern zu Waldeck, Pyrmont und Arolsen
auf bewahrt wurde. Fürst Georg Victor (reg.:
1845—1893) befahl die Vereinigung und Aufstel-
lung in den jetzigen Räumen. Die Inventari-
sierung durch Major Schmid, der auch noch „Die
Gewehrkammer im Fürstl. Residenzschlosse zu
Arolsen 1878“ geschrieben hat, war für die da-
malige Zeit gewifs eine gute Arbeit. Heute dürfte
sie nicht mehr genügen. Umsomehr wäre zu
wünschen, dafs von berufener Seite die „Gewehr-
kammer“ in Arolsen eingehend studiert und sodann
ein ausführlicher wissenschaftlicher und illustrier-

blech; ohne Abzugsbügel. Deutsches Feuer-
schlofs, eiserner Ladestock. [1802 aus Rufsland
mitgebracht.]
e. (849) Japanische Luntenflinte. Eiserner Lauf
mit weiter Mündung, eigentümlichem Visier und
Korn; die Pfanne am Lauf angeschmiedet. Auf
dem Laufe mit Gold und Silber je ein Drache
ausgelegt und mit Laubwerk verziert. Am unteren
Teile des Laufes sind in einem goldenen Ringe
drei Kleeblätter und darunter in einem silbernen
Ringe ein silbernes Kreuz angebracht. — Der
Schaft von schwarz lackiertem Holz ist ohne
Kolben, in der Form der Pistolenschafte; zur
Verzierung sind auf demselben, wie auf dem

Stecher. Am Schaft fehlen auf den Backen und
am Kugelbehälter eingelegt gewesene Stücke.
h. (104) Chinesische Flinte. Langes, glattes
Rohr mit Korn und Visier; braunem, goldbemal-
tem und verziertem Schaft; eisernem Bügel,
silbernem Stofsblech und desgleichen Ladestock-
nuten; graviertem Steinfeuerschlofs.
i. (7) Sogenannte „Kurische Büchse“. Eiserner,
gravierter, gezogener und teilweise vergoldeter
Lauf; Korn und durch eine eiserne Röhre be-
schattetes Visier; Schaft mit kurzem Kolben,
reich mit Elfenbein und Perlmutter eingelegt;
altdeutsches Radschlofs, graviert und zum Teil
vergoldet, daran eine eigentümliche Vorrich-
 
Annotationen