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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

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7. Heft
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Haenel, Erich: Zur ältesten Geschichte der Dresdner Rüstkammer
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https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0212

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192

ERICH HAENEL, ZUR ÄLTESTEN GESCHICHTE DER DRESDNER RÜSTKAMMER VIII. BAND

23. Maler:
Göding(„Getting“), Heinrich. 4 11. 12 Gr. von
den Wappen auf die Schilde an die Rüst-
wagen (!) zu malen (16). — 10 fl. für 2 Paar
Brechstangen und 3 Rennspiefse zu ver-
gülden, item 9 Schilde auf' die Rüstwäg-
lein zu malen (96).
Dafs der bekannte Hofmaler dreier Kurfür-
sten auch mit derlei handwerklichen Arbeiten
betraut wurde, hören wir von Berling (Der kur-
sächsische Hofmaler und Kupferstecher Pleinrich
Göding, imNeuen Archiv für sächsische Geschichte,
Bd. 8, S. 290 11.). Insbesondere kann seine Tätig-
keit in den Schlössern Augustusburg, 1570—1573,
und Sitzenroda, wo er die Platten der von dem
Hoftischler Georg Fleischer (s. oben) geschnitzten
l'ierköpfe bemalte, hier herangezogen werden.
Auch in Dresden selbst wurde er bei der Aus-
stattung der Galerie am Stallgebäude seit 1586
sowohl am Aufseren wie im Inneren in hervor-
ragender Weise beschäftigt (Berling a. a. O. 324II.)
Unter Rüst wagen kann man wohl nur die Wagen
verstehen, auf denen das Turnierzeug von der
Rüstkammer zum Turnierplatz gefahren wurde;

doch sind authentische Nachrichten über diese
Art Transportmittel nicht vorhanden. In dem
Sachregister des Inventars von 1567 kommt der
Ausdruck nicht vor.
Bretschneider, Daniel. 1 11. 3 Gr. für 6
Kürifskreuze gelb, schwarz und weifs zu
malen (52).
Es handelt sich um den Älteren des Namens,
geboren um 1550, zuletzt erwähnt 1623, der noch
im Jahre 1622, nachdem er als Maler und Kupfer-
stecher eine aufserordentlich umfangreiche Tätig-
keit ausgeübt hatte, das Bild des im Jahre 1584
von Kurfürst August bei Torgau erlegten Riesen-
hirsches, im Schlosse zu Moritzburg, malte (Neues
Archiv für sächsische Geschichte XIII, 334). Eine
Spezialität des Künstlers war die Wiedergabe
von Ringrennen und Inventionen, wie sie unter
Kurfürst August bei vielerlei festlichen Gelegen-
heiten nach den Entwürfen des Bildhauers und
Baumeisters Giov. Maria Nosseni veranstaltet wur-
den, in Kupferstich. Die „Kürifskreuze“ sind
Kreuze zum Aufhängen der Harnische, wie sie
noch bis in die Gegenwart im Historischen Mu-
seum in Gebrauch sind.
 
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