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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

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7. Heft
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Lenz, E.: Datierte Panzerhemden und verzierte Panzerringe
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https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0215

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7. HEFT

E. LENZ, DATIERTE PANZERHEMDEN UND VERZIERTE PANZERRINGE

195

W.M.P.S. (O.M.R.S.), deren Bedeutung bisher
nicht klargestellt ist. (Abb. 4.)

Abb. 4.


Am Rande der Scheibe viermal die Figur
des Einhorns.
8. Eremitage-Sammlung, L. 42.
Russisches Panzerhemd, gefunden unweit der
Stromschnellen des Dnjepr. An der linken Schulter
eine Messingscheibe, welche auf schraffiertem
Grunde ein M zeigt (Moskau?) (Abb. 5.)

Abb. 5. Abb. 6.


9. Moskauer Rüstkammer, Inv. Nrn. 4467 und
4476-
Russische Panzerhemden. Auf je einer Blei-
scheibe der recht häufig wiederkehrende Stempel
des Moskauer „grofsen Schatzes“,— das Bild des
doppelköpfigen Adlers. Zu dem Bestände des
grofsen Schatzes gehörte unter anderen auch die
Moskauer Rüstkammer. (Abb. 6.)
10. Moskauer Rüstkammer, Inv. III, 2, S. 82.
Orientalisches Panzerhemd; die Inschrift auf
der Bleischeibe, obwohl erhalten, ist so schlecht
kopiert; dafs sie nicht gelesen werden kann. (Abb. 7.)

Abb. 7. Abb. 8.


11. Szendrei, Ungarische Kriegsdenkmäler,
deutsche Ausgabe, S. 230.-
Bleischeibe auf einem türkischenPanzerhemde;
die Inschrift schlecht kopiert und daher nicht
lesbar. (Abb. 8.)
12. Szendrei, ibid. S. 553, Nr. 3122.
Bleischeibe auf einem türkischen Panzerhemde.
Die Inschrift lautet: „93. Jeni.tscheri agasi Mustafa

Aga“, d. i. 1903 (1682) Janitscharen-Aga Mustafa

Aga. Dieser war es, dem die Hinrichtung Kara
Mustafas, des unglücklichen Belagerers von Wien,
übertragen wurde; später wurde er G rofsvesier und
fiel 1688 in Ungnade.

13. Eremitage-Sammlung, L. 24.

Deutsches Panzerhemd aus flachen, gezogenen
Drahtringen; auf der Brust eine runde Messing-
scheibe, in deren Mitte noch die Konturen eines

in der Mitte ganz abgeriebenen
Schildes zu erkennen sind. Am
Rande die Umschrift: „Zv
Nverenberg“. Die bekannte
Tatsache, dafs die Sarwiircher
Nürnbergs bereits im 15. Jahr-
hundert eines weit verbreiteten
guten Rufes genossen, erhält
noch weitere Bestätigung durch
die Nachricht, dafs im Jahre
1488 König Karl VIII. von
Frankreich Panzerärmel und


-Schurz in Nürnberg kaufen

Abb. 9.

läfst4). (Abb. 9.)
14. Moskauer Rüstkammer, Inv. III, 2, S. 82.

Bronzescheibe auf einem deutschen Panzer¬

hemde. Die hier wiedergegebene Darstellung auf
der Scheibe weist viel Ähnlichkeit mit

der bekannten „Paradiesmarke“ auf,
bietet aber zu wenig Anhaltspunkte,
um das Zeichen einem der Meister zu-
schreiben zu können, welche diese


Marke führten. (Abb. 10.) Abb. 10.
15. Eremitage-Sammlung, L. 45.
Panzerhemd unbekannter Herkunft; auf einer
defekten, flachgedrückten Bleischeibe das kaum
noch erkennbare Bild eines einköpfigen Adlers
(vielleicht polnisch?) (Abb. 11.)

Abb. 11.


Die Verzierung der einzelnen Ringe eines
Maschengeflechtes pflegt zweierlei Art zu sein:
9 Gay, gloss. arch^ol., S. 695. — 1488. A.Bertrand The-
venin hauberjonnier, demourant ä Tours pour unes manches
et une fauldes de fine maille de Neuze>nberc (Nuremberg)
prises et achetees de lui pöur la personne dud. Sgr. (le roy)
45 1. 10 ct. (Cptes de l’ecurie du roi).
 
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