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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 8.1918-1920

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7. Heft
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Lenz, E.: Datierte Panzerhemden und verzierte Panzerringe
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https://doi.org/10.11588/diglit.44570#0217

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7. HEFT

E. LENZ, DATIERTE PANZERHEMDEN UND VERZIERTE PANZERRINGE

197

29. Eremitage-Sammlung, L. 42.
Orientalisches Panzerhemd; die Messingringe,
mit denen das Maschengeflecht eingekantet ist,
tragen eiserne Nieten.
30. Eremitage-Sammlung, J. 397, Solt. 106.
Orientalische Panzerhemden mit durchgehend
verschweifsten Ringen.
31. Eremitage-Sammlung, L. 14.
OrientalischesPanzerhemd; die eisernen Ringe
sind mit Kupfer verlötet.
Ziehen wir nun, soweit ein quantitativ so be-
schränktes Material sich überhaupt statistisch
verwerten läfst, das Ergebnis aus den unter Nr. 1
bis 23 angeführten Fällen, so erhalten wir, vor-
ausgesetzt, dafs die beiden unleserlichenlnschriften
Nr. 10 und 11, nach Analogie der übrigen, eben-
falls auf den Besitzer des Stückes Bezug nehmen,
folgendes Bild:
Auf den orientalischen Panzerhemden be-
ziehen sich von elf Inschriften und Zeichen acht
auf den Besitzer oder Besteller, eine auf den Ort

der Anfertigung und zwei haben eine Anrufung
oder Sinnspruch zum Gegenstände.
Von sieben russischen Exemplaren nehmen
zwei auf den Besitzer Bezug, vier auf den Ort
der Herstellung und eins trägt eine Sentenz.
Die fünf westeuropäischen Stücke beziehen
sich ohne Ausnahme auf den Meister oder den
Ort der Herstellung.
Es läfst sich, wie bereits gesagt, nicht viel
aus dem knapp bemessenen Material heraus-
schälen, um so weniger, als die angeführten 23
räumlich sich auf Persien, Mittelasien, Türkei,
Rufsland, Polen und Deutschland und zeitlich
über etwa zwei Jahrhunderte verteilen; doch geben
auch die wenigen Züge ein gewisses Bild, dessen
Eigenart wohl am markantesten darin zum Aus-
druck kommt, dafs im Osten der Eigentümer der
Waffe durchaus in den Vordergrund tritt und
der Verfertiger im Dunkel gehüllt bleibt, wäh-
rend im Gegensätze dazu der Westen nur den
Meister und den Ort der Herstellung betont.
Sapienti sat!
 
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