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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Kleine Nachrichten
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Unsere Bilder
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Unsere Bilder.

38 j. Silbergefäß, Entwurf von ljans Schlicht, Dresden.

werden mit einer verdünnten Lösung von Ammonium-
polysulfid überstrichen. Nachdem der Neberzug in
gelinder Wärme getrocknet ist, wird der ausgeschiedene
Schwefel abgebürstet und eine verdünnte Lösung von
Schwefelarsen in Ammoniak aufgetragen, wodurch
eine goldähnliche Farbe entsteht, die nach mehrmaligem
Aufträgen einer Lösung von Schwefelarsen in Schwefel-
ammonium in ein schönes Braun übergeht. Benutzt
man Schwefelantimon, in Ammoniak oder Schwefel-
ammonium gelöst, so lassen sich Farbentöne vom
hellsten Rosa bis zum dunklen Roth Hervorbringen,
(pharmaceutische Tentralhalle.) G. B.

(Unsere (Kikder.

eber W e i s g e r b e r 's Arbeiten (Abb. 35 f
bis 372, sowie 585 und Taf. 7) hat sich
der Aufsatz 5.20j ff. ausgesprochen; nur
zu dem auf S. 2j5 dargestcllten Wand-
bild, das erst in letzter Stunde in Vor-
lage kam, nachdem der Text bereits umbrochen war,
sei noch bemerkt, daß es ein erster, nach Aompositiou
und Farbenstimmung vielversprechender Versuch des

jungen Aünstlers in Gelfarbentechnik ist. — Da-
nach folgen mehrere Arbeiten nach Entwürfen von
£). (£. v. Berlepsch; die ersten derselben (Abb. 575
bis 577) befanden sich als Füllungen von Thüren
und Vertäferungen auf der letztjährigenDresdenerAus-
stellung. Diese, wie nicht minder die folgenden Stücke,
dürfen in ihrer Durchführung als reife Früchte des
von ihrem Urheber mit besonderer Vorliebe gepflegten
Pflanzenstudiums betrachtet werden. — Auf dem
Boden deutscher Spätgothik steht das Fenster Carl
de Bouche's, das er im Auftrag des deutschen Aaisers
für die Schloßkapelle der Tadolzburg (bei Nürnberg)
entworfen und ausgeführt hat. Die künstlerische
Durchführung spricht für sich selbst; nur das
Eine muß ausdrücklich betont werden: daß auch
die im Bilde nicht erkennbare farbige Wirkung der
zeichnerischen Aompositiou völlig ebenbürtig ist. Die
Tadolzburg ist eine ehemalige Residenz der Hohen-
zollern als Burggrafen in Nürnberg. Die auf dem
Fenster dargestellte Elisabeth, genannt die schöne Else,
eine Tochter des Herzogs Friedrich von Bayern-
Landshut, ist als Mutter des Aurfürsten Albrecht
Achilles die Stammmutter des deutschen Aaiserhauses
geworden; sie selbst war die Gattin des ersten Aur-
fürsten von Brandenburg, Friedrich's VI., Burggrafen
von Nürnberg, welchen sie während seiner längeren
Abwesenheit in der Regierung klug und kraftvoll
vertrat. Tadolzburg war ihre Lieblingsresidenz. 3m
Hintergrund des Bildes ist die Burg Nürnberg zur
Zeit der schönen Else dargestellt, oben das Wappen
der Burggrafen, unten die von Brandenburg und
Bayern. — Weiterhin folgen (Abb. 58 j und 382)
zwei Entwürfe zu Silbergefäßen von Hans Schlicht,
Dresden, die wohl verdienten — vielleicht mit einigen
Aenderungen — von einen: unserer Silberschmiede
in die Wirklichkeit übersetzt zu werden. — Die Ver-
suche auf metallotechnischem Gebiet, welche Eugen
Berner schon bei der s8st8er Glaspalastausstellung
zur Schau gestellt hatte, ließen erwarten, daß er
auf seinem Wege noch weitere anmuthige Blumen
pflücken werde; war er früher zur Ausführung seiner
Zdeen auf frenide Hilfe angewiesen, so hat er sich
davon jetzt mehr oder weniger frei zu machen gesucht.
Von den Proben seiner Arbeiten, die er im letzten
Sommer in der Sezessionsausstellung hatte, bringen
wir zwei Vasen (Abb. 585 und 58^), deren Haupt-
reiz allerdings in der köstlichen, stellenweise bis zu
tiefem Roth gesteigerten Farbenwirkung beruhte. —
Farbenwirkung in Verbindung mit Aletall- und Perl-
mutter-Lüster ist es auch, was den Zsolnay'schen
Vasen (Abb. 386 und 587) ihren Hauptreiz verleiht;
in Bezug auf technische Einzelheiten hierüber ver-
weisen wir auf die in: Jahrgang j8st7 (Aunstgewerb-

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