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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Schmidkunz, Hans: Ein oberbayerisches Lokalmuseum
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0149

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Kleine Nachrichten.

240. Ucheodor Fischer: Architekturstudie.

scheint: nicht bald kann irgendwo diesem Ruf glück-
licher und für aitdere Stätten vorbildlicher gefolgt
werden als auf dem künstlerisch so reichen Boden
Gberbayerns. Zur Bedeutung Münchens als
führender Aunststadt Deutschlands würde die künftige
Bedeutung des ihn: vorgelagerten Landes als eines
führenden Aunstlandes ein willkommenens Seitenstück
bildeit.

Steine Nachrichten.

(Vereine, Museen, Schuten, -AuosieLkungen,
MettöewerKe <re.

unstgewerbliches auf der Ausstellung der wiener
Sezession. Die Bereinigung bildender Aünstler
Österreichs, oder die „Wiener Sezession", wie sie jetzt
nun doch einmal überall genannt wird, hat eine
internationale graphische Ausstellung veranstaltet, in
der jedoch der Ausdruck „graphisch" nicht so im aus-
schließlichen Sinne gebraucht ist, um alles Aunst-
gewerbliche auszuschließen.

Bor allem ist die dekorative Ausstattung der
Ausstellungsräume wieder, wie bei den Wienern
meistens, gut und geschmackvoll ausgefallen. Prof.

Joseph pofmann und das pängecomite Moser, Bacher
und Engelhart sind hier diesmal am meisten betheiligt
gewesen, pofmann hat den mittleren Pauptsaal
und einige der Nebenräume auf einen einfachen vor-
nehmen Ton gestimmt, indem er Tuch von gedämpf-
tem, mattem Weiß mit mattem Gold und Silber ver-
zierte, alles in sehr einfachen, ruhigen Motiven.
Dadurch sind die Räume wie geschaffen zur Auf-
nahme von einfachen Blättern, schwarz-weißen oder-
leicht kolorirten Zeichnungen, Pier und da ist eine
Aleinplastik zur Erholung des Auges direkt dazwischen
aufgestellt. Einige der kleineren Zimmer sind von
Auchentaller und Adolf Böhm eingerichtet. Letzterer
hat außerdem eine sehr respektable kunstgewerbliche
Leistung geschaffen in einenr großen buntfarbigen,
fünftheiligen Glasfenster für eine Villa des Mberbau-
rathes Otto Wagner. Die farbigen Gläser sind
außerordentlich leuchtend und bringen dadurch eine
angenehme Wärme in ihre kühle Umgebung hinein.
Der Stil von Böhm (auf den ich bereits bei einer-
früheren Gelegenheit hingewiesen) ist ganz eigen-
artig und selbständig, von rein landschaftlichem Em-
pfinden durchtränkt. Wellige Linien, voll scheinbarer
Willkür, aber großem, rhythmischem Schwung, Terrain-
fornrationen, Bäume, Wolken, Bäche, Thäler in der
Ferne, alles ist gewissermaßen in abstracto gesehen.
Einige etwas zu kleine formen in den Wolken,
die mit dein großen Zug des Ganzen nicht recht
zu stimmen scheinen, mögen auf Rechnung der tech-
nischen Ausführung gesetzt werden, welche die Ver-
wendung größerer Glasstücke zwischen den Blei-
füllungen (angeblich) nicht zuläßt. Auch sind schlichte,
feine und minderwerthige „geriffelte" Gläser verwendet
worden, was nicht vortheilhaft ist. Aber im Ganzen
darf man diese Leistung Böhm's als eine hervor-
ragende bezeichnen, modern und selbständig in der
Aonzeption und wirkungsvoll in der Ausführung.

Unter den kleineren Plastiken fallen Thierbronzen
von A. de la Gandara und einige kleine Meunier'sche
Grubenarbeiter auf, sowie, was die angewandten
zeichnerischen Aünste betrifft, eine Anzahl von
kleineren Zeichnungen nach Thieren und Pflanzen-
motiven, die ein Naturforscher von Beruf, Br. pans
przibram, gezeichnet hat, und die als Buchschmuck
für den Musenalmanach der Pochschüler Wiens ver-
wendet werden sollen. Zm farbig bemalten Druck
ist der Engländer William Nicholson charakteristisch
vertreten und von den Franzosen namentlich penri
de Riviere und Bautet de Mouvel. W. S.

as Mährische Gewerbe - Museum zu Brünn

eröffnete am 2\. Dezember (899, im Anschluß
an einen Bortragskurs über die „Geschichte des
 
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