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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 4.1907/​1908

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Heft 1
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Versteckte Bilder im Thomaskirchlein bei Villach
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https://doi.org/10.11588/diglit.57691#0028

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BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. i.

Altdeutsche Tafel im Thomaskirchlein zu Fellach. (Kärnten.)


VERSTECKTE BILDER IM THOMASKIRCHLEIN BEI
VILLACH.
Die kleine gotische Bergkirche in Fellach ganz nahe bei Villach in Kärnten
birgt drei Werke der Malerei, die mehr Beachtung verdienen, als ihnen bisher
zuteil geworden ist. Einige Zeilen seien diesen, wie ich vorausnehme, altdeutschen
Bildern gewidmet. Abbildungen werden beigegeben, zu denen sogleich angemerkt
sei, daß sie auf die trefflichen Aufnahmen des Herrn k. k. Leutnants Bernhard
von Vahlkampf zurückgehen. Die Aufnahmen wurden durch Herrn Obersten i. R.
B. von Vahlkampf veranlaßt. Auch die Entdeckerehre gebührt Herrn Obersten
Vahlkampf, sowie der Dank dafür, daß er mich durch Einsendung der Abbildungen
auf die alten Bildertafeln aufmerksam machte und auf die Vorstudien hinwies,
die Herr fürsterzbischöflicher geistlicher Rat, Pfarrer Julius Ruppnig zu Sankt
Martin bei Villach über die Geschichte des Kirchleins und seiner Gemälde angestellt
hat. Die kleine Kirche ist dem heiligen Thomas geweiht und bildet einen Ab'
leger der Pfarre zu Sankt Martin in Fellach. Die Kirchen der Villacher Gegend
gehörten von den Zeiten Kaiser Heinrichs II., und zwar seit der Gründung des
Bistums Bamberg 1007 bis zum Jahre 1760 zur Diözese Bamberg. Dadurch er'
klären sich einige Züge und Darstellungen, die sich auf einem der Bilder vor'
finden.
Dieses Tafelbild soll uns zunächst beschäftigen. Es seien die heiligen Figuren
beschrieben, die in einer Reihe uns vorgeführt werden. Links Sankta Lucia (oder
Ottilia) in rotem zinnobrigen Mantel und blaugrünem Kleid mit saftgrünem
Futter. Neben ihr Sankt Leonhard in dunkelgrauem Habit. Die heilige Kuni'
gunde daneben mit der viertürmigen Kirche trägt ein saftgrünes Kleid und rosa'
roten Mantel. An der Kirche möge man sich die Dächer rot vorstellen. Der
 
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