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Frimmel, Theodor von [Editor]
Blätter für Gemäldekunde — 4.1907/​1908

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Heft 5
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Rundschau
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Bilderpreise
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https://doi.org/10.11588/diglit.57691#0154

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126

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 5.

Der Erfindungsreichtum des Malers ist
in der Goya-Schau betont durch ganze Reihen
von Zeichnungen und Kunstdrucken. Man
weiß es zwar in Kennerkreisen, daß einer
gegen das Gruseln gefeit sein muß, wenn er
Goyasche Blätter ohne körperliche Erkältung
ansehen will, aber so eine Ausstellung bringt
die Kenntnis von Goyas gruseligen Darstel-
lungen in weite Kreise. Angst, Schrecken,
Leidenschaften vieler Art sind durch wenige
Künstler so drastisch in ihren körperlichen
Erscheinungen wiedergegeben worden, wie
durch Goya. Die gegenwärtige Wiener Goya*
Schau verdient eingehendes Studium und da-
nach wird man den Veranstaltern, den Herren
Karl Moll und Dr. H. Haberfeld Dank wissen
für die viele Mühe, die sie sich mit der Sache
gegeben haben.
Wien. Demnächst wird der Hagenbund
seine Jubiläumsausstellung eröffnen.
— Durch die Kunsthandlung H. O.
Miethke wurden vor kurzem Bilder aus den
Sammlungen Karl Kohner (aus Budapest) und
Editha Moser, geb. Mauthner von Markhof
(in Wien) versteigert.
— Im Kunstsalon Pisko war vor
kurzem ein Teil der Sammlung Gottfried
Eißler ausgestellt, zunächst die außeröster-
reichischen Maler, unter denen bedeutende
Franzosen und einige Engländer bemerkt
wurden. Die Blätter für Gemäldekunde dürften
auf die Sammlung Eißler noch zurückkommen.
— Durch die Kunsthandlung Friedrich
Schwarz kam am 6. April im Kunst-
salon Pisko (Lothringerstraße 14) die bedeu-
tende Sammlung J. M. Kohn zur Versteige-
rung. Die Sammlung hat internationalen
Charakter und umfaßt 56 Gemälde von be-
deutenden, ja berühmten Malern des 19. Jahr-
hunderts. (Vornehm ausgestatteter Katalog.)
— Im Dorotheum Versteigerung von
Bildern aus dem Besitz des Baumeisters Moriz
Sturany und aus anderen Sammlungen.
— Durch Wawra sind am 14. März
moderne Ölgemälde und Aquarelle aus Wiener
Privatbesitz versteigert worden.

BILDERPREISE.
(Fortsetzung und Ergänzung zu Heft III.)
L. Apol: Moulin ä Voorburg 860 hollän-
dische Gulden; Amsterdam, C. F. Roos,
Februar 1908, Versteigerung Graadt van
Roggen und G. H. Matthyssen. (Anbei die
Abbildung.) Ein zweiter Apol in derselben
Versteigerung 650 G. (D. N.).
Em. Appay: Aquarelle, zumeist etwa
100 Franken; höchster Preis 235; Paris, Hotel
Drouot, Mitte März 1908.

H. Baron: Le repos des chasseresses
520 Franken. Paris, Vente Thiebault-Sisson
23, November 1907.
L. Backhuyzen: Marinen, mäßig große
Breitbilder 1280 Kronen und 1780 Kronen;
Wien, G. Pisko, 11. März 1908. (Aus Samm-
lung A. v. Marenzeller.)
C. Bega: Sittenbilder 1120 und 1020
Kronen; Wien, Versteigerung Marenzeller bei
G. Pisko, xi. März 1908.
A. Bierstadt: Mehrere Effektstücke er-
zielten am 22. Jänner 1908 in New York hohe
Preise: 320, 430, 525, 550, 710 Dollars bei der
Auktion A. G. Hunt (Le journal des arts).
A. Boecklin: Ruine am Meer 5000 Mark;
München, Versteigerung der Sammlung
M. Soehle aus Hamburg durch Fleischmanns
Kunsthandlung. Ende Oktober 1907. (..Der
Kunstmarkt“.)
J. Boosboom: Kircheninneres („Lux in
tenebris“ von 1842) 3300 holl. Gulden; Amster-
dam, C. F. Roos & Co., Februar 1908 (D. N.).
J. Boosboom: Kircheninneres, 1150 holl.
Gulden; Amsterdam, C. F. Roos & Co.,
3. März 1908. Auktion Weißenbruch.
Die Preise für Burne-Jones scheinen
sich wieder zu heben. Bei der Äuktion William
Connel aus Glasgow erreichte die „Wald-
nymphe“ 23.730 Mark und das „Bad der
Venus“ 11.718 Mark (H. Fr.). (Auf Seite 68
dieses Bandes ist bei der Preisangabe zu
Burne-Jones das Mark-Zeichen weggeblieben.)
A. Calame: Auf Capri, 710 Mark; Stutt-
gart bei Gutekunst, Oktober 1907.
Chasseriau: Melancolie, 505 Franken,
Paris, Vente Thiebault-Sisson, 23. Nov. 1907.
Constable: „Bords de la Riviere Stour“,
32.000 Franken; Paris, Vente Sedelmeyer, Mai
1907 (kam an Mr. Rüffer nach London). —
„La Vallee de la Riviere Stour“, 29.500 Fran-
ken; Paris, Vente Sedelmeyer (kam zu John
Jaffe nach Nizza). D. N.
Corot: Bei Vente Cronier in Paris erste
Hälfte März 1908 Preise von 39.100, 32.000,
17.900, 17.000 und 13.600 Franken („Le Figaro“,
13. März).
Daubigny: Lever de lune, 34.000 Fran-
ken; Paris, Vente Sedelmeyer, Mai 1907. (Kam
an Gerstenberg nach Berlin.) D. N.
Defregger: Kleine Bilder, 1100, 1050 und
1510; in Stuttgart bei Gutekunst und in
München bei Fleischmann, Oktober 1907.
Defregger: Dämmerstunde 15.000, Der
Vogelfänger 11.700, ’s Annerl 4000; München,
Versteigerung M. Soehle aus Hamburg durch
Fleischmanns Kunsthandlung („Der Kunst-
markt“.)
A. De Dreux: Chasse ä courre (17X42),
500 Franken; Paris, Hotel Drouot, 14. Februar
1908.
 
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