Frimmel, Theodor von [Editor]: Blätter für Gemäldekunde (4.1907/1908)

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BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. i.

jüngst verstorbenen Maler W. v. Dietz und
E. Harburger. Der bayrische Staat hat dar-
aus mehrere Werke angekauft. Ein kleiner
Dietz aus dem Jahre 1885, im Stil Ph. Wou-
wermans erfunden (Marketenderin), wurde
vom schlesischen Museum der bildenden
Künste in Breslau erworben. (Fr.)
München. In der Galerie Helbing
(Wagmüllerstraße 15) werden am 7. Oktober
die Antiquitäten und Gemälde aus dem Nach-
lasse des Hoftheatermalers Christian Jank
versteigert. Der illustrierte Katalog verzeichnet
auch eine große Anzahl eigener Arbeiten von
Jank.
Ebenfalls bei Helbing sollen am 14. Ok-
tober Gemälde alter Meister aus rheini-
schem Privatbesitz versteigert werden. 178
Nummern werden in dem üppig ausgestatteten
Katalog beschrieben.
— Im Auktionshause von Karl Maurer
(Schwanthalerstraße 35) werden am 17. Ok-
tober alte und neuere Ölgemälde aus dem
Nachlaß W. Löwenfeld und aus anderem
Besitz versteigert. (Reich illustrierter Katalog.)
— Durch E. A. Fleischmanns Kunst-
handlung wird nächstens die Sammlung Soehle
aus Hamburg versteigert.
Paris. Salon d’automne.
— Im Louvre sind bald nacheinander
durch verrückte Besucher Bilder beschädigt
worden: im Frühling Poussins Sintflut,
Ende Angust ein Berghem und seither
schon wieder die Papstmesse in der Sixtinischen
Kapelle von Ingres. „Le Figaro“ vom 4. Sep-
tember läßt sich über Zustände im Louvre
aus, die solche Verletzungen der Bilder er-
möglichen. (Artikel von Regis Gignoux.)
— Die Galerie Rudolf Kann ist ver-
kauft. (Z.)
Perugia. Ausstellung altumbrischer
Kunst. (Z.)
Quedlinburg. Die alten Wandmalereien
an den Gewölben der Krypta in der Schloß-
kirche wurden aufgedeckt und durch R. Ebe-
ling aufgenommen. (B. T. 30. August.)
Pom. Die Galerie Barberini hat be-
deutenden Zuwachs aus dem Privatbesitz der
Barberini erhalten. Unter den neueingereihten
Gemälden werden genannt: Werke von Me-
lozzo da Forli (Bildnis des Herzogs Federigo
da Montefeltro), eine Reihe von Bildnissen
des Justus van Gent, Bilder von B. Striegl
und anderen. (Fr. Ztg. 3. Oktober 1907.)
Potterdam. Der Kunstkring hält
eine interessante Ausstellung ab, durch die
man auf den Gemäldebesitz bei Rotter-
damschen Privaten aufmerksam ge-
macht wird. Das nett illustrierte Verzeichnis
der Ausstellung zählt 95 Bilder von hollän-
dischen Meistern auf, unter denen Van Goyen,

Bellevois, Jean Le Ducq, Lundens, Pieter Potter,
P. Quast, A. Storck und Adr. v. der Werff
hervorgehoben seien (D. N.).
Soest. Im Sommer ist eine Ausstellung
altwestphälischer Kunst abgehalten wor-
den. (B. T. 21. August. Seemanns Kunst-
Chronik Nr. 32.)
Wien. Im Künstlerhause wird näch-
stens eine Ausstellung von Bildern des Mün-
chener Malers Charles Palrnie und eine Aus-
stellung zur Erinnerung an Petrovits eröffnet;
ferner werden die Aufnahmen von Mielich
nach den Wandgemälden in Kusejr Amra im
Künstlerhause zu sehen sein.
— Vor kurzem ist die 4. Auflage des
Kataloges der Modernen Galerie erschienen.
Darin kommen auch die neuen Erwerbungen
vor, unter anderen Eugen Carrieres großes
Bildnis der Gemahlin des Künstlers.
— Der Hagenbund eröffnet am 5. Ok-
tober seine Herbstausstellung.
— In der Akademie der bildenden
Künste und bei Miethke werden Gauer-
mann-Ausstellungen vorbereitet.
Znaim. Am 22. September wurde eine
vom Österreichischen Künstlerbunde
unternommene Ausstellung eröffnet. (Neue
Freie Presse 25. September.)

ZUM FARBENDRUCK NACH REM-
BRANDT.
Wie es in Bd. III, Heft 9 versprochen
wurde, folgt nun eine große Abbildung des
frühesten Selbstbildnisses von Rem-
brandt, das vor einigen Monaten aus dem
Nachlaß S. B. Goldschmidt in Frankfurt a. M.
an die Sammlung Matsvanszky gelangt ist.
Begreiflicherweise ist der Anblick des Originals
daneben noch immer unerläßlich. Denn einige
nicht unwichtige Einzelheiten, wie Sprünge
und kleine Fehlstellen, sind doch auf der Ab-
bildung, so gelungen sie auch sonst, dank der
Fürsorge des Besitzers, der Kunstanstalt und
Druckerei sein mag, nicht sichtbar.

TODESFÄLLE.
(Fortsetzung und Ergänzung zu S. 178 f.)
Am 19. Jänner 1907 starb zu Straßburg
i. E. der Maler Heinrich Loux (geb. 1873
zu Auenheim im Unter-Elsaß. Nachruf in der
Zeitschrift „Die Rheinlande“, Märzheft). — Am
27. Februar der Landschaftsmaler und Stecher