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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 4.1907/​1908

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Heft 7
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Frimmel, Theodor von: Eine Landschaft von Hercules Segers
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Frimmel, Theodor von: Zwei Frühwerke Fügers aus den Jahren 1768 und 1769
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https://doi.org/10.11588/diglit.57691#0184

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156

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. 7.

Genug aber der einleitenden Worte,
die heute nicht mehr unumgänglich
nötig sind, um die Veröffentlichung einer
prächtigen Landschaft des Hercules Se-
gers zu rechtfertigen. Das anbei abge-
bildete Werk hat im vorigen Winter zu
London in der Ausstellung der Royal
Academy gerechtes Aufsehen erregt. In


H. F. Füger: Miniaturporträc des Professors J. A. von
Segner. (Wien, Sammlung Figdor.)
der deutschen Literatur war zur Zeit,
als ich die photographische Vorlage
durch die Güte des Besitzers Herrn
Edward Speyer in Shenley bei London
erhielt, von dem Bilde noch kaum ein-
gehend gehandelt worden, auch wenn
es in England (durch den Arundel-Club)
schon veröffentlicht worden ist. Jedem
falls ist es ein Gemälde, gar wert, in
diesen Blättern abgebildet zu werden,
und ich kann nicht umhin, Herrn Ed-
ward Speyer für sein freundliches Ent-
gegenkommen herzlich zu danken.

Zu den Landschaften in Berlin
(eine ist signiert), in Florenz und an
anderen Orten, die mir im Original
oder durch Abbildung bekannt geworden
sind, füge ich eine weitere, die 1902
unter dem Namen Vermeer in der
Budap es t er Au sstellung alter Meister
alsNr. 15 zu sehen war. Robert Scholtz
steht als Aussteller verzeichnet. Es war
eine Landschaft im wesentlichen hollän-
dischen oder westphälischen Charakters,
gegen rechts hügelig ansteigend. Unten
mitten in der Ebene ein hoher Turm
in einem Städtchen.
Daß ich die kleine Landschaft
Nr. 1314 des Wiener Hofmuseums
vermutungsweise für Hercules Segers
in Anspruch genommen habe, ist mit-
geteilt in der „Geschichte der Wiener
Gemäldesammlungen“, Band I, S. 554.

ZWEI FRÜHWERKE
FÜGERS AUS DEN JAHREN
1768 UND 1769.
Jedermann kennt große religiöse,
allegorische, historische Gemälde und
Bildnisse Heinrich Friedrich Fügers,
von denen das Wiener Hofmuseum,
die dortige Akademie der bildenden
Künste und andere Sammlungen be-
deutende Beispiele aufweisen können.
In der Akademie sind daneben auch
seit der Eröffnungsausstellung von 1877
prächtige Miniaturbildnisse von Fügers
Hand zu sehen gewesen und bewundert
worden. Meist sind es Arbeiten der
Spätzeit oder des mittleren Stils. Von
Fügers frühem Stil hatte man in
Wien und anderswo bis vor kurzem
verschwindend wenige Proben zu Gesicht
bekommen und das wenige war zum
Teil zeitweise verschollen. Frühe Ar-
beiten Fügers, Bildnisminiaturen, sind
zwar schon 1877 durch Raab zusammen-
gestellt, aber nicht alle nach eigenäugiger
 
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