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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 4.1907/​1908

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Heft 1
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Zum Farbendruck nach Rembrandt
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Todesfälle
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Briefkasten
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https://doi.org/10.11588/diglit.57691#0058

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30

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

Nr. i.

und fehlte als temperamentvoller Käufer selten
bei den Wiener Versteigerungen. Seine kleine
Galerie ist 1900 durch Wawra verauktioniert
worden. — Gegen den 8. August zu Campina
im Alter von 69 Jahren der rumänische
Maler N. J. Grigorescu (B. T. 8. August und
Chronique des arts vom 24. August). — Am
13. August der Maler Ed. Gabr. Thurner
zu Paris (L. j. d. a.). — Gegen 16. August
starb der Geh. Hofrat, Professor der Kunstge-
schichte an der Dresdener technischenHochschule
Dr. H. Lücke (B. Tagebl. 16. August). — Am
16. oder 17. August zu Welka in Mähren der
Maler CyrillMandel (N. Fr. Presse, 17. August
1907). — Gegen den 23. August gestorben zu
Tulbing nahezu 84 Jahre alt der Malerradierer
Konrad Grefe, der in den 1850er Jahren
eine bedeutende Rolle im Wiener Kunstleben
gespielt hat (N. Fr. Presse). — In Unterammer-
gau am 23. August der Landschaftsmaler
Prof. Karl Albert v. Baur aus München,
der vor kurzem noch Präsident der Münchener
Künstlergenossenschaft gewesen (Über Land
und Meer 1907, Nr. 50). — Am 25. August
verstarb der Zeichner und Bildhauer Jos.
Engi, der unter anderen auch einer der
Mitarbeiter am „Simplicissimus“ gewesen ist
(Münch. N. N.). — Am 14. September starb
zu Wien Dr. Anton Löw, der Inhaber des
Sanatoriums Löw und Sammler von Alt-
wiener Gemälden. (Wiener Montagsblätter vom
16. Sept. 1907.) — Gegen die Mitte September
starb zu Straßburg i. E. Adolphe Seyboth,
Vorstand der Sammlung von Kupferstichen und
Zeichnungen des Straßburger Museums (L. j. d.
a. vom 14. September). — Kurz vor dem 21. Sep-
tember starb der französische Maler Louis
Watelin (L. j. d. a. vom 21. September 1907).
— Am 21. September verstorben zu Brühl am
Rhein der Maler Jacob Reiners im Alter
von 79 Jahren. Reiners war Mitbegründer des
Düsseldorfer Malkastens (M. N. N.). — Am
21. September verschied zu Mainz der treff-
liche, weit berühmte Kunstgelehrte Monsignore
Dr. theologiae Friedrich Schneider, apost.
Protonotar, Domkapitular und geistlicher Rat
(P.). Eine Würdigung der literarischen Tätig-
keit des unermüdlichen Forschers wird ein
Buch füllen, das ohne Zweifel einer der vielen
gelehrten Freunde des nunmehr Verblichenen
herausgeben wird. Die Blätter für Gemälde-
kunde, die gelegentlich auf Schneiders Wirk-
samkeit hingewiesen haben, müssen sich vor-
läufig damit begnügen, dem Bedauern Aus-
druck zu verleihen, daß Schneiders Tätigkeit
nun für immer abgeschlossen ist. Die Er-
gebnisse seiner Arbeit werden aber gewiß in
der Kunstgeschichte nachwirken. — Gegen
Ende des Septembers 1907 zu Hamburg Kon-
sul Eduard Weber, der Besitzer der be-

rühmten Gemäldesammlung, die von Woer-
mann katalogisiert ist. Weber sammelte neben
Gemälden auch Münzen und besaß eine her-
vorragende Briefmarkensammlung.(Münchener
Allgemeine Zeitung vom 2. Oktober 1907.) Auf
die Galerie Weber kommen diese Blätter noch
zurück.

BRIEFKASTEN.
Herrn Dr. M. in W. Das Sprangersche
Vorbild zu dem Stich von E. Sadeler mit
Christus und Magdalena (Christus als Gärtner)
befindet sich ohne Nummer und Rahmen im
Kantonalmuseum zu Fribourg in der Schweiz.
Frl.... Sagen Sie doch lieber: Nichts kann
genau so wiederkehren, wie es schon einmal
dagewesen ist. Denken Sie darüber nach, dann
werden Sie einsehen, daß: „Nichts Neues unter
der Sonne“, diese abgebrauchte Redensart,
nachweislich Falsches aussagt. Und zu allem
möchte ich noch hinzufügen, daß Sie der
neuen Kunstübung mit allgemeinen Phrasen
überhaupt nicht beikommen werden.
H ... Daß die zwei Bilder in Basel Nr. 171
und 172 so gut wie sicher von H. de Jode
gemalt sind, habe ich oft genug mündlich er-
zählt. In der Zeit von 1902 auf 1903 waren
zwei große Breitbilder von derselben grau-
grünlichen Stimmung im Wiener Versteige-
rungsamt zu sehen. Diese Bilder waren sig-
niert: „H de Jode F 16.3“. Die Jahreszahl mag
ursprünglich 1693 gelautet haben. Jan de Jode,
von dem viele Bilder in der alten Merian-Helde-
wirschen Sammlung gewesen (Hoet II., 344ff.)
ist ein anderer Künstler.
Fr. A. R . . . Von der Beilage zu den
Blättern für Gemäldekunde sind erst zwei
Lieferungen erschienen. Die Biographie des
Malers Mart. Meytens steht in der ersten Lie-
ferung.
Herrn Dr. in B.: Dr. Alfr. Chr. Größen-
wahn in Berlin verblödet zusehends. Den
Brief von 1811 steckt er ins Jahr 1817, eine
Menge von Briefen läßt er zweimal abdrucken,
jedesmal mit anderer Datierung, oft in ganz
kurzer Aufeinanderfolge. Die einfältigsten Miß-
verständnisse anderer Natur häufen sich ge-
radewegs in dem miserablen Machwerk dieses
sogenannten Gelehrten. Dazu die freche Bos-
heit eines Vierhänders oder Kretins. Ein netter
Kerl das!
Herrn B. in... Sehen Sie, ich kann eben
Schufte nicht ausstehen. Von solchen ange-
feindet zu werden, gereicht mir zur Ehre.
Frl. K. in W. Lassen Sie doch den al-
bernen Beethoven-Schwätzer in Berlin. Man
nimmt ihn nicht ernst.
 
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