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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 4.1907/​1908

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Heft 8
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Aus der Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.57691#0215

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Nr. 8.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

187

AUS DER LITERATUR.
Ernst Bassermann-Jordan: „Unver-
öffentlichte Gemälde alter Meister aus dem
Besitze des bayrischen Staates“, II. Bd. (Frank-
furt a. M., H. Keller). Fol. (1908).
Die Fortsetzung der nütz-
lichen Arbeit über die Staats-
sammlungen in Bayern ist
sicher allen Bilderfreunden will-
kommen, besonders willkom-
men allen jenen, die bei ihren
Studien über die stets wieder
genannten und wieder be-
handelten paar hundert Maler
hinausgreifen müssen, um Bil-
der zu bestimmen, wie sie zu-
meist den Hauptstock der
Privatsammlungen ausmachen.
Mit dem, was in großen Werken
über die Spitzen der Kunst zu
finden ist, kommt man beim
ernstlichen Bestimmen der
vielen Tausende von guten
Malern mittlerer Güte ebenso-
wenig aus, wie mit ästhetischem
Tee und kunstschriftstelleri-
schem Zuckerwerk. Schönheits-
taxierungen sind ja für stil-
kritisches Erkennen überhaupt
gleichgültig und die blühendste
Sprache kann ein Gemälde
nicht so gut wiedergeben, als
eine getreue Abbildung. Für
praktische Zwecke braucht man
Abbildungsmaterial die
Menge, trockene klare Be-
schreibungen, Faksimilenach-
bildungen von Signaturen und
was der sachlichen Behelfe
noch mehr wären. Von solchen
praktischen Gesichtspunkten
geht nun Bassermann-Jordans
Unternehmen aus, dem diese
Zeilen gewidmet sind. Gefördert
wird dadurch in erster Linie
die praktische Bilderkenntnis,
ganz abgesehen davon, daß
die Kunsttopographie daraus
wesentlichen Nutzen zieht, be-
sonders durch den zweiten Band.
Hatte der erste nur die Galerie zu Aschaffen-
burg*), eine einzige Galerie allein, behandelt,
so erstreckt sich die neue Mappe auf die
Bildersammlungen in den Schlössern zu Ans-
bach, Würzburg und Bamberg und auf
den bayrischen Besitz in der städtischen Ga-

*) Der erste Band wurde vor kurzem in den
Blättern besprochen.

lerie zu Bamberg. Manche der ausgewählten
Bilder sind im Text, manche auf den frei-
liegenden Tafeln wiedergegeben. Die Ab-
bildungen sind ausnahmslos als gelungen zu
bezeichnen und ich habe mir als Schmuck
für die Besprechung des zweiten Bandes einen

der Lichtdrucke ausgebeten, die in den Text
eingefügt sind.
Gerade ein signiertes Werk des Abra-
ham Hondius wurde aus subjektiven
Gründen ausgewählt. Ich will damit auf
einen meinen Vorträge im vorigen Winter
zurückkommen und meinen aufmerksamen
Hörern und Hörerinnen eine Illustration
zu den mündlichen Erörterungen über jenen


Oberhessischer Meister vom Anfang des 15. Jahrhunderts: Christi Geburt.
(Darmstadt, Großherzogliche Galerie.) Zu S. 191,
 
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