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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 4.1907/​1908

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Heft 1
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Frimmel, Theodor von: Ein allegorisches Bild von Matthäus Gundelach
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Frimmel, Theodor von: Friedrich Gauermann: (ein Gedenkblatt)
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https://doi.org/10.11588/diglit.57691#0037

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Nr. i.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

ii

Zu den Bildern in Bamberg, Wien
und bei Klinkosch die entsprechenden
Kataloge einschließlich des alten von
Chr. Mechel, meine kleinen Galerie--
Studien (passim) und meine Geschichte
der Wiener Gemäldesammlungen,
Zu Gundel ach im allgemeinen die
Handbücher und Lexika von Fiorillo,
Füßli, Lipowski, Dlabacz, auch Sand-
rart: Akademie I, 321 £., Heinecken:
Neue Nachrichten (1768) I, S. 102, II,
S. 21, in neuerer Zeit Ä. Ilg: „Kunst-
geschichtliche Bilder aus Österreich-
Ungarn" 219 £. Werke des Gundelach
befanden sich 1814 in der Wiener Samm-
lung Pachner v. Eggenstorf. (Katalog
Nr. 508 f. Diana im Bade und die drei
Grazien.) Zur Sammlung Wrschowetz
vergl. Mitteilungen der k. k. Zentral-
kommission für Erforschung und Er-
haltung der Kunst- und historischen
Denkmale 1892.
Vieles in den Inventaren der alten
Prager Kunstkammer. Die alten Nach-
richten aus Rieggers Archiv der Ge-
schichte und Statistik von Böhmen,
Th. II, S. 250, und aus Schlager:
Materialien, S. 66 ff. sind oft ausgenützt
worden. Gundelach, ein geborener Hesse,
war unter Kaiser Rudolf II. Hofmaler
in Prag. Dort heiratete er 1609 die
Witwe des Malers Heinz. In der Zeit
nach Rudolfs II. Tod war er für Augs-
burg tätig. Der Name Gundelach kommt
heute noch in Hessen-Kassel vor.

FRIEDRICH GAUERMANN.
(Ein Gedenkblatt.)
Die erste Seite des Heftes bildet
ein Werk Gauermanns ab, um das
Andenken des berühmten Künstlers zu
ehren, der vor hundert Jahren zur Welt
gekommen ist, und zwar zu Scheuchen-
stein in der niederösterreichischen Ge-
meinde Miesenbach. Friedrich Gauer-

mann war mit Recht weit über die
Grenzen seines engeren Vaterlandes
hinaus gekannt und geschätzt. Er ge-
hörte zu den wenigen vormärzlichen
Künstlern Österreichs, die man auch
im Ausland, namentlich in England
gelten ließ. Landseer stand mit Gauer-
mann in freundschaftlicher Verbindung.
Gauermann hatte auch in Frankreich
Erfolge aufzuweisen. Seine Bilder sind
in den Sammlungen Rußlands ebenso
zu finden, wie in den meisten Samm-
lungen von Bildern des 19. Jahrhunderts
in anderen kunstfreundlichen Ländern,
Italien und Spanien vielleicht ausge-
nommen. Einige hundert durchgebildete
Gemälde, viel mehr Zeichnungen und
Farbenskizzen und einige Radierungen
haben sich erhalten. Doch ist der Über-
blick so schwierig, daß man gut tut, sich
vorsichtig zu äußern. Gerade da ich ein
verhältnismäßig großes, weitverzweigtes
Material über die Künstlerfamilie Gauer-
mann gesammelt habe, ist mirs klar, wie
schwierig der Nachweis von Einzelnem
zur Lebensgeschichte und zu den Werken
der beiden Gauermann auszuführen ist.
Die zeitgenössischen Quellen, gedruckt
und ungedruckt, enthalten viel Beachtens-
wertes. Nachrufe und spätere Würdi-
gungen sind zum Teil von Wichtigkeit.
Heute will ich nur einen Gelegenheits-
artikel schreiben. Aus der Masse wird
herausgezogen, was sich auch ohne
wochenlanges Nachlesen, Reisen, Photo-
graphieren, Vergleichen sagen läßt.
Im Jahre 1880, das ist also nicht gar
lange (etwa 18 Jahre) nach Friedrich
Gauermanns Tod, machte ich einen
Studienausflug in die prächtigen Gebirgs-
gegenden, die Gauermanns Kindheit um-
gaben und in denen er auch späterhin
gewöhnlich den Sommer zubrachte. Ich
wollte mir nach Möglichkeit unmittelbare
Eindrücke holen und überdies umher
fragen, was man in der Gegend vom be-
rühmten Tiermaler etwa noch wüßte.
Eine Tochter des Malers bewohnte Gauer-
 
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