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Frimmel, Theodor von [Hrsg.]
Blätter für Gemäldekunde — 4.1907/​1908

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Heft 2
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.57691#0079

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Nr. 2.

BLÄTTER FÜR GEMÄLDEKUNDE.

51

Schöpfer nun einmal nicht alle in einem kurzen
Bericht genannt werden können, und nur ein
Name möge noch herausgeholt werden, der
des Architekten Ohmann. Eine Menge ge-
zeichneter Entwürfe Ohmanns ist in einem
der oberen Säle zusammengestellt.
Wien. Der Hagenbund hat eine ge-
lungene kleine Herbstausstellung abgehal-
ten. Sie bestand fast ausschließlich aus Ge-
mälden, die meist zwanglos verteilt waren. Zu
einem freundlichen Ganzen vereinigt erschienen
fünfzehn Werke von Marianne Stockes, ge-
borenen Preindelsberger, einer Tochter Steier-
marks, die in England festen Fuß gefaßt hat
und den Wienern schon längst als bedeutende
Künstlerin bekannt ist. Sicheres technisches
Können, gemütvolle Erfindung zeichnen ihre
Werke aus, von denen der Frühling, die heil.
Elisabeth und anderes schon berühmt waren,
ehe sie in Wien ausgestellt worden. Man lese
z. B. im „Magazine of art“ von 1901 (226 ff.),
„Kunst und Kunsthandwerk“ (IV, 205 ff.) und in
vielen Ausstellungsberichten. Mit einer Reihe
von Arbeiten, es sind Kunstdrucke und Zeich-
nungen, treten auch Ferd. Michl und Ferd.
Staeger auf. Einige Ölgemälde vom Prager
Kalvoda zeigten den kräftigen Farbensinn
des genannten Künstlers, Karl Huck aus
Wien erwies sich als geschickter Stilist. Im
Sinne guter Stilisierung sind auch die In-
tarsien vom Grafen Schaffgotsch zu nennen.
Einige Gouachen von Bauriedl mögen in
diesem Zusammenhang Erwähnung finden.
Adolf Luntz geht, wie es scheint, zum Rea-
lismus über. Vom Prager Maler L. Vacatko
waren mehrere kraftstrotzende Bilder da mit
massigem Farbenauftrag und kecker, scharfer
Beleuchtung. Wenig Farbe und viel Stil beim
Krakauer Georg Merkel. Wo er dick gemalt
hat (bei Nr. 164, Bretonisches Mädchen, lebens-
groß, Halbfigur) gibt es schon heute starke
Lasurenrisse. Dies nur einige Bemerkungen,
die nicht auf alle Namen eingehen können.
Augenblicklich wird eine Zügel-Ausstellung
vorbereitet.
— Der Österreichische Touristen-Klub
hat für seine Gesellschaft der Kunstfreunde
die Naturstudien aus Anton Schrödls Nach-
laß geschenkt erhalten, und zwar von der
Witwe des Künstlers.
— Am 4. November ist durch den Öster-
reichischen Kunstverein eine Reihe von
alten Bildern versteigert worden. Vorher war
eine Ausstellung von Werken Theodor Et-
hofers veranstaltet worden.
— Ausstellung des Albrecht Dürer-
Vereines.
— Am 11. November wurden im Kunst-
salon Pisko alte und neuere Bilder ver-

steigert, zum Teil aus der Sammlung Jauner
von Schroffenegg.
Wien. Am 26. November wurde durch
E. Hirschler & Comp. die Gemäldesammlung
Zd. v. Lachnit aus Brünn versteigert (Ge-
mälde des 19. Jahrhunderts).
— Vom 19. November an wurde durch
C. J. Wawra die Bibliothek und Sammlung
von Kupferstichen und Aquarellen aus dem
Besitz des Staatskanzlers Clemens Lothar
Metternich versteigert. (Vornehm ausge-
stattete Kataloge.)
— Im Kunstsalon Pisko wird am 4. und
5. Dezember die Sammlung M. Zeller aus
Prag versteigert zugleich mit Gemälden aus
Wiener Privatbesitz (illustrierter Katalog).
— Weihnachtsausstellungen im Künst-
lerhause, im Dorotheum, in den meisten
Kunsthandlungen. Bei Miethke eine
Gauermann-Ausstellung, über die noch
zu berichten sein wird.

NOTIZEN.
„Cimabue in Assisi“, Artikel von W. v.
Seidlitz in „Zeitschrift für bildende Kunst“,
Novemberheft 1907.
Zu Van Eyck „The Burlington Maga-
zine“, Aprilheft 1907.
Von dem „Madonnenbild desPrager
Erzbischofs Ernst im Kaiser Friedrich-
Museum“ (einem altböhmischen Gemälde
aus dem 14. Jahrhundert) spricht K. Chytil
im Jahrbuch der königlich preußischen Kunst-
sammlungen 1907, S. ißiff.
Mit Schongauer beschäftigten sich vor
nicht langer Zeit Seemanns Kunstchronik
(1907), die „Monatshefte der kunstwissen-
schaftlichen Literatur“ (Jaffe und Sachs) 1907
und das „Repertorium für Kunstwissenschaft“,
XXX, S. 466 f.
Einen „Versuch, die uns erhaltenen Natur-
studien Dürers chronologisch zu ordnen“,
unternimmt Luise Klebs in einem Artikel
„Dürers Landschaften“ („Repertorium für
Kunstwissenschaft“, XXX. Bd., Heft 5).
Zu Bartolomeo Veneto „The Bur-
lington Magazine“, Juniheft 1907.
Raffaels Bildnis des Giuliano de’ Me-
dici, Herzogs von Nemours, aus der Sammlung
Huldschinsky wird besprochen durch Oskar
Fischei im Jahrbuch der königlich preußischen
Kunstsammlungen 1907, S. 117 ff-
„Where did Michelangelo learn to
paint“, 24 Artikel von C. J. Holmes in „The
Burlington Magazine“, Juliheft 1907.
Zu Claude Lorrain „The Burlington
Magazine“, Augustheft 1907- (Text von Rog.
E. Frey. Viele Abbildungen.)
 
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