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Fischer, Johann Leonhard
Anweisung zur praktischen Zergliederungskunst (Band 1): nach Anleitung des Thomas Pole, anatomical instructor ; Mit dreizehn Kupferplatten — Leipzig, 1791

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https://doi.org/10.11588/diglit.7185#0101

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Achtes Rapieel.
Die Knochen weich, beugsam und durchsichtig
zu machen.
Wk-an nehme einen frischen Knochen aus einem jun«
gen Körper, und macerire ihn einige Wochen lang
im frischen Wasser, um das Blut gehörig auszuzie-
hen. Hierauf schneide man alle Fleisch und Haut«
theile rein hinweg, und lege den so gereinigten Kno-
chen in eine saure Flüssigkeit, die aus einem Theil
Salzsäure und zwölf Theilen Wasser bestehet. Das
Gefäß muß der Größe und Gestalt des Knochens
angemessen seyn, damit er ganz mit der Flüssigkeit
bedecket werden, und doch nur wenig von derselben
verdunsten könne. Man läßt ihn darinnen drei, sechs
bis neun Monate, nachdem er mehr oder weniger
fest und dick ist. Von Zeit zu Zeit giesset man frische
Säure zu, so wie die alre von den erdigen Theilen
des Knochens verschlucket wird, und rühret die Mi-
schung oft um, damit sich die Säure mit dem Wasser
recht vermische. Ist nun der Knochen recht vollkom-
men weich und beugsam, so nimmt man ihn aus der
Säure heraus und lege: ihn in frisches reines Was-
ser, wo> innen er ein paar Tage liegen bleibet, so-
dann hängt man ihn in einen suftzug auf, doch so,
daß ihn die Sonne nicht bescheinen kann und läßt
ihn völlig trocken werden. Hierauf wird er in ein
Glas gebracht, das mit Terpentinöhl angefüllet ist,
so wie nun das Oehl in die Poren des Knochens
dringet, wird er sogleich schön, durchsichtig, besonders
wenn er dünn, wie z. B. das Schulterblatt oder
Darmbein ist.
Knochen, die man auf diese Art weich und
beugsam gemacht hat, kann man zusammenknüpfen,
oder
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