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Neuntes Rapitel.
Von dem Beizen und Färben der Knochen.
.^ch habe schon im Vorhergehenden angeführet, daß
manche Zergliederer den Knochen eine künstliche Farbe
geben, nicht um b-sondere Vortheile dadurch zu erhal-
ten, als vielmehr ihre Augen zu belustigen. Wem
diese Verführungsart gefällt, kann auf folgende Weise
sich die gebleichten und von allem Fett und Oeh! gerei-
nigten Knochen bunt färben.
Grün. Hierzu nimmt man gemeinen Grünspan
(in Viertel Pfund, kochet ihn in zwei Pfund Weines-
sig und leget sie in diese Auflösung acht bis vierzehn
Taae lang. Oder nimmt eine hinlängliche Menge
Kupfer oder Messing Feilspäne, befeuchtet sie mit Es-
sig und überstreichet die Knochen damit. Man leget
sie hierauf an einen feuchten Ott und laßt sie unberührt
etliche Tage stehen.
Blau. Man stoßet etliche Loch Berlinerblau
gröblich, schürtet sie ans einen Neibestein und tröpfelt
nach und nach so viel Vitriolöhl hinzu, als nöth'g ist,
um diese Masse feucht zu machen. Hierauf wird es
einige Zeit abgericben, und mit mehr oder weniger
Wasser vermischt, je nachdem man die Farbe Helle
oder dunkel haben will. In diese Auflösung werden
die Knochen geleget und noch einige Tropfen Vitriol»
'-öhl in der Folge hinzugegossen.
Gelb. Man kochet eine beliebige Menge Orlean
in gesättigter Potaichenaufiölung, und bestreichet nach
dem Erkalten etlichemale die Knochen damit Je stär-
ker die Farbe ist, und je öfter sie angestrichen werden,
um desto dunkler werden sie.
Roth. Hierzu bedient man sich einer Allaunig»
ten Abkochung des Fernambucholzcs, in welche sie etliche
Tage
Neuntes Rapitel.
Von dem Beizen und Färben der Knochen.
.^ch habe schon im Vorhergehenden angeführet, daß
manche Zergliederer den Knochen eine künstliche Farbe
geben, nicht um b-sondere Vortheile dadurch zu erhal-
ten, als vielmehr ihre Augen zu belustigen. Wem
diese Verführungsart gefällt, kann auf folgende Weise
sich die gebleichten und von allem Fett und Oeh! gerei-
nigten Knochen bunt färben.
Grün. Hierzu nimmt man gemeinen Grünspan
(in Viertel Pfund, kochet ihn in zwei Pfund Weines-
sig und leget sie in diese Auflösung acht bis vierzehn
Taae lang. Oder nimmt eine hinlängliche Menge
Kupfer oder Messing Feilspäne, befeuchtet sie mit Es-
sig und überstreichet die Knochen damit. Man leget
sie hierauf an einen feuchten Ott und laßt sie unberührt
etliche Tage stehen.
Blau. Man stoßet etliche Loch Berlinerblau
gröblich, schürtet sie ans einen Neibestein und tröpfelt
nach und nach so viel Vitriolöhl hinzu, als nöth'g ist,
um diese Masse feucht zu machen. Hierauf wird es
einige Zeit abgericben, und mit mehr oder weniger
Wasser vermischt, je nachdem man die Farbe Helle
oder dunkel haben will. In diese Auflösung werden
die Knochen geleget und noch einige Tropfen Vitriol»
'-öhl in der Folge hinzugegossen.
Gelb. Man kochet eine beliebige Menge Orlean
in gesättigter Potaichenaufiölung, und bestreichet nach
dem Erkalten etlichemale die Knochen damit Je stär-
ker die Farbe ist, und je öfter sie angestrichen werden,
um desto dunkler werden sie.
Roth. Hierzu bedient man sich einer Allaunig»
ten Abkochung des Fernambucholzcs, in welche sie etliche
Tage