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Fischer, Johann Leonhard
Anweisung zur praktischen Zergliederungskunst (Band 1): nach Anleitung des Thomas Pole, anatomical instructor ; Mit dreizehn Kupferplatten — Leipzig, 1791

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https://doi.org/10.11588/diglit.7185#0303

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Ueber die trockne Zubereitung des Herzens re. 279
Gefäße. Dann injicirt man geschmolzenes Unschlitt,
und hängt hierauf das Präparat in freier Luft auf,
wo man es vollkommen trocken werden läßt. Da-
bei muß man aber nicht vergessen, daß die inner»
Theile noch lange Zeit feucht bleiben, wenn'die äu-
ßern schon trocken sind. Am besten khut man des-
wegen, wenn man das Präparat mehrere Wochen,
auch in sehr trockener Witterung, hängen läßt.
Nun schneidet man die Enden der Gesäße weg,
und macht in die Herzohren (^uriculao coräw) und
Herzkammern (Venrriculi coräis) solche Oeknungen,
daß die innern Theile recht gut gesehen werden kön-
nen. Hierauf bringt man das Präparat ans Feuer,
in so einer Weite und Lage, daß das Unschlitt leicht
schmelzen und aus den Höhlungen und Gefäßen
stießen kann. Man muß alles Unschlitt herauö-
schmelzen lassen, zugleich aber Sorge tragen, daß
das Präparat vom Feuer nicht beschädigt werde. Ist
dies geschehen, so überzieht man es mit dem weißen
geistigen Firniß, weil dieser auf fettigen Oberflächen
leichter trocknet. Will man die Masse am Feuep
nicht ausschmelzen lassen, welches allerdings viele Vor,
sicht erfordert, so muß man sich Mühe geben, mit
gebogenem Drathe, Stäbchen und andern schicklichen
Instrumenten das eingesprihte Unschlitt herauSzuho,
len. So beschwerlich auch dieses Verfahren ist, so
sicher ist es doch, und das Präparat wird auf diese
Weise vollkommener, als wenn man es mit Haaren
oder mit Luft ausdehncn wollte. Würde zu dieser
Ausdehnung nicht eine zu große Menge Quecksilber
erfordert, oder dürfte man hoffen, daß das Gewicht
desselben nicht das Herz zerreissen könnte, so hätte
man zur Verfertigung dieses Präparats allerdings das
schicklichste und bequemste Mittel an diesem Metalle.

Vier
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