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DIE GARTENKUNST
V, 9
Kaiserlicher Garten in Riga. Originalaufnahme für „Die Gartenkunst“.
neben einem sehr reichhaltigen Rosensortiment von laub-
abwerfenden Gehölzen: Gleditschia triacanthos L., Dimor-
phantus mandschuricus Maxim., Aesculus rubicunda Lois.,
Fagus silvatica L. in ihren Formen asplenifolia und foliis
atropurpureis, Acer Negundo L. und die Form Acer Negundo
foliis variegatis, Rdbinia Pseudacacia L., Magnolia obovata
Thbg. und Magnolia Yulan Desf., Bignonia Catalpa L.,
Pterocarya caucasica C. A. May.
An immergrünen Gehölzen: Prunus Laurocerasus L.,
Aucuba japonica L., Buxus sempervirens L. in seiner Form
arborescens, Ilex Aquifolium L. in der' Form laurifolia,
Berberis Aquifolium Pursh., Rhododendron catawbiense
Mchx., Yucca filamentosa L., Iledera Helix L. Die hier
angeführten immergrünen Gehölze werden gegen Einflufs
der Kälte im Winter gedeckt.
Kleiner Wöhrmannscher Park.
Der kleine Wöhrmannsche Park, sogenannter Trill itzsche
Garten, hegt dem Wöhrmannschen Park gegenüber an der
Dorpater Strafse. Diesen Garten ziert ein Denkmal mit
der einfachen Aufschrift: „Den 12. Oktober 1812“. Das
Denkmal ist zur Erinnerung an die Tätigkeit des Marquis
Paulucci als Förderer Rigascher städtischer Gartenkunst
aufgestellt.
Kaiserlicher Garten.
Der Kaiserliche Garten wurde im Jahre 1711 durch
Peter den Grofsen entsprechend der damaligen Geschmacks-
richtung im holländischen Stil mit breiten schattigen
Alleen, Laubengängen, Irrgärten, Fruchtgärten und Garten-
häusern angelegt. Eine von Peter dem Grofsen im Jahre
1712 gepflanzte Ulme ist heute noch vorhanden.
Der Kaiserliche Garten hat einen Flächeninhalt von
200 000 Faden. Einer der ersten von der Krone ange-
stellten Garteninspektoren über den Kaiserlichen Garten
war der im Jahre 1722 nach Riga aus Runwaldt in Mähren
gekommene Gärtner Michael Schindler. Im Jahre 1841
ging der Garten von der Krone in den Besitz der Stadt
über, diente bis 1867 dem Generalgouverneur als Sommer-
aufenthalt und wurde darauf bis 1879 verpachtet. Mit
Einführung der neuen Städteordnung entstand auch für
den Kaiserlichen Garten eine Zeit des Aufschwunges und
der Blüte. Der bis dahin arg vernachlässigte Garten wurde
teils in seinen alten Formen, soweit es überhaupt möglich
war, wieder hergestellt, teils im englischen Stil umge-
arbeitet. Die sumpfigen Teile des Gartens wurden ent-
wässert oder aufgefüllt. Mit der Nachpflanzung von Unter-
holz, Anlage von Rasenplätzen, Einrichtung eines Spring-
brunnens wurde begonnen und eine Restauration eröffnet.
DIE GARTENKUNST
V, 9
Kaiserlicher Garten in Riga. Originalaufnahme für „Die Gartenkunst“.
neben einem sehr reichhaltigen Rosensortiment von laub-
abwerfenden Gehölzen: Gleditschia triacanthos L., Dimor-
phantus mandschuricus Maxim., Aesculus rubicunda Lois.,
Fagus silvatica L. in ihren Formen asplenifolia und foliis
atropurpureis, Acer Negundo L. und die Form Acer Negundo
foliis variegatis, Rdbinia Pseudacacia L., Magnolia obovata
Thbg. und Magnolia Yulan Desf., Bignonia Catalpa L.,
Pterocarya caucasica C. A. May.
An immergrünen Gehölzen: Prunus Laurocerasus L.,
Aucuba japonica L., Buxus sempervirens L. in seiner Form
arborescens, Ilex Aquifolium L. in der' Form laurifolia,
Berberis Aquifolium Pursh., Rhododendron catawbiense
Mchx., Yucca filamentosa L., Iledera Helix L. Die hier
angeführten immergrünen Gehölze werden gegen Einflufs
der Kälte im Winter gedeckt.
Kleiner Wöhrmannscher Park.
Der kleine Wöhrmannsche Park, sogenannter Trill itzsche
Garten, hegt dem Wöhrmannschen Park gegenüber an der
Dorpater Strafse. Diesen Garten ziert ein Denkmal mit
der einfachen Aufschrift: „Den 12. Oktober 1812“. Das
Denkmal ist zur Erinnerung an die Tätigkeit des Marquis
Paulucci als Förderer Rigascher städtischer Gartenkunst
aufgestellt.
Kaiserlicher Garten.
Der Kaiserliche Garten wurde im Jahre 1711 durch
Peter den Grofsen entsprechend der damaligen Geschmacks-
richtung im holländischen Stil mit breiten schattigen
Alleen, Laubengängen, Irrgärten, Fruchtgärten und Garten-
häusern angelegt. Eine von Peter dem Grofsen im Jahre
1712 gepflanzte Ulme ist heute noch vorhanden.
Der Kaiserliche Garten hat einen Flächeninhalt von
200 000 Faden. Einer der ersten von der Krone ange-
stellten Garteninspektoren über den Kaiserlichen Garten
war der im Jahre 1722 nach Riga aus Runwaldt in Mähren
gekommene Gärtner Michael Schindler. Im Jahre 1841
ging der Garten von der Krone in den Besitz der Stadt
über, diente bis 1867 dem Generalgouverneur als Sommer-
aufenthalt und wurde darauf bis 1879 verpachtet. Mit
Einführung der neuen Städteordnung entstand auch für
den Kaiserlichen Garten eine Zeit des Aufschwunges und
der Blüte. Der bis dahin arg vernachlässigte Garten wurde
teils in seinen alten Formen, soweit es überhaupt möglich
war, wieder hergestellt, teils im englischen Stil umge-
arbeitet. Die sumpfigen Teile des Gartens wurden ent-
wässert oder aufgefüllt. Mit der Nachpflanzung von Unter-
holz, Anlage von Rasenplätzen, Einrichtung eines Spring-
brunnens wurde begonnen und eine Restauration eröffnet.