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Heidelberger Tagblatt — 1859 (Juli bis Dezember)

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Oktober
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https://doi.org/10.11588/diglit.2788#0377

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Erscheint, Montags ausgenommen, täg-
lich. Preis mitllnterhaltuugsblattviertel-
jährlich 36 kr.

Mittwoch, is. Oktober

Deutschland.

Karlsruhe, 17. Oktvber. Seine
Königliche Hoheit der (Sroßherzog habcn
Sich unterm 10. d. M. gnädigst bewogen
gefundcn, den Amtsrichter Wilhelm
Scheuermann in diackarbischofsheim
zu dem Amtsgericht in Emmendingen zu
versetzen.

Karlsruhe, 17. Okt. Das heute rrschienene
Regicrungsblatt Nr. 48 enthält:

t. Unmittelbarc allerhöchstc Entschlteßungen Sr.
Königl. Hohcit des Großherzogs. 1) OrdenS-
verleihungen. Se. Königl. Hsheit der Großherzog
habcn Sich gnädtgst bewogen gefundcn, dem Kardinal
Zakob Antonelli, Staatssckrctär und MinisterPräflden-
ten Sr. Hcil. des PapsteS, und dem Kardinal Grafen
». Rcisach den Hausordcn der Trcuc; dcm päpstlichen
llnterstaatssckretär für dic außerord. geisil. Angclcgcn-
heitcn, Zoseph Berardi, das Großkrcuz, dem außer-
ordentl. Gcsandtcn und bevollm. Minister am köntgl.
iayerischen Hofe, Kammerherrn u. Legattonsrath Frhrn.
v. Berckhcim, das Kommandeurkreuz, und dcm päpst-
ltchen Sekretär bei der Kongregation der kirchlichcn
außerord. Angelegenhcitcn, Ludwig Matera, das Rtt-
terkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen zu ver-
leihen. 2) Erlaubntß zur Aimahmc fremder Orden.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben fich
gnädigst bewogen gefunden, dem Präsidenten deS großh.
Ministeriums deS Jnnern, GchciMenrath Fretherrn
v. Stcngcl, die unterthänigst nachgesuchtc Erlaubntß
zu ertheilcn, das ihm von Sr. Heil. dem Papstc
verltehcne Großkreuz deö Pius-Ordcns anzunchmen
«nd zu tragen. Die gleiche allerhöchste Erlaubniß
erhielt Oberhofgcrichts-Rath vr. Franz Roßhirt für
daS ihm »on Sr. Hetl. dem Papste verltehene Kom-
mandeurkreuz dcs St. - Gregorius - Ordens mit dem
Stern. Diesclbc allerhöchste Erlaubniß crhielten der
LcgattonSsckrctär Ptrmin v. Mollenbec und der Re-
fercndär Karl Brunner für das Ritterkreuz des Pius-
Ordens. Se. Königl. Hoheit der Großhcrzog
haben Sich gnädigst bewogen gesundcn, dem Gehet-
mcnrath Frhrn. ». Schreckcnstein, Hosmarschall Jhrer
Kais. Hoheit der'Großherzogin Stephante, die unter-
thänigst nachgesuchtc Erlaubniß zu ertheilen, dcn thm
von Sr. Königl. Hoheit dem Prinz - Regenten von
Preußcn verliehencn Rothen-Adlcr-Ordcn zweiterKlaffe
anzunehmen und zu tragen. Die gleiche allerhöchstc
Erlaubniß crhtelt der Gch. Hofrath und Lctbarzt a. D.
vr. Guggert in Baden für dcn ihm von Sr. Königl.
Hoheit dem Prinz-Regenten von Prcußcn vcrliehcnen
Rothen-Adler-Orden zweiter Klaffc. 3) Dienstnach-
richten. Außer den schon mitgethctltcn noch folgendc:
Se. Königl. Hoheit dcr Großherzog haben Sich
gnädigst bewogen gefuuden, den Ministerrefidenten
Frhrn. Ehristian v. Berckheim zu Höchstihrem außer-
ordentlichen Gesandten und bcvollmächtigten Mintster
bet Sr. Maj. dcm König vou Bapern zu crnennen.
Se. Königl. Hohctt der Großhcrzog haben mit-
telst höchstcr Entschließung aus großh. StaatSministe-
rium vom 1. Junt d. A. Sich guädtgst bewogen gefundcn,
tie !n Erledigung gekommene Stcllc cineS großh.
Konsularagentcn In Ncapel dem HandelSmann Ludwtg
Mohl dasclbst zu übertragen. (Schluß f.)

Karlsruhe, 15. Okt. Der Anfang
der dl'essährigcn zweiten jurifiischen Prü-
fung für den Dienst in der Iustiz und

innern Staatsverwaltung ist auf dcn 24.
d. M., Morgcns 9 Uhr, dahier festgesetzt.
Es sollen 20 Rcchtspraktikanten zu der-
selben zugelaffen sein. Die Prüfungs-
kommisston besteht aus Herrn Oberhofge-
richtsprästdent Stabel, aus 4 Hofgerlchts-
räthen (von jedem Hofgerichte i Rath)
und 2 Ministerialräthcn (vom Jnnern
Herr Schmitt und von der Zustiz Herr
Amann.)

Karlsruhe, 15. Okt. I. G. H. die
Markgräfin Wilhelm haben großherz.
Stadtamte hierselbst die Summe von 200
Gulden übergeben laffen, mit der Besti'm-
mung , dlcselbe am Tage der Bestattung
des höchstseligen Markgrafen Wilhelm an
brave, dürstige Wittwen zu vcrtheilen.

s Heidelberg, 17. Oktober. Die
Eigenthümer derjem'gen zum Baue der
Eisenbahn längs der Stadt nöthigcn
Häuser, bei denen bis jetzt das Erpro-
priationsgeschäst noch nicht be-
endigt, müffen entweder diese Arbeit bis
Samstag auf dem gütkichen Wege beendigt
haben, oder es werden die fragiichen Häu-
ser ohne Weiteres abgebrochen und die
streitige Sache auf dem Rechtswege weiter
betrieben, indem die Arbeitcn dcs Bahn-
banes nicht durch diese Streitsache aufge-
halten werden dürfen. Die Bewohner
derjenigen Häuser hingegen, welche be-
reits angekanft, habcn, wie uns mitgetheilt,
ihre bisherigen Wohnungen in Kürze zu
räumen. Was von dem weitercn Ankauf
des Fr isch'schen Houses verlautete, hat
sich bis jetzt nicht bestütigt, Lm Gegentheil,
Herr Frisch hat eine WLrthschafts-Gerech-
tigkeit (zum schwarzcn Lamm) gekaust,
und will sein schönes Haus zu einem Gast-
haus unter dem Schilde als: „Zähringer
Hos" mnwenden und sogar schon Ln Bälde
eröffnen. — Hcute istderKönig Leopold
von B elgien wieder von hier abgereist.

Mannheirn, 14. Okt. Das Eise-
nacher Programm hat nur etwa 20 Untcr-
schriften dahier gefunden, obgleich die
Stimmung für Oesterrer'ch seit der Note
des Grafen öon Rcchb erg gegen den
Hcrzog von Koburg m'cht mehr mr't solcher
Wärme sich kundgegeben, wr'c zur Zeit dcs
Ausbruches des italienr'schen Krr'eges.

Mannheim, 17. Oktbr. Nach der
„Karlsr. Z." soll der Direktor der höhern
Bürgerschule, Hr. Proftffor Schröder, die
Eröffnung eincs kaufmännischen Fortbil-
dungscourses beabsichtigen, durch welchen


nicht nur den Handelslehrlingen, sondcrrr
auch dem selbstständigeren Stande kondr-
tionr'render jungcr Handelsbcfliffenen Gc-
legenheit zu wissenschaftlichcr Ausbildung
in Stunden gegeben rst, wo die Berufs-
thätigkeit m'cht mehr beeinträchtigt wird.

Aus Baden, 8. Okt. Es dürften
cinr'ge Notr'zen über den Stand ber befttz-
ten und nicht besetzten Pfründen nicht
ohne Jntereffe sein. Dr'e letzte Pfründe
ist unterm 17. Aug. 1853 befttzt worden,
und es sind somr't 6 Jahre und 6 Wochcn,
seitdem keine Beförderung mehr vorge-
kommen ist. Jn dcr Erzdr'özese Freiburg,
bavischen Antherls, sind 35 Landkapktcl
mit 745 Pfarreien, 104 Benefizien und
Kuratien. Von 745 Pfarreicn sind 254,
und von 104 Bcnefizien 81 unbesetzt. Es
werden 18 Dekanate provisorisch verwal-
tet, weil bei der großen Zahl der fthlenden
Kapitularen erne Wahl nrcht wohl vorge-
nommen werden kann. Einige hundert
junge Geistliche haben noch keinen Pfarr-
konkurs machen könncn.

Frankfurt, 14. Oktbr. Der Senat
hat die Prägung cines GeschichtsthalerS
zum Gedächtniß der hundertjährigen Gc-
bnrtstagsftier Schiüers beschloffen.

Der Adjutant des Oberkommando's
der Bundestruppen in Frankfurt, ern ftr't
11 Jahren diesen Posten begleitender
österreichischer Offizikr, der in glücklich-
sten bürgerlichen Verhältniffen lebt, hat
ftinen Abschied genommen, um mit einer
Anzahl böhmischer Arbeiter als Landwirth
nach Neuseeland zu gchen.

Stuttgart, 16. Oktbr. Bekanntltch
haben vor einiger Zeit mehrere Gymna-
stasten von Hanau ihrc Kommilitonen auf
den Gymnasien Deutschlands angesprochen,
stch mit Gaben zur Erwerbung vvn Schil-
lcrs Geburtshaus zu betheiligen. Nach
einer Bekanntmachung des Komr'tes des
Schr'llervereins erzielten sie den schönen
Erfolg, daß sic zu dem genanntcn Zwecke
1265 fl. 57 kr. nach Marbach ftnden
konnten. Es ist dies mehr als der vr'erte
Thcil der gesammten Ankaufssmmne.

München, 11. Okt. Anf der Eisen-
bahnlinie von hier bis Salzburg r'st die
Strecke Roftnhei'm-Traunstein nun so weit
vollendct, daß sie im nächsten Monat dem
Verkehr übergeben werden kann. Die wei-
tcre Strecke bis Salzburg wird bis Mrtte
des kommenden Sommers vollcndet, und
bts dahin auch der Schr'enenweg von Wi'ea
 
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