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Heidelberger Tagblatt — 1859 (Juli bis Dezember)

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Dezember
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https://doi.org/10.11588/diglit.2788#0561

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D e u t f <H ! a n d.

Karlsruhe, 8. Dcz. Laut allerhöch-
ster Orkre vom 7. d. M. treten »'n Folge
d'er Auflösung bcr Reservebataillone fol-
gende Bestiminuiigkn und Veränderungen
in der EiNkheilung der Öffiziere der An-
fanteric cin:

»f Als bkrittcnr Hanptmättner zur Vcrwendnng irtt
Stab werden cingctheilt:

Beim (t-) ^cib-Grenadicrregimcnt : Hanptmann
Hctsler, unter Versetzung »vm Generalstab dahin;
bet dcm 2. Znfantcrieregiment Prtnz «on PrcußcN:
Hauprmann ». Rcnz , desselben RegtmcntS; bei dem
3. Znfantcrieicgimcnt: Hauptmann Asbrand, unter
Vcrsctzung »om 4. Znfanterieregiment Prinz Wilhelm
dahin, Hauptmann v. AdclShcim dcffelbcn Regiments;
bet dem.4. Jnfanteriercgimettt Prinz Wilhelm: Haupt-
mann ». Göler, unter Versetzung vom (l.) Lcib-
Grcnadierregimrnt dahtn; bei dem 1. Fbslltcrbatail-
lon: Hamm, untcr Versetzung vvm 2. Znfanterie-
regiment Prtnz vvn Preußen dahin; bci dem 2. Fü-
fflicrbataillon: HauptmaNn SaHs deffclbcn Batail-
lonS; bet dcm 3. Füfllierbataillon: HauptmaNn Lc-
beau, mit Versetzung oom 3. Znsantcriercgiment da-
hin; bet dcm Jägerbataillon: Hauptmann v. Tann-
stcin, mit Vcrsetzung vour 4. Znfanteriercgiment Prinz
Wilhelm dahin.

d) Als nichtberittcne Hanptmänner werden den Stäben
zugetheilt:

Hauptmann v. Beust im Jägcrbataillon, Haupt-
mann v. Schilling bei dem (t.) Leib-Grcnadrcrr-gi-
ment, mit Versetznng vom 4. (Rescrve-) Füfilicr-
batatllon dahin. (Schluß f.)

Heidelberg, 8. Dez. Zum Gcdächt-
nißsest dcs fünfzigjährigen Doktorgradcs
vvn Gch. Rath Mrttermaicr in Hetdelberg
ist auch, aus der Schwei'z ein Zeichen der
Theilnahmc im Druck ausgcgangcn; es ist
kin Beitraq zur Strafrcchtsaeschichte der
deutschcu Schweiz von Dr. Osenbriigqcn,
Gxatulationsschrl'ft der staalswirthschaft-
lichen Fakultät der Universität Zürich,
eiiigeleitet durch einc Zuschrift des Te-
kans dieser Fakultät, H. Dcrnburg.

* Heidelberg, 10: Dez. Heute früh
zwischen 4 und 5 Uhr wurden wir durch
Fcuerlärm aus dcm Schlafe gewcckt, in-
dem in dcr Dreikönigsstraße Feucr aus-
brach, welches schmll um fich griff und
vier Gcbäude thcils gänzlich zcrstörte,
thcils stark beschädigte; der schnell herbei-
cilcndcn Feuerwchr ist es zu dankcn, daß
nicht größcres Unheil entstanden.

Mannbeim Das Großh. Mini-
steriiim dcs Znncru hat iu höchst dankcns-
wcrthcr Weise die Linführung cines glci-
chen Schraubcngewlndcs an allcn Fcuer-
spritzcn dcs Landcs angeordnet. Ursache
di'eser Verfüguiig ist der Neckärbischofs-
Heiyier Brand, wo die vkrschiedenen im

Gebrauche gewesenen Spritzen durchaus
so verschiedene G> winde hatten, vaß bei
entstandenen Schäden keine gcgenskitige
Aushilse geleistet werden kvnnte.

Mannheim, 8. Dcz. Die beiden
katholischeu Stadtpfarrämter (Hrn. Pel-
lifster und Pfohl) habcn gestern, als Son-
derblatt des hicsigen Anzeigers Nr. 291,
eine „Ansprache an die Katholikey Mann-
hrims" veröffentlicht, worin dieselbrn u. A.
sagen : „Dic Nr. 289 des Anzeigers vom
4. d. M. cnthalte eine Mitthcilung, wor-
nach eine Adreffe an die 2. Kammer ge-
gkn Einführung des Konkordats vorbe-
; reitet sei. Das Konkordat enthalte nichts
! Andercs, als kvas Bedingung des Bestands
und der Wirksamkeit der kath. Kirche m
unserm Lande sei nnd dürfe natürlich ni'cht
nach protestantischen Grundsätzen, nach
den sog. modcrneu Anfchauunaen, sondern
vielmchr nach dcr Lehrc und Vcrfaffung
der katholischen Kirchc beurtheilt werdcn.
Von di'esem Staiidpunkte ans müsse fie
jkder aufrichtigc Katholik vou Herzen will-
kommen heißen. Die gr. Regierung habe
bei Abschluß der Uebereinkunft nur Ge-
rcchtiSkeit geübt."

Das bci Sauerländer in Aarau er-
schienene Schriftchen über das „Konkordat
für das Großherzogthiim Baden" ist nach
einer Korresp. im „Pf. Kurr." der ganzen
Haltnng nach von eincm kath. Geistlichen;
dic Verlagshandlung begleitct dasselbc mit
eincm Bvrworte, wvrin gesagt wird, daß
Nngcsichts der kirchlichcn Znfiünde in Ba-
dcn ein geriugercs Maß von Rückfichten
und Zugcständinffen gcboten sein dürflc.
Skhr ernstcr Naiur find die Bcwerkungcn,
wclchc über die nun gänzlich an die Kirchk
übergcgangcne Disciplinargcwalt, gcgrün-
det auf Erfahrung und besonitene Würdi-
gnng der dabei einschlägigen verschicdcncn
Verhältniffe,, 'geniacht wcrdcn. Antercffant
find die Mitthkilungcn uber Wicdercinfüh-
rüng der Klvstcr; wir erfahren, daß dei
Aufhebung der grisilichcii Orden am An-
fange dcs Jahrhunderts Baden von circa
100 Mönchs- und 50 Nonnenklostern, jene
mit circa 1500 Mönchen, di'ese mkt circa
900 Nonnen bcglückt war; was sollen
fie abcr jetzt, wo die Ausgabc dcr Er-
ziehung anderen fähigcrcn Händrn über-
tragcn ist? Otzet wärcn fie nöthig zur
Unterstütznng der Gcisttichcn in dcr Secl-
sorgc ? Nöthi'g bei 741 Pfründen ? Schr
zn beherzigen isr, was über das gefähr-

liche Verhältniß dcr Klöstcr zum Grund-
besitz warnend gesagt wird. Die letzte
Abtheilung schildert dcn großen Nachtheil
der Knabenseminarien, die durch das Kon-
kordat krwci'tert und vcrviclfältigt werden,
für dic Bildung der Seelsorger und Er-
weckung des wahrcn religiösen Lebcns; zu
dieser Amtswirksamkeit befähtg! nur un-
mittelhare Lebensanschaunng, nur das Le-
beu selbst; aber nun treten dic Prikster
in die Welt, die ste nicht geschen, die
g'anse Reihe dcr Jugendjahrc ,'hnen ver-
'schloffen war. -Das Schristchen wird seine
Leser finden; stcher wcrdcii sie mit dem
Verfasser einstimmen, wenn er znm Schlusse
ruft: „werdet Menschen erst und Christen."

Aus Baden, Jn Betreff bcr Nach-
richt, daß Herr v. Uria zum Gesandt-
schaftsposten in Rom berufen sci, bemerkt
der „K. A.", daß er hiervvn nichts wissc,
daß aber cine ständige Vertrctung in der
Äbsicht grvßherzoglicher Regierung liege,
beweisc die Thatsache, daß das großher-
zogliche Ministerium des Aeußcrn einen
Ansatz fiir dicsen Zweck im neuen Blidget
aufgeführt habe, man glaubt einc Ber-
tretung am heil. Stuhl, nachdcm häufigcrc
Geschästsbeziehung cintrcten werde, nicht
nmgehen zn können. Dieser Ansatz be-
tragt 6000 st. Besoldung für den Ge-
schäststräger und 200 fl. Bureaukosten.

Tuuberbtschofsheiu», 6. Dez. Das
crzbischöfliche Ordl'nariat in Freiburq hat
durch Erlaß vom 18. Nov. d. I. sämmt-
liche erzb. Dckanate bad. Theils beauf-
tragt, dcn ihncn unterstchendkn Geistlichen
und bezichungsweise Läicn zu erössnen:
„Die großh. Regicrunq habe dcr dies-
seitigcn Kommisflon zngcsagt, den während
des Konfliktes mit Geldstrafen bclegten
Gcistlichkn und Laicn di'ese zu ersctzen,
wcnn di'e Betheiligtcn um Zurückgabc der
verhängten Strafen bäten. Da hiernach
auch diese Folge dcs Konflikts beseitigt kst,
so stklleii wir es den Betheiligten anhcim,
ein solches Gcsuch bei dem betreffenden
großh. Ämte kl'nzureichen "

Stuttqurt, 7. Dez. Nach einer jüngst
verösskiitlichtcn Verfügllng dars künstig
keinem beurlaubten slnterofstzier oder Sol-
daten mehr dic Erlaubniß crtheilt werden,
flch zu verheirathen. Dagegen wird cs
jevem erlaubt, für den Rest seiner Dienst-
zeit einen Ersatzmann zu stellen, sobald
er nachzuwcisen vermag, daß er eine be-
sonders günstigc Gelcgenheit zu häuslicher
 
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