Veslaggung aller Staats-
gebäude am s. April
Eine Anordnung des Führers zu Ehren
Ludendorffs
DNB Berlin, 8. April. Der Führer und
Reichskanzler hat folgenden Befehl erlassen:
Morgen am 9- April feiert General Luden«
dorsf seinen 70. Geburtstag. Mit den Ge-
fühlen tiefer Dankbarkeit erinnert sich da»
deutsche Volk aus diesem Anlatz der unvergäng-
lichen Leistungen seines größten Feldherrn im
Weltkrieg. Unter dem Eindruck dieser Empfin-
dung nationaler Dankesschuld befehle
ich daher für den 9. April die Beflaggung aller
Staatsgebäude gez. Adolf Hitler.
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»nropäifcher und amerikanischer
Einflüsse erwartet. Wird sich China zur
Erreichung dieses Zieles wirklich das Opfer der
Unterwerfung unter die japanische Vorherrschaft
auferlegen? Diese vordringlich psychologische
Frage scheint wohl am treffendsten der beste
Kenner des Ostens, Lord Curzon, schon vor
40 Jahren beantwortet zu haben, als er den Satz
aufstellte: „Der normale Asiate möchte lieber
schlecht von Asiaten regiert sein als gut von
Europäern".
Darüber dürften jedoch in der ganzen Welt
kaum Zweifel bestehen, datz das Zustandekommen
einer chinesisch-japanischen Verständigung von
überragender Bedeutung und Auswirkung sein
wird. Am allermeisten ist daran die angelsäch-
sische Welt interessiert. Wir verweisen in die-
sem Zusammenhang auf die jüngsten Reden des
Generals Smuts in London und in Kapstadt,
der in einer japanischen Vorherrschaft eine
schwere Bedrohung des Weltfriedens und einen
Gefahrenherd ersten Ranges für den Stillen
Ozean evblickt. Diese Einstellung ist aber nur
unter dem Gesichtswinkel angelsächsischer Inter-
essen verständlich. Haben im übrigen nicht Ame-
rika und England einst den Grundsatz des
Selbstbestimmungsrechts der Völker
laut und feierlich verkündet? Wenn sie sich daran
hielten, müßten sie sich notgedrungen aus dem
Pazifik zurückziehen. Dann wäre der Weltfrie-
den in keiner Weise mehr gefährdet Das kann
und wird aber niemals geschehen. Denn Eng-
land ist noch weit mehr als die Vereinigten
Staaten daran interessiert, seine Stellung in
Oftasien aufrecht zu erhalten, um nicht durch
eine Preisgabe derselben den Fortbestand des
britischen Empire zu gefährden. Wir verweisen
hier nur auf die großen Schwierigkeiten Groß-
britanniens in Indien, auf die Lage in
Australien und Neuseeland, die sämt-
lich unter dem Druck der Befürchtung stehen, daß
das landbedürftige Japan sich eines Tages auf
ihr so dünn besiedeltes Gebiet stürzen könnte.
Aus diesen Gründen ist es zu verstehen, wUM
in letzter Zeit die englische Presse für eine Ver-
eitelung der japanischen Pläne mobil gemacht
wurde. Vor allem ruft Lord Lothian zuletzt in
der „Times" vom 18. Februar die Unterzeichner
des Neunmächtevertrages auf, den japa-
nischen Absichten entgegenzutreten. Der Vertrag
sei heute noch in Kraft und es dürfe nicht gedul-
det werden, daß Japan vollendete Tatsachen
schaffe, den Vertrag zerreiße und ganz China in
eine neue Mandschurei verwandeln wolle. Selbst-
verständlich komme ein Krieg nicht in Frage, da
die Gewährung finanzieller Hilfe an China ein
durchaus aussichtsreiches Mittel für die Zurück-
drängung Japa s sein kann.
Diese Pläne haben aber den Fehler, die Ent-
wicklung der fernöstlichen Verhältnisse vom
finanziellen Gesichtspunkt aus lösen zu wollen.
Ferner ist es fraglich, ob sich die im Neun-
mächtevertrag zusammengeschlossenen Mächte zu
einem gemeinsamen Vorgehen werden bewegen
laßen. Denn kaum ist eine aktive Beteiligung
Belgiens, der Niederlande und Por-
tugalszu erwarten. Außerdem hatItalien
am Fernen Osten kaum Interesse und würde es
gegebenenfalls nur begrüßen, wenn Japan von
Abessinien abgelenkt würde. Wie immer ist auch
hier Frankreichs Stellung eine durchaus
unklare. Zwar fehlt es an direkten Beweisen
dafür, daß es im September 1961 Japan zu sei-
nem Vorgehen in der Mandschurei ermutigt
oder gar veranlaßt hat. Bei aller wachsenden
Freundschaft für seinen sowjetrussischen Bundes-
genossen dürfte aber Frankreich nicht ungern
sehen, wenn der Druck von Osten weiter bestehen
bliebe. Mit Recht wird auf den betont freund-
schaftlichen Charakter des Notenwechsels zwi-
schen Frankreich und Japan aus Anlaß der Ver-
kündung der Hirota-Doktrin hingewiesen.
Somit stehen allein von den neun Mächten
England und Amerika Japan und China gegen-
über. Die neuesten Nachrichten über Rüstungs-
pläne der Vereinigten Staaten lassen deren Ost-
asienpolitik nicht klar genug erkennen. Daran
ändert auch nichts das Bekenntnis §um Neun-
mächtevertrag und zur Politik der offenen Tür
in Oftasien, welches Staatssekretär Hüll ab-
legte. Bestehen nach dem Moskauer Kommunique
über den Besuch Edens auch gegenwärtig keine
wesentlichen Gegensätze zwischen England und
Sowjetrußland, dürfte Lord Lothian dennoch
in seiner Kalkulation auf eine Hinzu-
ziehung Sowjetrutzlands zum Neun-
mächtevertrag über das Ziel hinausschießen. Wir
halten den Zweifel für durchaus angebracht, daß
England Hand in Hand mit Moskau eine große
politische Aktion unternehmen könnte. Denn
darüber dürste die nüchterne, klare Politik Eng-
lands sich keiner Täuschung hingeben, datz es
weder der Kraft noch der Zuverlässigkeit eines
Sowjetrußland das nötige Vertrauen entgegen-
bringen kann.
Wie lautet also die Antwort auf die Frage,
ob es zu einer Verständigung zwischen Japan
urü> China kommen wird: die Entscheidung über
disfss große asiatische Problem liegt letzten
Endes bei den unmittelbar beteiligten Mächten
M-KM und China. Dabei darf aber nicht über-
WM werden, daß die Beantwortung einer ande-
General Ludendorff 70 Zähre all
Am 9. April 1865 wurde Erich Ludendorff
in Kurszewnia (Provinz Posen) geboren.
Ludendorffs Laufbahn als Offizier war an-
fänglich ebenso wie bei vielen anderen. Seit er
aber als Frontoffizier dem Großen General-
stabe zugeteilt wurde, änderte sich das Bild. Es
kam der erste Konflikt, als Ludendorff, Ches der
Aufmarschabteilung, aus Anlaß der Wehrvor-
lage von 1913 die Aufstellung von drei neuen
Armeekorps vertrat. Bethmann-Hollweg brachte
die Vorlage in dem von Ludendorff geforderten
Umfange garnicht erst vor. Ludendorff, der sich
besonders exponiert hatte, schied aus dem Ge-
neralstabe aus und wurde als Regiments-
kommandeur nnach Düsseldorf versetzt. „Mein
Drängen nach jenen drei Armeekorps hat dabei
eine Rolle gespielt", wie er in seinen Kriegs-
erinnerungen trocken und sachlich hierzu be-
merkt. Gleichzeitig wurde er, der bisher als
Chef der Operationsabteilung der Obersten
Heeresleitung vorgesehen war, zum Ober-
quartiermeister der 2. Armee bestimmt. War
hiermit auch eine gewisse Kaltstellung beabsich-
tigt, so griff das Schicksal dann bei Kriegsaus-
bruch selbst entscheidend ein. Gleich in den ersten
Tagen wurde der sunge General, auf dem Wege
zur 2. Armee, gewissermaßen als Schlachten-
bummler, in die Kämpfe um Lüttich hinein-
gezogen. Er reißt die 14. Jnfanteriebrigade, die
durch den Tod ihres Kommandeurs, des Gene-
rals v. Wussow, führerlos geworden ist, durch
den Fortgürtel bis in die Stadt hinein. Und er
selbst fährt, nur in Begleitung seines Adjutan-
ten, in einem belgischen Auto vor das Tor der
Zitadelle, die noch in feindlicher Hand ist. „Ich
schlug an das verschlossene Tor. Es wurde von
innen geöffnet Die paar hundert Belgier er-
gaben sich mir auf meine Aufforderung", so
beschreibt Ludendorff schlicht diesen tollkühnen
Vorstoß. Der „Pour le Merite" ist der Dank
seines Kaisers.
Es folgte die Berufung nach Ostpreußen,
als Ches des Generalstabes der 8. Armee, es
folgte die Zusammenarbeit mit Hinden-
burg, es folgten die Kämpfe bei Tannenberg,
92 000 unverwundete Gefangene unterstrichen die
Größe dieses Sieges. Die Armee Samsonow
existiert nicht mehr, General v. Rennenkamp
wird ebenfalls geschlagen und verliert 45 000
Gefangene, aber er kann sich durch rechtzeitige
Flucht retten. Die Schlacht in Polen ent-
brennt, ein Vorstoß auf Warschau unternom-
men, dann aber die Truppe zurückgeholt und
mit ihrem verstärkten linken Flügel erneut vor-
gestoßen, es sind die schweren Kämpfe um Lodz
und Lowitsch. Es folgt die Winterschlacht in
Masuren im Februar-März 1915, die die
Russen abermals über 100 000 Gefangene kostet.
Nach kurzer Ruhepause bricht dann im Mai
in Galizien die Armee Mackensen los, un-
unterbrochene Erfolge, die nach dem Fall der
russischen Festungen den deutschen Heeren den
unendlichen russischen Raum öffnen. Hinden-
burg-Ludendorff erhalten angesichts der immer
schwächer werdenden österreichischen Front den
gesamten Oberbefehl an der Ostfront. Am 29.
August 1916 wurde dann Hindenburg Chef des
Generalstabes des Feldheeres, Ludendorff sein
Erster Generalquartiermeister. Die Lage im
Westen war ernster denn je zuvor geworden, un-
aufhörliche und unerhörte Angriffe der Entente
schwächten die deutsche Westfront. Da wurde für
das Frühjahr 1918 der große Angriff befohlen,
der am 21. März bei St. Quentin, an der Naht-
stelle der englischen und französischen Front, sei-
nen Anfang nahm. Noch dreimal siegten die
deutschen Heere, noch dreimal konnten sie die
großen Pläne des Feldherrn Ludendorff zur
Ausführung bringen. Dann setzte der Rückschlag
ein. Am 26. Oktober 1918 erhält Ludendorff, in
verhängnisvollster Stunde, seinen Abschied.
14 Tage später, am 9. November, stürzen Kaiser
und Reich in den Abgrund.
400000 Katholiken verbannt
Bischof d'Serbigny über die bolschewistische Slaubensverfolgung
Kürzlich hielt in einer der ältesten Kirchen
von Paris Bischof d'Herbigny, der frühere
Leiter der zur Kongregation für die östliche
Kirche gehörenden Päpstlichen Kommission für
sowjetrussische Angelegenheiten, eine Predigt
über das Thema: „Die Russen sind
unsere Brüder." Bischof d'Herbigny ist
seit Jahren der beste Kenner der orthodoxen
Kirche. Er hat selbst schon einmal die Sowjet-
union bereist und kennt also die dortigen Ver-
hältnisse aus eigener Anschauung.
In seiner Predigt sprach Bischof d'Herbigny
zunächst ganz allgemein über die Leiden der
russischen Bevölkerung und kam dann aus
die Drangsalierungen
zu sprechen, die die „Entrechteten" auf allen Ge-
bieten des Lebens zu erdulden haben. Zu die-
sen unglücklichen Menschen zählen z. B. alle die-
jenigen, die irgendwelche Beziehungen zur
Kirche haben.
„In Rußland werden nicht nur die Kirchen-
Heiligtümer, sondern auch die Heiligtümer der
menschlichen Seelen zerstört. Das Volk wird
absichtlich in den Materialismus getrieben, den
man dort aus irgendwelchem Grunde den dialek-
tischen Materialismus nennt. Niemand weiß
in Rußland, ob er noch am Abend in Freiheit
ist, oder ob er am Abend überhaupt noch lebt!"
Bischof d'Herbigny erinnerte an den katho-
lischen Priester Butkewitsch, welcher am
Karfreitag des Jahres 1923 hingerichtet wurde.
Er sprach von den 40 000 Verbannten auf den
Slolovki- Er schilderte mit erregten Wor-
ten, wie die Tschekiften das Volk nötigten, auf
das Kruzifix zu speien.
„Ich werde von den anderen Religionen nicht
sprechen, da ich befürchte, mich in den Zahlen
irren zu können, aber ich weiß genau, datz
über 400 000 Katholiken in der Verbannung
sind, weil sie sich weigerten, an solchen Religi-
onsschändungen teilzunehmen. Wenn ich auch
keine Ziffern nennen kann, so kann ich doch be-
zeugen, datz auch alle übrigen, die ihrer christ-
lichen Religion treu geblieben sind, solche Ver-
folgungen über sich ergehen lassen mutzten."
Er wendete sich an die Gemeinde und die Zu-
hörer mit der Aufforderung, für „Unsere Brü-
der — die Russen" zu beten. Sie seien die
heutigen Märtyrer, deren Verfolgungen unend-
lich grauenhafter seien als diejenigen, welche die
Christen der ersten Jahrhunderte zu ertragen
gehabt hätten.
nen Frage von entscheidender Wichtigkeit ist,
nämlich ob China die Fortdauer der inneren
Zerrissenheit und ständigen Einflußnahme frem-
der Mächte oder die japanische Vorherrschaft
wählen wird.
Geständnis des
Mdchenmörders
Recklinghausen, 6. April. Wie bereits ge-
meldet, wurde unter dem Verdacht des Mordes
an der 13jährigen Elisabeth Meerkötter in
Marl der 34 Jahre alte Martin Lasicki sestge-
nommen. Nach vielstündigem Kreuzverhör legte
Lasicki schließlich ein umfassendes Geständnis ab.
Danacht hat er das Mädchen zufällig getroffen
und ist mit ihm eine Strecke zusammengefahren.
Das Kind kannte den Lasicki schon jahrelang
und hegte daher nicht das geringste Mißtrauen,
gegen ihn. Es ihm in eine Tannenschonung,
wo der Unmensch das Mädchen nach einem
Sittlichkeitsoerbrechen mit einem Schusterham-
mer erschlug.
„Graf Zeppelin- startete zur ersten Südamerika-
fahrt 1935
DNB Friedrichshafen, 6. April. Das Luft-
schiff „Graf Zeppelin" ist am Samstag um 20
Uhr 50 unter Führung von Kapitän Schiller
bei Regenwetter zu seiner ersten diesjährigen
Südamerikafahrt nach Pernambuco und Rio de
Janeiro gestartet. An Bord befinden sich 16
Passagiere, wovon 4 bis nach Pernambucco und
12 bis nach Rio de Janeiro reisen. Unter den
Passagieren befinden der Großindustrielle Dr.
Edmund Stinnes, Bankier Baron von Schrö¬
der-Hamburg und der Uhrenfabrikant Jung-
Hans aus Schramberg. Auf dieser Fahrt wer-
den außerdem noch befördert 120 Kilo Post und
695 Kilo Fracht, darunter befindet sich eine
Sendung von 50 indischen Affen für ein Insti-
tut in Rio de Janeiro.
*
Verschiedene ausländische Zeitungen verbreiten
unwahre Gerüchte, nach denen „Graf
Zeppelin" in den Ozean abqestürzt sei. Diese Ge-
rüchte gewinnen dadurch eine besonders groteske
Färbung, da sie behaupten, Ministerpräsident
Göring, der sich bekanntlich zur gleichen Zeit
auf einer Besichtigungsfahrt in Ostpreußen be-
fand, sei mit dem „Graf Zeppelin" verunglückt.
— Genau so unsinnig ist eine in London erschie-
nene Attentatsmeldung auf Dr. Goebbels in
Danzig. Dr. Goebbels ist kurz nach 11 Uhr
abends wohlbehalten in Berlin eingetroffen.
Ein Omnibus auf -er Fahrt nach Nürnberg
verunglückt
Nürnberg, 7. April. Am Samstag nachmit-
tag gegen 15 Uhr erlitt ein Omnibus, der Ber-
liner Straßenbahnersänger zu einem Konzert
nach Nürnberg bringen sollte, auf der Fahrt
zwischen Hof und Bayreuth in der Nähe von
Münchberg einen schweren Unfall Vier Omni-
busse gerieten im Fichtelgebirge in einen hef-
tigen Schneesturm. Der Schnee lag an vielen
Stellen bis zu einem halben Meter hoch, sodatz
die Straße völlig unübersichtlich und fast ganz
verweht war. Einer der Omnibusse fuhr bei
Münchberg in den Straßengraben und stieß
dann mit ziemlicher Wucht gegen einen Baum.
Dabei wurden vier Insassen, der Chauffeur und
drei Berliner Sänger, erheblich verletzt.
Hinrichtung in Naumburg
Naumburg, 6. April. Samstag früh um 6
Uhr ist in Naumburg der 24jährige Herbert
Späthe hingerichtet worden, der wegen Ermor-
dung der Hausangestellten Magdalena Hanke
in Mahlen bei Kayna vom Schwurtgericht in
Naumburg zum Tode verurteilt worden war.
Die Ermordete erwartete ein Kind von dem
Verurteilten Um sich der Unterhaltspflicht zu
entziehen, erwürgte er die Hanke auf einem
einsamen Weg mit einem Strick und hängte sie
an einem Baum auf, um so einen Selbstmord
vorzutäuschen.
„Hingerrchtete" freigelassen
Moskau, 6. April. Wie aus Krasnodar
(Nordkaukasien) gemeldet wird, verurteilte das
dortige Gericht fünf Beamte, darunter vier Be->
amte der Kriminalpolizei und Eesängnisver-
waltung, zum Tode durch Erschießen. Sie hat-
ten viele Verbrecher, die zur Todesstrafe ver-
urteilt waren, gegen Bezahlung aus den Ge-
fängnissen entlassen. Die Freigelassenen wur-
den dann in den Büchern als Hingerichtete ge-
führt- Ferner haben die Beamten die Bevöl-
kerung durch unberechtigtes Verhängen von
Haftstrafen und Geldbußen terrorisiert.
Berüchtigter amerikanischer Mörder verhaftet
Newyork, 6. April. Der berüchtigte Mör-
der, Bankräuber und Ausbrechre Raymond Ha-
milton, hinter dem die amerikanische Polizei
seit Jahresfrist durch sechs Südweststaaten her
ist, konnte jetzt endlich in Texas verhaftet wer-
den. Das Strafregister Hamiltons ist außer-
ordentlich groß. Auf seinem Konto stehen nicht
weniger als 263 Jahre Gefängnisstrafen und
ein Todesurteil. Die gegen ihn ergangenen Ur-
teile konnten jedoch bisher nie vollstreckt wer-
den, da er jedesmal aus den Gefängnissen aus-
gebrochen war.
Soziale Tat eines haurburgischen Großbetriebs
DNB. Hamburg, 7. April. Auf einer Kundge-
bung zur Vertrauensratswahl in den Ham-
burger Elektrizitätswerken teilte der
Betriebssichrer Staatsrat Ott mit, daß die Ar-
beiter der H. E. W. ab 1. Mai ds. Js. ebenso wie
die Angestellten ihren Lohn monatlich ausbezahlt
bekommen würden, so daß sie in Zukunft keiner-
lei Ausfälle infolge Krankheit oder sonstiger
Umstände mehr zu befürchten hätten. Ebenso
solle auch die Urlaubsregelung für Arbeiter und
Angestellte nach einheitlichen Gesichtspunkten er-
folgen. Diese wichtige sozialpolitische Neuord-
nung bedeutet einen weiteren großen Schritt vor-
wärts "auf dem Weg zur wahren Betriebs- und
Arbeitskameradschaft, die keinerlei Vorrechte
einer bestimmten Kategorie von Arbeitnehmern
mehr kennt.
Zn Kürze
In Basel ist Reichsbankpräsident Dr.
Schacht zu den bei der BIZ. alljährlich statt-
findenden Verhandlungen der Nationalbankprä-
sidenten eingetroffen. — Am Sonntag fand eine
Zusammenkunft der Gouverneure und Präsiden-
ten der Notenbanken der Goldblockländer statt.
*
Am Samstag abend hat der Danziger Wahl-
kampf seinen Abschluß gefunden. Dr. Goeb-
bels sprach zur Danziger Bevölkerung und
brachte ihr den Gruß des Reiches und des deut-
schen Volkes. „Mit eurem Bekenntnis zum
Deutschtum", so schloß Dr. Goebbels, „werdet
ihr einen neuen Streitpunkt aus der internatio-
nalen Diskussion herausnehmen".
Am Samstaq nachmittag verunglückte das
planmäßige holländische Verkehrsflugzeug Prag-
Amsterdam. Die vierköpfige Besatzung und die
beiden Fluggäste kamen dabei ums Leben.
*
Auf einem bei Chateau-Thierry aus-
getragenen Automobil-Bergrennen raste ein
Rennwagen in die Zuschauermenge. Vier Per-
sonen wurden getötet, während 21 schwer verletzt
wurden.
*
Im südlichen Teil der Insel Fünen stießen
zwei Motorzüge zusammen. Hierbei wurde der
Führer eines Motorzugs getötet. 20 Personen
wurden schwer verletzt. *
Im Wilnaer Gebiet vernichtete ein
Schadenfeuer ein ganzes aus 19 Wirtschaften
bestehendes Dorf.
*
Die Polizei hat am Sonntag in Tokio in der
Nähe des Schlosses Akasaki, in der der mand-
schurische Kaiser wohnt, drei Koreaner festge-
nommen, bei denert Revolver und Dolchmesser ge-
funden wurden. Nach den Polizeilichen Feststel-
lungen gehören die Verhafteten einer koreani-
schen revolutionären Organisation an, die von
den mandschurischen und japanischen Behörden in
Mandschnkuo verfolM