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Mealchaft and Knall / Ans trr Welt der Fra« / Sir Lrlrkunde
Pfälzer Sole
Freitag, 28. Juni 1935
70. Jahrgang / Ar. 148
Zum Lahrestag
von Versailles
DNB. Berlin, 28.,Juni.
Der Arbeitsausschuß Deutscher Ver-
bände veröffentlicht zum Jahrestag von Ver-
sailles einen von seinem Präsidenten, Gouver-
neur a. D. Dr. Schnee, und dem geschäftsfüh-
renden Vizepräsidenten Dr. h. c. Draeger unter-
zeichneten Aufruf, in dem es u. a. heißt:
„Am 28. Juni — vor 16 Jahren — wurde das
deutsche Volk gezwungen, einen Friedensvertrag
zu unterzeichnen, der eine Grundlage für einen
aufbauenden Frieden nicht bilden konnte. Die
Sieger waren nicht imstande, gesunde Grund-
lagen für das Zusammenleben der Völker zu
schaffen, Grundlagen, die der ungeheuerlichen
Blutopfer würdig gewesen wären, die der Welt-
krieg vier Jahre lang allen Völkern auferlegt
hatte. Der so laut verkündete Gedanke eines
Rechtsfriedens wurde in sein Gegenteil verkehrt.
Der Gedanke des Selbstbestimmungsrechtes der
Völker wurde verzerrt. Wirtschaftlich widersin-
nige Tributzahlungen ruinierten nicht nur die
Volkswirtschaften, denen sie erpreßt wurden, sie
erschütterten auch das Gefüge der gesamten
Weltwirtschaft. Eine Lüge, die Lüge, daß
Deutschland der Urheber des Weltkrieges ge-
wesen sei, wurde zur moralischen Grundlage des
sogenannten Friedensvertrages gemacht.
Das deutsche Volk hat sich innerlich befreit,
indem es seine innere Schwäche und Uneinigkeit
überwand. Es hat im Bewußtsein seines guten
Rechtes aus eigener Machtvollkommenheit das
Gesetz von Versailles, die künstliche Scheidung
von Siegern und Besiegten, von Hochgerüsteten
und Wehrlosen durchbrochen und seine Wehr-
hoheit wiederhergestellt. Unzweideutig hat der
Führer und Reichskanzler kund getan, daß dem
deutschen Volk das Heer nicht zum Angriff und
zur Unterjochung und Eroberung dienen soll,
sondern lediglich zur Aufrechterhaltung des Frie-
dens, als Grundlage einer Friedenspolitik, die
aus weltanschaulichen Gründen den Krieg ab-
lehnt.
Die Friedensverträge von 1919 haben Europa
geschwächt, weil sie keine Ordnung für Europa
schufen. Wenn die Umwelt erkennt, daß das
deutsche Volk aus sich heraus die Voraussetzun-
gen für einen wahren Frieden gebildet hat, kann
sie dazu übergehen, anstelle von Versailles zu
setzen die europäische Solidarität.
Vas Reichsarbeitsdiensigesetz
Erste Verordnung zur Durchführung und
Ergänzung
DNB. Berlin, 27. Juni.
Im Reichsgesetzblatt vom 27. Juni 1935 wird
vom Reichsminister des Innern die „Erste Ver-
ordnung zur Durchführung und Ergänzung des
Reichsarbeitsdienstgesetzes vom 27. Juni 1935"
veröffentlicht. In § 2 der Verordnung wird be-
stimmt, daß freiwilliger Eintritt in den Reichs-
arbeitsdienst von Vollendung des 17. Lebensjah-
res ab möglich ist. § 3 lautet: „Wenn ein Ar-
beitsdienstpflichtiger unmittelbar im Anschluß an
die Dienstzeit im Reichsarbeitsdienst zum Wehr-
dienst eingezogen wird, so kann er von der Ver-
pflichtung zum Nachdienen gemäß Z 3 Absatz 4
des Reichsarbeitsdienstes entbunden werden."
Nach § 4 ist für Arbeitsdienstpsli'chtige im Aus-
land die Meldestelle beim Polizeipräsidium Ber-
lin zuständig. Nach dem sechsten (und letzten)
Paragraphen treten die Bestimmungen über
Pflichten und Rechte der Angehörigen des Reichs-
arbeitsdienstes (Abschnitt 4 des Reichsarbeits-
dienstgesetzes) am 1. Oktober 1935 in Kraft. Die
bisherigen Bestimmungen für den Freiwilligen
Arbeitsdienst behalten bis dahin Gültigkeit.
Lin englischer Admiral für Rückgabe
Sevtsch-Sstafrikas an Senischland
DNB London, 27. Juni
In einem Brief an die „Times" befürwortet
Admiral Spencer de Horsey die Rück-
gabe Deutsch-Ostafrikas an Deutschland unter
der einzigen Bedingung, daß Daressa-
lam zu einem Freihafen gemacht werde. Er
sagt, Deutschland müsse irgendwie eine Aus-
dehnungsmöglichkeit erhalten, und jetzt habe
England die Gelegenheit nicht zu einem Tausch-
haüdol, sondern zu einem Anerbieten.
Eden auf der Heimreise
Aeue Besprechungen mit Laval
Der französische Kries-Minister zum Alotteuabkommen
Punkte bezogen haben: 1. die erneuerte Beteue-
rung der gegenseitigen Abhängigkeit der einzel-
nen Punkte der französisch-englischen Erklärung
vom 3. April ds. Js., die schließliche Verbindung
zwischen Luftpakt, Donaupakt und Regelung der
Rüstungen zu Lande; 2. die wechselseitige Ab-
hängigkeit der Rüstungen zu Lande, zu Wasser
und in der Luft, und 3. die Notwendigkeit, den
allgemeinen. Charakter des zwischen den Locarno-
Mächten vorgesehenen Luftpaktes zu bewahren
und ihn durch zweiseitige Abkommen zu verstär-
ken, die wirksam den gegenseitigen Beistand, die
Grundlagen des allgemeinen Paktes, organi-
sieren.
DNB. Paris, 27. Juni.
Bei einem Essen auf der Marinepräfektur ick
Brest hielt Kriegsmarineminister Piötri eine
Rede, in der er u. a. ausführte: „Was Frank-
reich an dem deutsch-englischen Flottenabkommen
überrascht hat, ist nicht die Tatsache einer neuen
Aufrüstung Deutschlands, die man leicht voraus-
sehen konnte, sondern die übereilte Zustimmung
Englands dazu, die unter Bedingungen zustande
gekommen ist, die Frankreich zwar nicht an der
Freundschaft Englands, aber an seiner herkömm-
lichen Klugheit zweifeln läßt." Nach einem er-
neuten Hinweis auf die gegenseitige Abhängig-
keit der Rüstungen zu Lande, zu Wasser und in
der Lust schloß Kriegsmarineminister Piötri, ge-
Eine Mitteilung Lavals
Die erste Besprechung mit Laval
DNB Paris, 27. Juni
Donnerstag vormittag um 10 Uhr traf
von Rom kommend, in Paris ein. So-
Neue Unterredung Eden—Laval
DNB. Paris, 27. Juni.
Minister Eden, der am Donnerstag abend
ilp Flugzeug nach England zurückreist, wohnte
in der Diplomatenloge einem Teil der
Nachmittagssitzung derKammer bei. Um 16.00
Uhr traf in dem den Regierungsmitgliedern vor-
behaltenen Raum der Kammer Eden erneut
mit dem Ministerpräsidenten und Außenminister
Laval zusammen.
Ueber seine Vormittagsverhandlungen, die
zwei Stunden dauerten, verlautet in französi-
schen Kreisen, daß die Weisungen, die Eden aus
seine Anfrage in London aufgrund seines ersten
Pariser Aufenthalts erhalten hat, nicht dem ent-
sprechen sollen, was man in Paris erhoffte.
Lavals Anfragen sollen sich auf folgende drei
wiß werde die plötzliche vierfache Erhöhung des
deutschen Flottenraumes unabhängig von den
französischen Flottenbauten bleiben. Nachdem
Frankreichs Flottenbauprogramm aber seit Jah-
ren unter Zugrundelegung des englischen aus-
gearbeitet worden sei, werde Frankreich jetzt
vielleicht auf eine beunruhigende prozentuale
Berechnung zurückkommen und aufs neue Berech-
nungen anstellen können, die schon.in Vergessen-
heit geraten waren. Sein, Piötris, Stolz sei es,
1932, 1934 und 1935 im Parlament ein Flotten- j
bauprogramm durchgesetzt zu haben, das 124 000
Tonnen neue Panzerkreuzer umfasse, die bei In-
dienststellung an Stärke und an Qualität keiner
anderen Nation nachstehen würden.
Am
Eden,
fort nach seiner Ankunft begab er sich auf die
britische Botschaft, deren Gast er während
seines kurzen Aufenthalts in Paris sein wird.
Bereits um 11 Uhr begann die erste Be-
sprechung zwischen Laval und Eden am Quai
d'Orsay.
Im Anschluß an die Besprechungen zwischen
Eden und Laval am Quai d'Orsay, die bis
13.50 Uhr dauerten, gab Ministerpräsident und
Außenminister Laval folgende Mitteilung
an die Presse aus:
Eden, der von Rom zurückgekehrt ist, hat mich
über seine Besprechungen mit Mussolini in
Kenntnis gesetzt. Wir waren bemüht, in dem
durch das Kommunique vom 3. Februar festge-
legten Rahmen die beste Lösung zu finden und
die Lösung der Probleme, die wir ins Auge ge-
faßt haben, zu beschleunigen. Wir werden auf
diplomatischem Wege die Prüfung dieser Fragen
fortsetzen, die wir in der Kürze der Zeit unserer
Besprechung nicht erschöpfend behandeln konnten.
Wir haben die Absicht und den gemeinsamen
Willen, die Methoden unserer beiden Regierun-
gen einander anzupassen und das Programm
vom 3 .Februar zu verwirklichen. Eden hat mir
weiter Mitteilung gemacht von seinen Bespre-
chungen mit Mussolini in Rom über den italie-
nisch-abessinischen Konflikt.
Neue Besprechungen werden nicht mehr statt-
finden. Eden reist bereits am Donnerstag nach-
mittag nach London weiter.
Die Rücküußewngeil aus London
Gegenfragen an Laval
DNB. Paris, 27. Juni.
Die Hoffnung, die man nach den Unterredun-
gen Edens mit Laval am vergangenen Wochen-
ende mit französischen Kreisen hegte, daß näm-
lich Eden nach seiner Rückkehr aus Rom im Be-
sitze einer umfassenden Antwort des englischen
Kabinetts auf die ihm von Laval gestellten Fra-
gen sein würde, scheint sich nicht verwirklicht zu
haben. Es verlautet, daß Eden zwar eine Rück-
äußerung aus London erhalten habe, doch soll
sie zum Teil in Gegenfragen bestehen. Unter
diesen Umständen konnten die Verhandlungen
zwischen Eden und Laval naturgemäß nicht in
dem Sinne wieder ausgenommen werden, wie
das ursprünglich beabsichtigt war. Eden und
Laval dürften daher übereingekommen sein, daß
es keinen Zweck habe, weitere Zeit mit gegensei-
tigen Unterredungen zu verlieren, sondern die
Einigung über die Methoden zur Durchführung
der in der Londoner Februar-Erklärung ent-
haltenen Fragen (Luftabkommen, Donau-Pakt,
Ost-Pakt und Landrüstung) auf diplomatischem
Wegs zu betreiben.
In französischen politischen Kreisen ist man
über diese langsame Entwicklung enttäuscht, gibt
aber nicht die Hoffnung auf, daß es möglich sein
werde, in ein bis zwei Wochen die Fühlung-
nahme über die einzuschlagenden Methoden er-
folgreich abzuschließen, um dann in die Aus-
sprache über die eigentlichen Fragen zwischen den
interessierten Hauptstädten eintreten zu können.
Zunächst sieht die Gesamtheit der in der Lon-
doner Erklärung erwähnten großen Probleme
noch wie ein nicht zusammengesetztes Mosaikspiel
aus. Dazu kommt, daß die Beteiligten nicht dar-
über einig sind, an welchem Ende die Zusammen-
setzung angepackt werden soll.
daß den Beziehungen Englands zu Frankreich
und Italien Schaden, wie erfolgreich er auch
bei den Besuchen Edens in Ordnung gebracht
worden sein möge, nicht hätte zugelassen wer-
den dürfen. Aber die Begrenzung der deutschen
Flotte in ihrem Verhältnis zur britischen Flotte
sei an und für sich der Mühe wert gewesen.
Im Gegensatz zum „Daily Telegraph" will
die „Morning Post" den Eindruck gewonnen
haben, daß die Oberhausaussprache ein gewisses
Unbehagen wegen des Flottenabkomms-
Deutschland zum Ausdruck gebracht habe. Das
Blatt bezeichnet die Erneuerung der britischen
Kriegsflotte als dringend notwendig und for-
dert von neuem die Annahme der „Gleit-
klausel" des Londer Flottenvertrages.
Heiligkeit der Vertrage?
Am heutigen Tag, am 28. Juni, jährt sich
jener Tag, an welchem das deutsche Volk ge-
zwungen wurde, seine Unterschrift unter einen
Vertrag zu setzen, welchen die Politiker des Has-
ses in ihrer Verblendung im Verlaufe der da-
zwischen liegenden 16 Jahre nicht oft und laut
i genug Deutschland gegenüber als ein Dokument
preisen konnten, das geeignet wäre, unter den
Völkern den Geist der Achtung vor der „Heilig-
keit" der Verträge dazutun.
Inzwischen ist vieles anders geworden. Nicht
- nur, daß die „Heiligkeit" des Versailler Dikta-
tes in Unheiligkeit und darum wie ein Fluch
auf ganz Europa und die Welt sich auswirkte,
sondern es wurden auch immer wieder bis auf
den Tag Beweise dafür gebracht, daß gerade die-
jenigen, welche sich im Völkerbundsorgan als
berufene Verteidiger jener Heiligkeit selbst be-
zeichneten, fortgesetzt zu beweisen sich bemühten,
wie wenig für sie vertragliche Bindungen im
Ernstfälle ausmachen.
Wir brauchten wahrlich nicht auf das unselige
Diktat von Versailles zurückzugreifen, wollten
wir das durch Beispiele belegen. Es genügt nur
ein flüchtiges Durchblättern der Völkerbunds-
protokolle, um innerhalb der letzten 16 Jahre
Mißachtung und Vertragsbruch sogen, heiliger
Verträge in großer Zahl festzustellen. Nennen
wir nur Ruhrbesetzung, Memelfrage, Versagen
des Völkerbundes in der Abrüstungsfrage und
in den Minderheitenfragen, die Mißachtung der,
„heiligen" übernommenen Pflicht, Kriege zu
verhüten und den Schwächeren vor ungerechter
Vergewaltigung durch den Stärkeren zu schützen,
dann erhalten wir eine furchtbare Bestätigung
der eben gemachten Feststellungen.
Gerade im gegenwärtigen Augenblick dürfte
wieder einmal der Völkerbund Gelegenheit er-
halten ,einen flagranten Bruch der Heiligkeit
der Verträge zu verhindern, gesetzt den Fall,
China bringt tatsächlich das kriegerische Vor-
gehen Japans vor den Völkerbundsrat. Denn
tatsächlich kann sich die chinesische Regierung als
Völkerbundsmitglied, aber auch als Vertrags-
partner des Neunmächteabkommens auf dieses
wie auf den Artikel 12 der Völkerbundssatzung
berufen.
Wie in früheren Fällen, vor allem in den
vertragswidrigen Maßnahmen und Einstellun-
gen Deutschland gegenüber, tritt das Moment
des Vertragsbruches auch hier klar vor Augen.
Man vergegenwärtige sich das Vorgehen Japans
in Nordchina und gleichzeitig die Tatsache, daß
sich im Neunmächtevertrag vom 6. Februar 1922
Großbritannien, Frankreich, Italien, Holland,
Portugal, China und Japan ausdrücklich ver-
pflichteten, „die Souveränität, die Unabhängig-
keit und die territoriale und wirtschaftliche Un-
verletzlichkeit Chinas zu achten", ferner jeden
Sondervertrag zu unterlassen, welcher den Ar-
tikel 1 des Neunmächteabkommens beeinträchti-
, gen könnte. Man denke weiter an den Artikel
12 der Völkerbundssatzung, in welchem sich streng
verbindlich die Völkerbungsmitglieder die Un-
verletzbarkeit und Staatshoheit jedes einzelnen
Mitgliedes, auch wenn es darin durch ein Nicht-
mitglied bedroht wird, bestätigen.
Hier hätte also wieder einmal der Völkerbund
als berufenes Organ der Verteidigung der Hei-
ligkeit der Verträge Gelegenheit, tatsächlich in
Aktion zu treten.
Denken wir weiter daran, wieviel Schwierig-
keiten es ihm bis auf den Tag gekostet hat, um
von sich aus die unheiligen Auswirkungen des
Versailler Vertrages zu beseitigen, soweit dies
überhaupt von ihm aus versucht wurde, so möch-
ten wir auch in diesem Falle stark bezweifeln,
daß er seinem moralischen Pathos die Tat fol-
gen lassen wird. In seiner Hilflosigkeit wird er
es ja auch übrigens, wie schon einmal im japa-
nisch-chinesischen Streit, im Chaco-Streit usw.,
garnicht können.
Die Wiederkehr des Tages der Unterzeichnung
des Versailler Haßinstruments erinnert uns da-
ran, daß z. B., um die unvernünftigen Repara-
tionsbestimmungen dieses Zwangsvertrages zu
beseitigen, der Völkerbund 35 internationale
Konferenzen abhalten mußte, um endlich im
Die Oberhausaussprache
über das Alotteuabkommen
DNB London, 27. Juni
Anknüpfend an die gestrige Oberhausaus-
sprache sagt „Daily Telegraph" in einem Leit-
aufsatz, welche Bedenken auch in anderen Län-
dern wegen des britischen Flottenabkommens
mit Deutschland bestehen sollten, die Oberhaus-
aussprache habe gezeigt, daß die Entscheidung
der britischen Regierung diesseits des Aermel-
kanals uneingeschränkt unterstützt werde. Die
Art und Weise des britischen Vorgehens sei
zwar von Lord Lloyd nicht mit Unrecht kriti-
siert worden, und man könne der Ansicht sein,