Heidelberger Volksblatt (70) (1935 (Nr. 77-149))

^S«idel»«rger — Smnslag, den A>. «pril 19S5

Lines Vauemknaben FrWngsiied
Aus -em Leben eines Dichters.

Wo ich vor Jahren als Vauernknabe den
Frühling erlebt habe, das will ich erzählen.
Nicht in dürrer Prosa in Form eines Aufsatzes;
nsin, ich will es in kleinen Liedern und Gedich-
ten versuchen, die in meiner Knabenzeit, als ich
neben dem Vater hinter dem Pflug ging, bereits
in meiner Seele wuchsen und die erst später, sehr
Mel später, als ich schon ein Mann war und
eigene Kinder zu lehren hatte, Sprache und Ton,
Form und Gestalt annahmen.
So dies von meiner Väter und Ahnen Art:
Es ging mein Vater und auch mein Ahn
hinter dem Pflug die gefurchte Bahn;
hinter der Egge in stapfendem Tritt
streuten die Saat sie bei jedem Schritt.
Heber den Feldern der Sommerwind
War das glücklichste Vauernkind,
Hang vom Himmel der Lerche Lied,
Wachtelruf aus Rain und Ried.
Bauer mein Vater und Bauer mein Ahn!
Haben am Tag ihr Werk getan;
Schossen im Dämmer in Rohr und Bruch
wilde Enten in fallendem Flug.
Bauer mein Vater und Bauer mein Ahn!
Packte das Leben auch rauh sie an,
haben's gemeistert nach Sitte und Brauch —
wär' ich ein Bauer — ich meistert' es auch!

Mir aber half in Freud und Leid, ja, damals
schon:
Der ersten Veilchen süßer Ruch
vom Gartenzaun ins Fenster zieht;
im Märzwind wellt ein Fahnentuch,
vom Dachfirst schallt der Amsel Lied.
Die Mutter wischt den Winterstaub
und putzt die Scheiben blink und blank;
der Fliederbusch trägt grünes Laub,
der Birnbaum reckt sich frühlingsschlank.
Die Ahne trägt ihr Sonntagskleid
und sucht der Sonne warmen Strahl;
sie sitzt und denkt vergangener Zeit,
und sitzt und nickt: Es war einmal!
Um die Weidenkätzchen am Vach, die in Wind
und Sonne ihren Blütenstaub streuen, summen
die Hummeln und Bienen und als Buben schnit-
ten wir uns eine Weidenrute und machten uns
Flöten daraus und wir Bauernknaben wußten,
daß es nun wirklich Frühling war:
Nun steigt zu Flötenton und Lied
der Saft im Weidenbaume;
und bei des Messers scharfem Schnitt,
hebt an ein leises Singen,
die Seele merkt es kaum.
Erwacht aus tiefem Traum,
muß wohl sein Herz bezwingen

der atts Weidenbaum,
denn seiner Flöten Klingen «
heischt junger Liebe Raum. i
Vor meinem Elternhause stand ein Birnbaum
mit mächtigen, borkigem Stamm und breiter,
runder Krone. An einem schönen Aprilmorgen
mit viel Sonne und starkem Wind, wie nur der
März sie haben kann, wurde der Birnbaum um-
gehauen, weil das Stück, aus de mer stand, für
einen Anbau gebraucht wurde. Noch heute sehe
ich den alten Birnbaum und mein Ohr ver-
nimmt in stillen Stunden seinen Fall:
Die Sonne wärmt das Bauernhaus,
das Vieh brüllt in den Ställen;
der Knecht zieht Rock und Mütze aus,
will alten Birnbaum fällen.
Ein Finkenpaar schwirrt bang umher,
wo soll sein Nest es bauen?
die ersten Schläge fallen schwer
ein Lerchenpaar steht über Auen.
- Der Frühwind stößt die Fenster aus,
zerbricht den morschen Laden;
zum Teiche geht der Enten Lauf,
den Winter wegzubaden.
Es führt der Hahn die Hennen aus,
das erste Grün zu suchen;
der Birnbaum vor dem Bauernhaus
fällt unter Knechtes Fluchen.
Der Mai, der schöne Mai ist auch für den
Bauernjungen des Frühlings schönste Zeit. Ein
einzig Blütenmeer Gärten und Wiesen mit
Baum und Strauch. Ein Traumland ist rings
die weite Erde, ein Traumland der Liebe:

__ Seite K
Nun kam des Maiens Blütenpracht
über die Gärten in letzter Nacht;
verwundert der alte Kirschbanm steht,
weiß nicht, wer ihn über und über besät,
den alten Ast und das jüngste Reis,
mit schimmernden Blüten silberweiß.
Und auch der Hollerbusch hinter dem Haus
lugt blütenschwer in die Welt hinaus;
er träumte die Nacht so süßen Traum
und grüßte den Bruder, den Apfelbaum;
der trug ein herrliches Blütenkleid,
und drunter stand des Nachbars Maid.
Das Mädchen lief über die Wiesen geschwind,
mit seinem Düchlein spielt der Wind;
doch der Bauernbursch war schneller im Lauf,
er fing sie mit beiden Armen auf; —
und als er sie küßt' in der Maiennacht,
ist der Hollerbusch aus dem Traum erwacht.
Die Sonne steigt zum Mittag und mit ihr das
Leben in Feld und Wald und das.Leben der
Menschen. Die Wachtel ruft aus den wachsenden
Saaten und lockt zu traumseligem Minnespiel:
Ruft die Wachtel im Feld,
Dann ist's an der Zeit,
Daß dein Herz sich bereit
Für die Liebe sich Hält.
Ruft die Wachtel im Feld,
Heischt die Liebe ihr Recht,
ob bei Herr oder Knecht
Und was sonst auf der Welt.
A. Vogedes.

Eröff-

NM.
Funkschar! Am Dienstag, den 23.
April, treten alle Mädel pünktl.
20 Uhr am Untergau an. Erschei-
nen ist Pflicht.
gez.: Elisabeth Gerhard.
Ring 1/110! Alle Mädel, die z.
Sprechchor bestimmt sind, treten
am Dienstag, d. 23. April, pünkt-
lich 20 Uhr, am Untergau an. Er-
scheinen ist Pflicht.
Alle Mädel, die zum Singen be-

Haus der Arbeit, Erdgeschoß,
rechts.
MVolkswrWMt
Kirchheim. Ausgabe von Mehl
Samstag, 20. April: Gruppe A
von 7 bis 7.15 Uhr, Gruppe B von
7.15 bis 7.45 Uhr, Gruppe C von
7.45 bis 9 Uhr, Gruppe D o. 9.30
bis 10.30 Uhr, Gruppe E von
10.30 bis 11.30 Uhr, Gruppe F v.
11.30 bis 12.30 Uhr.
RE'KrlLsssvsrrvrrkvrg.
Laienspielgruppe. Für d. Sprech-
chor des Weihespiels brauche ich
noch Frauen und junge Mädchen
(Töchter v. Mitgliedern). Schrift-
liche Anmeldung an Frau Irma
Derwein von Drygalski, Dossenh.
Landstr. 53. 1. Zusammenkunft d.
Sprechchors Donnerstag, den 25.
April, abends 8 Uhr, Haspelgasse
12. Irma v. Drygalski.
W-KulturgrmeiM
Triumph des Willens. Unsere
Mitglieder erhalten in der Ge-
schäftsstelle, Rohrbacherstraße 13,
Karten zum Einheitspreis von
RM. -.60. gez. Koch.
Rö-NklMlMW
Achtung! Bauern u. Landwirte
von H.-Wieblingen! Die Sprech-
stunden des Ortsbauernführers
finden in Zukunft im Parteilokal
(Rathaus) jeden Mittwoch abend
von 8 bis 9 Uhr statt. Es wird
dringend ersucht, diese Sprech-
stunden einzuhalten.
Der Ortsbauernführer:
R. Schank.
M'AraueMM
Kreisamtsleitung. Die
nung Ä. Mütterschule findet nun-
mehr Montag, d. 29. April, statt,
Sofie Klein
Kreisamtsleitung. Ab Donners-
tag, den 18. April, bis Montag,
den 23. April bleibt unsere Ge-
schäftsstelle, Friedrichstr. 9, ge-
schlossen.
Sofie Klein,
Kreisamtsl. d. NS-Frauenschaft.
Aus der SZ.
HS und BDM! Achtung! Di-
letzte Gelegenheit für einen ver-
billigten Besuch des Reichspartei-
filmes „Triumph des Willens"
sind die Nachmittagsvorstellungen
am Donnerstag und Karfreitag.
Karten zu verbilligtem Preise sind
noch in beschränktem Umfange
auf der Geschäftsstelle des Brunes
110 (Haus der Jugend) bis Don-
nerstag 5 Uhr erhältlich. Es wird
erwartet, daß diejenigen Kame-
radinnen und Kameraden, die d.
Film noch nicht gesehen haben,
diese letzte Gelegenheit ausnützen.
Bann 110.

paroleausgabe der ASDAP.
Der Heidelberger „Volksgemeinschaft" entnommen:
jsnisleitung
Presseamtsleiter! Wie bereits
Mtgeteilt, kann der Kreispresse-
Mltsleiter ab 23. April von den
Ortsgruppen zu Vorträgen ange-
fordert werden. Termine und Er-
satztermin sind möglichst umge-
hend anzumelden. Kreispresseamt.
Kreisleitung. Die Geschäftsstelle
der Kreisleitung ist für die Zeit
vom 19. April dis 22. April ein-
schließlich geschlossen.
Der Kreisorganisationsleiter.
Kreisschulung. Der Vortrag von
Pros. Schultz-München über „Alt-
germanische Kultur" findet nicht
Mittwoch, 24. April, sondern
Donnerstag, den 25. April, 20.15
Uhr, Universität, Hörsaal 13,
statt. Kreisschulungsamt.
NSDAP, Ortsgruppe Sandhau¬
fen. Am Samstag, den 20., Sonn¬
tag, den 21., und Montag, den 22.
April (über Ostern) läuft im hie-
sigen Lichtspieltheater der Film
des Reichsparteitages 1934 „Tri¬
umph des Willens". Es ist Pflicht
der Parteimitglieder, Formatio¬
nen, Unter- und Nebenorganisa¬
tionen, die Vorführung zu besu¬
chen. Die Ortsgruppenleitung.
Kreisschulungsamt.
An alle Volksgenossen!
Schulungsbriese vergang. Mo¬
nate mit sehr interessantem und
besonders wertvollem Inhalte —
Frühgeschichte und Weltanschau¬
ung — holen die Ogru auf dem
Horst-Wessel-Haus gleich ab,
zwecks sofortiger Verteilung, noch
vor Ostern, an Vg. u. öffentliche
Geschäftszimmer, Gasthäuser und
dergl. — 1 Stück 10 Pfg. — auch
solche, die 20 Pfg. kosten würden.
Jedem Volksgenossen wird da-
durch Gelegenheit geboten, diese
billigste aller Monatsschriften
kennen zu lernen.
Der Kreisschulungsleiter.
SrutlM ArbriMront
Ortswaltung Bergheim.
Am Samstag, den 20. April,
sind wegen des Geburtstages des
Führers die Diensträume der D.
A. F. geschlossen. Der Kreisw.
Ortswalter und Betriebszellen¬
obleute! WHW-Handbürsten so¬
fort abrechnen! Der Kreisw.
.»rast durch Freude"
llrlauberprogramme für das
Jahr 1935 sind eingetroffen.
Der Ortswart: Ihrig.
Osterfahrt nach Herrenalb. Ein¬
zahlung der Gelder u. Abholung
der Fahrkarten hat heute zu er-
folgen.
Hochseefahrt. Vom 29. April bis
v. Mai mit Dampfer „St. Louis"
zum englischen Kanal, französische
llüstö bis Zur Grenze des Atlanti-
schen Ozeans einschl. Besichtigung
von Hamburg mit Stadt- und Ha-
fenrundfahrten ab Heidelberg
60.50 RM. Anmeldungen f- beide
Fahrten bei den Orts- und Be-
triebswarten.
Ausstellung „Gesundes Volk".
Dre Betriebswarte setzen sich mit
Men Betrisbsführern in Verbin¬
dung zwecks gemeinschaftlichem
10 W Ausstellung. Eintritt
Neue Jahressportkarten. Für d.
neue Sportjahr ab 1. April 1935
M eine neue Jahressportkarte er-
forderlich. Preis einschl. Unfall¬
versicherung 0.30 RM. Ausstel¬
lung erfolgt Mr alle Volksgenos-
(arischer Abstammung) im


preiswerte kaitbsre
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A. KkMLrßK, j-eäöl WÄt-SN- 5psris!jisu8
tiouptstrobe 1!»/, rvviscken Universität uaci Kette rigssse^

stimmt sind, treten am Dienstag,
den 23. April, pünktlich 20.30 Uhr,
Haus der Jugend an. Erscheinen
ist Pflicht. gez.: Fr. Lordsen.
Sandhaufen. Alle Mädel, die d.
Film „Triumph des Willens" se-
hen wollen, treten am Samstag,
pünktlich 20 Uhr, an. Geld mit-
dringen. gez.: A. Reinhard.

Mts Nirrio»
NSDAP, Ortsgruppe Wiesloch.
Samstag, den 20. April, abends
8 Uhr, im Saalje „Zum deutschen
Hof": Mitglieder-Versammlung.
Erscheinen ist Pflicht.
DAF, Kr. Wiesloch. Die Kreis-
betriebsgemeinschast 1, Fachgr.
Tabak, hat ab sofort jeden Mon-
tag und Freitag von 18 bis 19
Uhr Sprechstunde nur für Mit-
glieder der Deutschen Arbeits-
front. Das Geschäftszimmer befin-
det sich in Wiesloch in den Räu-
men der Deutschen Arbeitsfront,
Wiesloch, Hauptstraße 73.
gez.: Anton Sauer,
Kreisbetriebsgemeinschaftsw.
NSDAP, Kreisleitung Wiesloch.
Eintrittskarten zur Ausstellung
„Gesundes Volk" im Ballsaal der
Stadthalle in Heidelberg sind auf
dem Geschäftszimmer der Kreis-
leitung zu haben. Eintrittskarten
20 Pfg. Bei geschlossenem Besuch
von 10 Personen ab Eintritt 10
Wochenendfahrt nach Pforzheim
am 5. Mai 1935. Gesamtkosten
einschl. Bahnfahrt, Mittagessen,
Besichtigung der Musterausstel-
lung des Reuchlin - Museums,
Autobusfahrt nach Oeschelbronn
und zurück RM. 3.50. Anmeldun-
gen durch Orts- und Betriebs-
warte sowie Geschäftsstelle Wies-
loch, Hauptstraße 73.
NS-Gemeinschaft „Kraft durch
Freude", Kr. Wiesloch. Sonder-
fahrt zum Länderspiel Deutsch-
land — Spanien in Köln vom 11.
bis 12. Mai 1935. Gesamtkosten
einschl. Hin- u. Rückfahrt, Damp-
ferfahrt, Eintritt ins Stadion,
Besichtigungen, Uebernachtung m.
Frühstück ca. 12 RM. Anmeldun-
gen auf der Geschäftsstelle, Haupt-
straße 73, sofort abgeben.


SsstiSkZs, l-sbiikst
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Au8wslK wstZsn d>8
ru 24 monaU. k^slsn-
rslllung.abgegeben
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