Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 77-149)

DOI Heft:
Nr. 91 - Nr. 100 (17. April - 30. April)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.43254#0247
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
den .*?) April 1SS8

SK.W


DerunbekannieSoldatd-rMett
Von einem Werkmann

Aus aller Welt

Am 1. Mai, dem Feiertag der nationalen
Arbeit, sollen die arbeitsamen Menschenhände
ruhen, soll das große Räderwerk der deutschen
Wirtschaft für einen Tag stillestehen. Aus den
schaffenden Menschen sollen besinnliche werden,
Menschen, die an diesem Tage sich Rechenschaft
geben über den höheren und tieferen Sinn der
Arbeit. Arbeit steht in einer heiligen Ordnung
der Werte, sie soll sozialer und nationaler Treu-
dienst sein. Und die Hände, die im nationalen
Arbeitsprozeß ineinandergreifen, sollen und wol-
len am Feiertag der nationalen Arbeit einander
den warmen Druck der Liebe und Treue der
Volksgenossen verspüren lassen. Die Arbeits-
gemeinschaft soll als besonders starker Aus-
druck der Volksgemeinschaft erlebt werden. Ohne
die Arbeit wäre ein Volk eine Unmöglichkeit,
ohne sie strafften sich nicht die Volksenergien,
ohne sie gäbe es keine Volksgliederung und
Volksverbindung, keine Lebensbejahung und
Lebenserhöhung. Hirn und Hand bilden
in der Arbeit eine unzertrennbare Einheit,
ohne einen dieser Faktoren ist Technik und Wirt-
schaft nicht denkbar. Der Wissenschaftler, der
neue Lichter aufsteckt, der Erfinder, der neue
Dahnen bricht, ziehen mit Recht die Blicke auf
sich. Und doch bliebe ihr Werk Stückwerk, wenn
sich nicht die Arbeitshände fänden, die vielfach
unter Einsatz von Gesundheit und Leben, das
Werk seiner Gedanken in die Wirklichkeit über-
führten. Die riesigen Dome des Mittel-
alters sind gewiß zuerst in den Köpfen gott-
begnadeter Baumeister und Künstler entstanden;
aber es waren Tausende von Arbeitskräften
notig, die diese Riesenbauwerke, diese einzig-
artigen Kunstwerke aufbauten. Es hat vielen
Schweißes und vieler Schwielen bedurft, bis
Stein auf Stein gefügt und in schwindelnder
Turmhöhe die Kreuzblume angebracht war.
Oder denken wir an die Riesenwerke der Tech-
nik, die Giganten des 20. Jahrhunderts. Genia-
ler Erfindungsgeist hat sie erdacht, aber Tau-
sende von Arbeitshänden haben sie gemacht.
Hier wie dort haben wir lebendige Denkmäler
der arbeitsteiligen Zusammenarbeit zwischen
Hir nund Hand. Und wenn am Feiertag der
nationalen Arbeit Hände, Hirne und Herzen,
feiern, sollen unsere Gedanken liebevoll und
dankbar die Stätten umkreisen, wo das Volk
der Arbeit am Werktag der Arbeit seine Kräfte
regt. Und wir wollen dabei vor allem auch an
den unbekannten Soldaten der Ar-
beit denken, der an schlichtem und doch so
wichtigem Platz ein besonderes Maß von des
Tages Last und Hitze trägt.
Der Gedenktag der nationalen Arbeit läßt die
Millionen des deutschen Werkvolkes an unserer
Seele vorbeiziehen, die in ihrer Arbeit einen
stetigen heldischen Kampf gegen die Natur-
gewalten zu führen haben. Millionen wagen
stündlich den Einsatz von Leben und Gesundheit.
So sei am Tag der nationalen Arbeit auch jener
gedacht, die in Pflichterfüllung als Helden der
Arbeit Gesundheit und Leben opferten.
Dieser unerbittliche Kampf auf dem Schlacht-
feld der Arbeit fordert Jahr für Jahr 8000 bis
8000 brave Werker, die der Tod durch B e -
triebsunfälle aus den Reihen des arbei-
tenden Volkes hinwegrafft. Ueber eine Million
Unfallanzeigen, einschließlich Berufskrankheiten
registriert jährlich das statistische Reichsamt für
Konjunkturforschung.

Wir denken dabei besonders an jene braven
Knappen, die in den Bergwerken von den
Naturdämonen der schlagenden Wetter zu Tode
gehetzt wurden. Die Schlagzeilen der Zeitungen,
die Bekanntgabe durch den Rundfunk, welche die
Hiobsbotschaft eines Vergwerksunglücks ins
Volk schleudern, lösen wohl Trauer im Volke
aus, aber können niemals das voll wiedergeben,
was an Lebens- und Seelenqualen hinter einem
solchen Unglück steckt. Wissen wir überhaupt,
welchen Gefahren die unbekannten Werker täg-
lich in den Tiefen der Schächte ausgesetzt sind?
Warum? Weshalb? Um die verborgen liegen-
den Schätze der Erde in den Dienst der Wirt-
schaft und des Volkes zu stellen!
Auch derjenigen sei gedacht, die an den
Schmelzöfen stehen, umlauert von der Ge-
fahr, von dem feurigen Schmelz verbrannt zu
werden. Derjenigen, die in den Walzwerken
umdräut sind von der Fährnis, in einem unbe-
wachte Augenblick von den glühenden Schlan-
gen durchbohrt zu werden. Und derer, die an
den Dampfhämmern von Eisenstücken zerschmet-
tert werden können. Mr schließen ein in
unser Gedenken alle, die in den Fabriken von
den Rädern der Maschinen erfaßt und zertrüm-
mert werden, die von schwebenden Lasten er-
drückt werden, die von den Gerüsten in die Tiefe
stürzen.
Wir denken nicht nur an diese Opfer der
Arbeit, sondern auch an die unbekannten Sol-
daten der Arbeit, die umlauert von Gefahr,
opferbereit und unbeirrt auf ihrem Arbeits-
posten stehen, und an jene Kämpfer der Arbeit,
die ihre Gesundheit auf dem Schlachtfeld der
Arbeit gelassen haben und durch allzu frühes
Siechtum zu Untätigkeit und frühem Grab ver-
urteilt sind. Auch jenen gilt unser dankbarer
Ehrenkranz, die mit ihren Hirnen sich in
den Dienst deutscher Wirtschaft stellen und in
Kauf nehmen, im Laboratorium von Säuren
vergiftet und beim Experiment durch eine
Explosion zerrissen oder verstümmelt zu werden.
Das alles um ihrem Volk mit bahnbrechenden
Erfindungen zu dienen. Für diese Opferge -
sinnung auf der Walstatt der nationalen
Arbeit gilt ebenso wie für die stärker in die
Augen des Volksbewußtseins springende Opfer-
hingabe auf dem Schlachtfeld des Krieges das
Wort der Schrift: Eine größere Hingabe hat
niemand, als wer sein Leben hingibt für seine
Brüder. „Die Opfer der Arbeit haben Anrecht
auf einen Platz in der Helden- und Ehrengalerie
unseres Volkes. Das Heldentum der Ar-
beit ehren, heißt Ehrfurcht haben vor dem,
was als Arbeitswerk aus den Händen der in
Liebe und Opferhingabe Schaffenden hervor-
geht. Das Werk, an dem Herzblut und Lebens-
kraft klebt, ist etwas wie ein heiliges Werk.
Die Erzeugnisse dieser Arbeit wollen nicht nutz-
los vertan, sondern sinnvoll zum Besten der
Lebensgemeinschaft von Familie und Volk Ver-
wendung finden. Im Arbeitserzeugnis will das
Werk und der sittliche Wert des Meisters geehrt
sein. Ein Volk, das die Helden der Arbeit ehrt,
und besonders den Millionen Soldaten der Ar-
beit, die in vorderster Front des Ringens mit
den Naturgewalten stehen, Dank weiß, ehrt sich
selber. In der Arbeit fließt einem Volke eine
Kraftquelle, die gar nicht pfleglich genug behan-
delt werden kann. „Ehre die Arbeit und achte
den Arbeiter, dann ehrst du dein Volk." B. K.

Die Protokolle der Weisen
von Zion
Der Prozeß um die Echtheit
DNB. Bern, 29. April.
Der Prozeß, den der israelitische Gemeinde-
bund der Schweiz und die jüdische Kultur-
gemeinde Bern vor dem Amtsgericht in Vern
gegen vier Angehörige des inzwischen aufgelösten
Vereins nationalsozialistischer Eidgenossen und
ein Mitglied der nationalen Front in Bern
angestrengt hatten, weil diese ein gegen die Ju-
den gerichtetes Flugblatt über die sogenannten
Protokolle der Weisen von Zion" vertrieben
haben, wurde am Montag fortgesetzt, nachdem
er im Oktober vorigen Jahres unterbrochen
worden war.
Die Verhandlung hatte von Anfang an die
Aufmerksamkeit der ganzen Welt in Anspruch
genommen, weil es sich darum handelte, die
Entstehung eines Dokuments aufzuklären, das
die Pläne des Judentums zur Erringung der
Weltmacht offen gekennzeichnet und von Ken-
nern als das Ergebnis des Baseler Zionisten-
kongresses 1897 bezeichnet wird. Zu der neuen
Verhandlung sind neben dem schon in der ersten
Verhandlung aufgetretenen Schriftsteller Loozli
als weitere Sachverständige Professor Baum-
garten (Basel) und von den Beklagten der
bekannte deutsche Vorkämpfer gegen die jüdische
Vorherrschaft, Oberstleutnant Fleischhauer
(Erfurt) geladen worden.
Zu Beginn der Verhandlung beantragte ein
Verteidiger unter Hinweis darauf, daß gegen
einige Zeugen im ersten Verfahren Straf-
anzeige wegen falscher Aussage erstattet worden
sei und daß die Akten, die die Sowjet-
regierung zur Verfügung gestellt habe, den
Sachverständigen Fleischhauer bisher nicht oder
nur unter bestimmten Bedingungen überlassen
werden sollten, das Verfahren vorläufig aus-
zusetzen, bis 1. die Strafverfahren gegen 8ie
Zeugen erledigt seien und 2. der Sachverständige
Fleischhauer die russischen Akten studiert habe.
Der Richter lehnte den Antrag auf Vertagung
ab, gestand aber dem Sachverständigen Fleisch-
hauer die Einsicht in die russischen Protokolle zu,'
worüber später eine Vereinbarung getroffen
werden soll.
Nachdem ein Vertreter der Kläger vergeblich
versucht hatte, die Objektivität des Sachverstän-
digen Fleischhauer in Frage zu stellen, ohne aber
bezeichnenderweise einen dahingehenden An-
trag zu stellen, erstattete der von den Klä-
gern als Sachverständiger benannte Professor
Baumgarten (Basel) sein Gutachten. Er
behauptete, die Protokolle seien nicht nur Mär-
chen, sondern auch eine Fälschung, und es sei
kein Anhaltspunkt dafür vorhanden, daß sie
beim Zionistenkongreß in Basel 1897 auf Eruüd
von Eeheimsttzungen verfaßt worden seien. Aus
der Annahme, daß die Protokolle der Unecht-
heit „aufs dringendste verdächtig" sind, glaubte
Professor Baumgarten die an ihn vom Gericht
gestellte Frage, ob die Protokolle unter den Be-
griff der Schundliteratur fielen, bejahen zu
müssen.
Schweres SootSmrglöS
in Aordschleswig?
Fünf deutsche Ruderer vermißt
Sonderburg, 29. April. Fünf Mitglieder des
deutschen Ruderklubs Germania hatten am
Sonntag eine Sternfahrt angetreten, von der sie
nicht zurückkehrten. Da inzwischen ein starker
Wind aufgekommen ist und bis zur Stunde we-
der von den Ruderern noch von dem Boote eine
Spur aufgefunden werden konnte, mutz befürch-
tet werden, datz das Boot voll Wasser geschlagen

ist und sämtliche Insassen den Tod in den Wel-
len gefunden haben.
Bisher ein Vermißter als Leiche geborgen
Die Befürchtungen, daß das seit Sonntag
abend vermißte Boot des deutschen Ruderklubs
„Germania" bei der aufgekommenen steifen
Briese gekentert ist, hat sich jetzt bestätigt.
Die am Montag morgen ausgelaufenen Fahr-
zeuge, dire sich auf die Suche begaben, haben
das vermißte Boot kieloben treibend ausgefun-
den. Die Leiche eines der Vermißten konnte
von ihnen geborgen werden. Von den übrigen
vier Insassen des verunglückten Bootes fehlt da-
gegen noch jede Spur-
Folgenschweres Omnibusunglück
Wuppertal, 29. April. Auf der Sonnborner
Hauptstraße ereignete sich Montagmittag kurz
nach 2 Uhr ein folgenschweres Verkehrsunglück.
Von einem Personenomnibus des Hildener
Schnellverkehrs löste sich aus bisher unbekann-
ter Ursache der mit etwa 25—30 Personen —
Kommunionkindern und deren Angehö-
rigen aus Immigrath — besetzte Anhänger und
rannte in voller Fahrt gegen die Schutz-
umrandung eines Pfeilers der Schwebebahn.
Durch den außerordentlich heftigen Anprall
wurden sämtliche Fensterscheiben des Wagens
zertrümmert und der Wagen erheblich beschä-
digt. Eine große Anzahl Insassen trug durch
die zersplitternden Fensterscheiben stark blu-
tende Schnittwunden davon. Soweit sich bis
jetzt übersehen läßt, wurden 15 Personen ver-
letzt; sechs mußten dem Krankenhaus zugeführt
werden. Von diesen haben drei schwerere Ver-
letzungen durch Quetschungen erlitten.
Mord an einer Greisin
Königsberg, 29. April. Die Königsberger
Feuerwehr wurde am Sonntagmorgen nach.
dem Unterhaberberg gerufen, da dort dichte
Rauchschwaden aus einer verschlossenen Woh-
nung drangen. Die Feuerwehr stieg durch ein
Fenster ein und stellte fest, daß die 64 Jahre
alte Witwe Fink tot in ihrem Bette lag. Das
Bett war anscheinend angesteckt worden. Man
verhörte die 19 Jahre alte Hausangestellte
Charlotte Klein, die erzählte, datz sie der Frau
noch um 7 Uhr das Frühstück gebracht habe.
Dann sei sie mit dem Rade zu ihren Eltern ge-
fahren. Die von der Mordkommission angestell-
ten Ermittlungen ergaben jedoch, datz diese
Angaben nicht stimmen konnten. Die alte Frau
hatte nicht nur kein Frühstück zu sich genommen,
sondern mutzte auch bereits, bevor die Haus-
gehilfin die Wohnung verlassen atte, ermordet
worden sein. Als man der Klein diese Fest-
stellungen vorhielt, erklärte sie schließlich, datz
sie die Frau auf Verlangen getötet habe. Diese
Angaben dürften nach den weiteren Feststellun-
gen jedoch wohl kaum zutreffen.
Im zertrümmerten Wagen verbrannt
Wuppertal, 29. April. Auf der Strecke Werl—
Hemmerde durchbrach in der Nähe des Bahnhofs
Werl ein aus Richtung Hagen kommender Perso-
nenkraftwagen die geschlossene Eisenbahnschranke.
Ter Kraftwagen wurde von dem D-Zug 298 er-
faßt und etwa 400 bis 500 m mitgeschleift, wobei
er in Brand geriet. Ter Fahrer kam in den
brennenden Trümmern ums Leben. Die Lokomo-
tive des D-Zugs entgleiste mit der Vorderachse.
Der D-Zug 32 Berlin—Köln, der die Wagen deö
D-Zuges aufnahm, erlitt infolgedessen eine Ver-
spätung von eineinhalb Stunden.


38 Reichssieger im Verussweükamps

OL Saarbrücken, 29. April. Heute nachmit-
tag 6 Uhr wurden die Sieger im Reichsberufs-
wettkampf bekannt gegeben. Es sind insgesamt
38 Reichs-Sieger. Ihre Namen sind:
1. Ernst, Franz, Breslau, Gau Schlesien,
Fachschaft Bäcker. 2. Witt, Walter, Stettin,
Eau Pommern, Fachschaft Kellner. 3. Iudec,
Heinz, Berlin, Gau Groß-Berlin, Vermessungs-
techniker. 4. Friedrich, Hugo, Wolfshagen,
Tau Kurhessen, Verufsgruppe Apotheker (Ange-
höriger der SA). . Kosan, Kurt, Berlin-
Epandau, Gau Groß-Berlin, Fachschaft Kürsch-
ner- 6. Sauer, Wilhelm, Augsburg, Gau
Schwaben, Fachschaft Laborateure. 7. Schirm-
beck, Werner, Magdeburg, (Magdeburg-An-
halt) Kaufmannsgehilfe (Banken). 8. Saal-
Frank, Edmund, Rehau (Bayer. Ostmark),
Porzellanmaler. 9. Back, Karl, Essen (Essen),
Maurer. lO.Nagler, Otto, Berlin, (Groß-
Berlin), Rechtsanwalts- und Notarbüro. 11.
Rehfisch, Hubert, Koblenz (Koblenz-Trier),
Druckerei (Aetzer). 12. Bockelt, Wilhelm
Beckertshausen (Mainfranken), Holztischler
(HI). 13. Jäckel, Kurt, Soppöhnen (Ostpreu-
ßen) Nährstand-Fischerei (HI). 14. L an,deck,
Heinrich, Essen (Essen), Bergbau (HI). 15.
Karst, Wilhelm, Varschlott (Baden), Bergbau
(H2). 16. Meine!, Kurt, Lichtentanne
(Sachsen), Leder-Schuhmacher (HI). 17. Kie-
per, Rudolf, Berlin (Erotz-Verlin), Metall-
PtHer .(HI). 18. H o st, Erhard, Gau Ostpreu-

ßen-Königsberg, Lehranstalt für Hoch- und Tief-
bau (Deutsche Fachschulschaft) (HI). 19. Falke,
Robert, Magdeburg (Magdeburg-Anhalt), Fri-
seure (HI). 20- Sterner, August, Effelder
(Thüringen), Tabakgewerbe. 21. Krämer,
Ernst, Mellingen (Württemberg), Fachschaft
Reichsbahn. 22. Abler, Hans, Nürnberg
(Franken), Fachgrupe Dentisten. 23. Hätte,
Alfred, Bielefeld (Westfalen-Nord), Weberei.
24. Dengler, Peter, Bensheim (Hessen-
Nassau), Papiererzeugung. 25. Späte, Alfred,
Kayna (Halle-Mersburg), Steinmetze. 26. Ecke,
Herber, Hamburg (Hamburg) Gartenbau-
Mädchen: 1. Rot her, Else, Breslau (Schle-
sien), Kindergärtnerin (VdM). 2. Krüger,
Karla, Hamburg (Hamburg), Sützwaren-Hilfs-
kraft (VdM) 3. Benkendorf, Liselotte,
Berlin (Groß-Berlin), Kalte Mamsel (BdM).
4. Empting, Käthe, Bielefeld (Westfalen-
Nord), Friseuse. 5. Kiews, Hertha, Biddurg
(Hessen), Papier- und Druck-Hilfsarbeiterin. 6.
Arnold. Emma, Fürth (Franken), Steno-
typistin. 7. Fröhlich, Dora, Wimmingen-
Mosel (Koblenz-Trier) im elterlichen Hause
(BdM) 8. Hermes, Maria, Düsseldorf (Düs-
seldorf). Alleinmädchen. 9. Kuneld, Erika-
Danzig-Langfuhr (Danzig), Bernsteinarbeiterin.
10. Dörfler, Klara, Söllingen (Baden),
Hilfsarbeiterin (BdM). 11. Adel Hardt,
Liefest Bayreuth (Bayer. Ostmark) Schneiderin
(BdM). 12. Frahm, Irmgard, Grotz-Grönau
(Mecklenburg-Lübeck), Weberin (VdM).

Getreidesestpreise für Rai
Am 1. Mai treten für die amtlichen Eetreide-
großmärkte Mannheim und Karlsruhe folgende
neuen Festpreise in Kraft:
Weizen: W 15 21.20, W 16 21.40, W 17 21.70.
Roggen: R 13 17.00, R 15 17.40, R 16 17.70.
Hafer: H 11 16.40, H 14 16.90, H 17 17.20.
Gerste: E 7 16.40, G 8 17.60, E 9 16.90,
G 11 17.20 RM.
Die Beschäftigung der Industrie im März 1935
Im März haben sich die auswärtstreibenden
Kräfte nach der winterlichen Hemmung klar
entfaltet. Nach der Jndustrieberichterstattung
des Statistischen Reichsamts ist die Zahl der
beschäftigten Arbeiter in der Industrie von 59,3
Prozent im Februar auf 61,3 Prozent der
Arbeiterplatzkapazität im März gestiegen. Etwas
stärker hat die Zahl der geleisteten Stunden
zugenommen, nämlich von 53,4 Prozent auf
55,6 Prozent der Arbeiterstundenkapazität. Auch
die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit hat sich
wieder leicht erhöht; sie beträgt im März 7,34
Stunden.
Weiterführung der Schnellpressenfabrik
Frankenthal
Die Weiterführung des Betriebes der Schnell-
pressenfabrik Frankenthal Albert u- Cie. AG.,
Frankenthal/Pfalz, die bekanntlich vor einigen
Monaten ihre Zahlungen einstellen mußte und
über die im März ds. Js. der Konkurs ver-
hängt wurde, ist nunmehr sichergestellt dadurch,
datz die neu gegründete Schnellpressenfabrik
Frankenthal Albert u. Cie. GmbH., Franken-
thal, die Fabrik übernimmt. Den ansässigen
Fachkräften bleibt somit die Arbeitsstätter er-
halten.

Errichtung neuer Brennereien
Um die Verwertung der Kartoffelernte in
den deutschen Gebieten mit besonders leichten
Böden, besonders in den marktfernen Gebeten
des Ostrandes, zu erleichtern, hat der Reichs-
finanzminister neue Spiritusbrenn-
rechte in Höhe von 50 000 Hektoliter zur Ver-
fügung gestellt, die auf neu zu gründende Ge-
nossenschaften und Siedlungsbetriebe verteilt
werden sollen. Für die Finanzierung des Baues
der neuen Brennereien, die damit notwendig
werden, hat die Rentenbank-Kreditanstalt Kre-
dite im Betrag von 1 Mill. RM Lereitgestellt.
Die einzelnen Projekte werden durch den Reichs-
nährstand vorgeprüft.
Amtliche
Amsterdam 167,68 Geld, 168,02 Brief; Brüs.
sel 41,98 (42,06), Danzig 81,10 (81,26); Kopen-
hagen 53,47 (53,57); London 11,975 (12,005);
Newyork 2,478 (2,482); Oesterreich 48,95 (49,05);
Paris 16,38 (16,42); Oslo 60,19 (60,31); Prag
10,35 (10,37); Rom 20,68 (20,72); Stockholm
61,75 (61,87); Schweiz 80,72 (80,88); Warschau
46,87 (46,97).
Fiannheimer Viehmarkt
Dem gestrigen Mannheimer Erotzviehmarkt
wurden zugeführt: 87 Ochsen, 212 Kühe, 688
Kälber, 1960 Schweine, 96 Bullen, 188 Färsen,
11 Schafe. Es notierten je 50 Kg Lebendge-
wicht: Ochsen 42, 38—41, Kühe 36—42, 30 bis
35, 24—29, Kälber 61^-65, 55—60, 46—54, 35
bis 45, Bullen 41—42, 37—40, 32—36, Färsen
42, 39—41, —, Schweine 48—52, 47—51, 46
bis 50, 43—49, Sauen 40—44.
 
Annotationen