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Dmmerett»-, de» I. Mai 1888


dings nötig eine Idee, die ein Volk versteht, eine
Idee, die es begreift und die es liebt.
Als wir im Jahre 1919 zum erstenmale als
Prediger der nationalsozialistischen Idee aus-
zogen, da war es ein ganz kleines Häuflein da-
mals verlachter Idealisten oder, wie man sagte,
Phantasten. Die Kritiker sind heute widerlegt.
Was seitdem wurde, das mögen manche von
ihnen vielleicht auch angestrebt haben, aber sie
konnten es nicht durchführen; geschichtlich ist ent-
scheidend für die Richtigkeit eines Prinzips am
Ende doch der sichtbare Erfolg. Und das hier ist
ein Dokument dieses Erfolges, das niemand fäl-
schen kann:
ein Volk in einem Reich!
(Gewaltige Beifallskundgebungen.)
Alles, was wir geschaffen haben, wäre unmög-
lich gewesen, alles, was wir taten, Hütte nie ge-
lingen können, es hätte nie einen 30. Januar,
nie einen 21,, nie einen 16. März gegeben, es
wäre nie der äußere Aufstieg erfolgt, wenn
nicht das deutsche Volk eine innere
Wandlung durchgemacht hätte. Daß
es uns gelang, dem deutschen Volke eine neue
Idee zu geben, und dieses Volk in dieser Idee zu
einer neuen Lebensform zu führen, dies ist
diegrößte Tat dieses Jahrhunderts
für unser Volk. Die größte Leistung, die
alles weit überdauern wird, was an Tages-
arbeit dank dieser einzigen Leistung vollbracht
werden kann.
Und so sehen wir im 1. Mai ein
Symbol dieser Leistung. Es ist ein
Tag, der nicht umsonst von uns gewählt und in
dieser Form organisiert wurde. Es mag man-
chen geben, der sich, vielleicht auch heute noch
seitwärts stehend, die Frage vorlegt: Warum an
einem solchen Tage, warum selbst bei einem so
schlechten Wetter hinausgehen, Aufzüge machen,
warum sich zu Millionen hier vereinen?
Um einmal symbolisch zum Ausdruck zu brin-
gen, daß wir nicht Stadt und Land sind, nicht
Arbeiter, Angestellte, Handwerker, Bauern, Stu-
denten, Bürger, nicht irgendwelche Anhänger
irgendwelcher Weltanschauungen, sondern, daß
wir Angehörige eines Volkes sind! (stürmische
Heilrufe), daß wir vereint das sind, was uns
alle einen muß in der gemeinsamen Pflicht,
unser Werk zu tun auf dieser Welt mit den
Kräften, die uns der allmächtige Gott gegeben
hat, jeder an seinem Platze, jeder dort, wo er
steht und stehen muß. Und wir wissen dabei:
viele sind unersetzlich, alle aber
sindunentbehrlich, ganz gleich, ob sie aus
der Fabrik, aus dem Kontor, vom Konstruktions-
büro, vom Geschäft oder vom Acker kommen:
ein Volk in einer einzigen großen Gemein-
schaft und in der Erfüllung einer einzigen
großen Aufgabe.
So sind wir an diesem Tage zusammengekom-
men, um einmal symbolisch zu dokumentieren,
daß wir mehr sind als eine Sammlung einzel-
ner auseinanderstrebender Wesen, daß keiner von
uns zu stolz, keiner von uns zu hoch, keiner zu
reich und keiner zu arm ist, um nicht vor dem
Antlitz des Herrn und der Welt zusammenzu-
stehen in dieser unlöslichen, verschworenen Ge-
meinschaft. (Stürmische, sich immer wieder-
holende Heilrufe.)
Und diese einige Nation, wir brauchen
sie. Denn wann ist jemals einer Führung
eine schwerere Aufgabe gestellt worden als unse-
rer deutschen Führung? Bedenken Sie, meine
Volksgenossen, was unser Deutschland ist, und
vergleichen Sie es mit anderen Ländern. Was
haben wir schon? 137 Menschen auf den Qua-
dratkilometer, keine Kolonien, keine Rohstoffe,
keine Devisen, kein Kapital, keine Auslandsgut-
haben mehr, nur schwere Lasten, Opfer, Steuern
und kleine Löhne. Was haben wir, gemessen am
Reichtum anderer Staaten, am Reichtum ande-
rer Länder, am Reichtum anderer Völker, an
ihren Lebensmöglichkeiten? Was haben wir?
Nur etwas allein:
Unser Volk haben wir!
Es ist entweder alles oder es ist nichts. Nur mit
ihm allein können wir rechnen. Auf es allein
können wir bauen. Alles, was wir bisher ge-
schaffen haben, verdanken wir nur seiner Güte,
seinem Leistungsvermögen, seiner Treue, seiner
Anständigkeit, seinem Fleiß, seinem Ordnungs-
sinn. Und wenn ich das alles abwäge, dann
scheint es mir mehr zu sein als alles, was die
übrige Welt uns bieten könnte. Und das, glaube
ich, können wir wohl den anderen Völkern an
diesem 1. Mai hier verkünden:
Ihr braucht keine Angst zu haben, daß wir
von euch etwas wollen. Wir sind stolz genug,
zu bekennen, daß das Höchste, was ihr uns
garnicht geben könnt, wir selber haben:
Unser Volk. (Brausende Heilrufe.)
Ich könnte mir als Führer keine herrlichere
und keine stolzere Aufgabe auf dieser Welt den-
ken,, als diesem Volke zu dienen. Man könnte
mir Weltteile schenken und ich würde lieber
ärmster Bürger in diesem Volke sein. (Die Mas-
sen jubeln dem Führer zu.) Und mit diesem
Volke muß und wird es uns gelingen, auch die
kommenden Aufgaben zu erfüllen.
Es ist etwas Großes, was in den drei Jahren
geleistet wurde. Bedenken Sie: 6^ Millionen
Erwerbslose — in Wahrheit sind es über 7-L
Millionen gewesen — und heute kaum mehr 2^.
Bedenken Sie die Lage anderer viel größerer
Staaten, mit großen Reichtümern, mit gewalti-
gen Naturschätzen, mit wenigen Menschen aus
einem Quadratkilometer. Und es ist ihnen das
nicht gelungen!
Nun haben wir uns die Aufgabe wieder zu
stellen: Sie heißt Fortsetzung dessen, was wir

ZlWndklmdgeblW ^Lustgarten

Strahlende Sonne brach durch die Schnee-
wolken, als um -L9 Uhr Fanfarensignale die
traditionelle Kundgebung der deutschen Jugend
im Lustgarten einleiteten. In fast unüberseh-
baren Gliedern drängte sich Kopf an Kopf die
Jugend der Reichshauptstadt. Die Hauptter-
rasse vor dem Schloß, auf der sich auch das Red-
nerpult besinnet, ist den Ehrengästen Vorbehal-
ten. Hier sieht man die Arbeiterabordnungen
aus dem Reiche und die Reichsberufswettkampf-
sieger, die als Gäste der Reichsregierung an
allen Feiern teilnehmen. Auch das diploma-
tische Korps ist unter Führung des Nuntius
Orsenigo zahlreich vertreten.
Man bemerkt ferner u. a den Stelloertreter
des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, die
Reichsminister Dr. Goebbels, Dr. Frick,
D ar re, Generaloberst von Blomberg,
Rust, Seldte, von Elz-Rübenach und
Kerrl. die Reichsleiter Dr. Ley, Dr. Die-
trich, Bouhler und Reichsjugendsührer
Baldur von Schirach
Nach einem Fafarensignal trat der
Reichsjugendsührer Valdur von Schirach
an die Schlotzrampe, um die Kundgebung zu
eröffnen. Er führte aus:
Jugend Adolf Hitlers! Ich begrüße dre Ju-
gend am Tage der Arbeit 1935. Ich begrüße
weiter die Reichssieger und Reichssiegermnen
unseres Reichsberufswettkampfes.
Dieser Rerchsberufswettkampf war mehr als
ein Erziehungsmittel der Jugend zu beruflicher
Höchstleistung, er war die große sozialistische
Demonstration des jungen Deutschland für die
Ehre der Arbeit und für die deutsche Arbeiter-
schaft. Möge dieser friedliche Wettkampf der
deutschen Jugend immer ein Symbol bleiben
für das ganze deutsche Volk, ein Symbol dafür
was durch Kameradschaft, durch Einigkeit und
! Entschlossenheit erreicht werden kann. So wollen
wir diese Aktion der Jugend sehen in einer
I Zeit, da auch unsere Einigkeit angegriffen wird
von Menschen und Einrichtungen, die sich ab-
sondern wollen von dem großen gemeinsamen
Werk der Nation (Stürmischer Befiall). Wir
wollen auch an diesem 1. Mai unserem Führer
als Gelöbnis geben, unseren Kampf um
die Einigung fortzusetzen und vor-
nichts, aber auch gar nichts Halt zu machen,
was sich unseren Plänen entgegengestellt. Sie
sprechen von der Notwendigkeit ihres Sonder-
bundes und ihrer SonderinLeressen. Wir sind
die Jugend Adolf Hitlers, die keinen an-
deren Bund kennt als den Bund der
H I. (Starker Beifall) Man mag uns angrei-
fen, wir werden uns verteidigen. Wir wissen
mit unserem innersten Herzen: das Recht ist
mit uns Das Recht ist immer dort, wo die
Jugend steht, die für Deutschland kämpft. (Er-
neuter stürmischer Beifall).
Meine Kameraden! Laßt Euch nicht rrre
machen. Wenn Ihr der deutschen Eimgtert
dient, so wie Ihr es tut, dient Ihr zugleich
Eurem allmächtigen Gott (Stürmischer Beifall).
Es ist nicht wahr, daß diese Jugend ohne Ehr-
furcht sei. Schaut auf den Reichsberufswett-
kampf und erkennt in ihm die ehrfurchtsvolle
Verneigung der ganzen jungen Generation vor
der Idee der Arbeit, die zugleich die Idee
Deutschlands ist (Stürmischer Beifall).
Kämpft weiter, arbeitet weiter, haltet in
Treue weiter zur Fahne des Deutschen Reiches
und seid das, was Ihr seid, die Kameraden der
deutschen Arbeiterschaft die Pioniere einer so¬

zialistischen Zukunft. (Stürmischer jubelnder
Beifall).
Nach der Rede des Reichsjugendführers sang
der 3000 Mann starke Chor der HI, des DJ
und des BdM ein Lied von dem Arbeiterdich-
ter Heinrich Lersch, komponiert von Fritz Sotke,
„Tritt heran, Arbeitsmann", das ein eindrucks-
volles Bekenntnis der deutschen Jugend zur
Arbeit darstellt — Dann trat
ReiKsmiilister Dr. Svbhels
an die Rampe und richtete an die Jugend, die
ihn stürmisch begrüßte, folgende Ansprache:
Deutsche Jungens und Mädels! Heure am
frühen Morgen hatte es den Anschein, als
> sollte unser 1 Mai-Tag ein Winterfest werden.
, Nun, aber ist die Sonne durch die Wolken ge-
gangen und Hitler-Wetter liegt wieder über
Berlin. Wie in den vergangenen zwei Jahren,
so beginnen wir auch heute das 1. Akai-Fest
mit der großen Kundgebung der deutschen Ju-
gend, die in der Hitlerjugend, im BdM und
im Jungvolk ihre organisatorische Zusammen-
fassung gefunden h«t. Es ist kein Zufall, daß
wir dieses große Nationalfest des deutschen Vol-
kes im neuen Staate gerade mit der Jugend
beginnen, denn der Staat, den wir errichteten,
wurde für die Jugend gegründet. Es waren
junge Männer, die ihn eroberten, und an >ei-
ner Spitze steht der Führer eines jungen
Deutschland das das alte l'beralmarxistische
Deutschland überwand.
Die Parteien die wir überwanden, traten
uns manchmal entgegen mit dem Einwand,
wer die Lugend habe, der habe die Zukunft.
Wir haben ihnen die Jugend und haben ihnen
damit auch die Zukunft weggenommen (Bei-
fall). Denn diese Jugend aus der Hitlerjugend,
dem BdM und dem Jungvolk ist nicht zu uns
gekommen wie so viele der Konjunkturritter,
als das Reich schon erobert war, sondern diese
Jugend hat uns geholfen, das Reich zu er-
obern. Sie ist die Avant-Garde unserer kämp-
fenden Formationen gewesen, und sie hat damit
ein Anrecht darauf erworben, daß dieser Staat
in der Tat ein Staat der Jugend ist und
bleibt, ein Staat mit jungen Ideen und von
jungen Männern geführt. In diesen Staat,
meine deutschen Jungen und Mädels, müßt Ihr
hineinwachsen. Ihr müßt diesem Staat die
Tugenden verleihen, die Euch vor anderen Men-
schen auszeichnen, die Tugenden der Zusammen-
gehörigkeit, der Kameradschaft, des Mutes und
der Treue.
In diesem Sinne, meine Jungens und Mä-
dels, steht ihr hier und wartet auf den Führer,
der zu Euch sprechen wird. (Stürmischer Jubel).
Wir wollen ihm unsere Treue und unsere An-
hänglichkeit entgegenrufen Wenn er zu uns
kommt, dann soll ihm unser alter Dank- und
Treuegruß entgegenschallen: Adolf Hitler, der
Führer des deutschen Volkes, Adolf Hitler, der
Führer der deutschen Jugend Sieg Heil! Sieg
Heil! Sieg Heil!
! Bald kündeten die Klänge des Badenweiler
! Marsches das Nahen des Führers, der langsam,
in seinem Kraftwagen stehend, durch das Meer
der Jugend zur Schloßrampe fuhr, wo er vom
Reichsminister Dr. Goebbels und Reich Zugend-
führer Baldur von Schirach empfangen und
zum Rednerpult geleitet wurde. Dann trat der
Führer an die Rampe, stürmisch umjubelt von
der Jugend, die ihn lange Zeit nicht zu Worte
kommen ließ. Endlich legte sich die Begeisterung
und der Führer sprach zu seiner Jugend:

begonnen haben. In diesem Jahre, meine Volks-
genossen,
da greifen wir die zweite Million der
Erwerbslosen an.
(Stürmische Heilruse.) Nicht mit Redensarten,
sondern wir werden sie anfassen und wir werden
unter diese Million heruntergehen. Ich weiß
nicht, was wir erreichen, aber das eine weiß ich:
im nächsten Jahre werden wir den Rest, der
noch verblieben ist, wieder angreifen -- solange,
bis wir endlich das Ziel erreicht haben, jedem
Deutschen, der sich ehrlich sein Brot verdienen
will, die Möglichkeit dazu zu geben. Denn wir
sind überzeugt, daß die Millionen unseres Vol-
kes, die bis jetzt arbeitslos waren, unter nichts
mehr gelitten haben als unter dem Zwang, um
Almosen zu bitten, während sie doch nichts ande-
res wollten, als durch ihre Mitarbeit sich ihr
tägliches Brot zu verdienen.
So ist der 1. Mai für uns zugleich der
Tag des Entschlusses:
Des Entschlusses, durch alle Sorgen, durch alle
Schwierigkeiten, durch alle Unwetter hindurch
den' Weg für unser Volk zu suchen (große Begei-
sterung), des Entschlusses der Führung — immer
mit dem Blick auf dieses Volk — mit dem Blick
auf die Führung, ihr zu folgen, hinter sie zu
treten und mit ihr den Kampf gemeinsam aus-
zunehmen!
Was wir wollen, liegt klar vor uns: Nicht
Krieg und nicht Unfrieden. So wie
wir den Frieden im eigenen Volke hergestellt
haben, wollen wir Nichts anderes als den Frie-
den mit der Welt. Denn wir alle wissen, daß
die große Arbeit uns nur gelingen kann in einer
Zeit des Friedens.
Allein so wie die Führung der Nation im
Innern niemals Verzicht geleistet hat auf
ihre Ehre dem Volke gegenüber, so kann sie
auch nie Verzicht leisten auf die Ehre des
deutschen Volkes gegenüber der Welt.
(Stürmische Zustimmung der Massen.)

Wir wissen, was wir der übrigen Welt schul-
dig sind. Mag sie begreifen, was sie einem stol-
zen Volke niemals verweigern kann und mag
sie dabei vor allem eines verstehen: das Deutsch-
land von heute ist das Deutschland von gestern
so wenig, als das Deutschland von gestern das
Deutschland von heute war. Das deutsche Volk
von jetzt ist nicht das deutsche Volk von vor-
gestern, sondern das deutsche Volk der hinter
uns liegenden zweitausend Jahre deutscher Ge-
schichte.
So bitte ich Euch, an diesem Tag, meine Volks-
genossen: hier und übr das ganze Deutsche Reich
hinweg das Band der Gemeinschaft
engerzubinden. So wie Sie hier versam-
melt sind vor mir, mögen Sie alle vergessen,
was das Leben im Einzelnen aus Ihnen gemacht
hat. Mögen Sie sich erinnern, daß Sie über alle
diese Trennungen hinweg Angehörige eines
Volkes sind, nicht nach menschlichem, sondern nach
Gottes Willen. Er ließ uns diesem Volke zuge-
hören, ergab uns unsere Sprache, er senkte in
uns hinein das Wesen, das uns erfüllt, dem wir
gehorchen müssen, wenn wir mehr sein wollen
auf der Welt als wertlose Spreu.
So bitte ich Euch denn: Erneuert an diesem
Tage dieser größten und stolzesten Demonstration
der Welt Euer Bekenntnis zu Eurem Volk, zu
unserer Gemeinschaft und zu unserem national-
sozialistischen Staat!
Mein Wille — das muß unser Bekenntnis
sein — ist Euer Glaube!
Mein Glaube ist mir — genau wie Euch —
alles auf dieser Welt! Das Höchste aber, was
mir Gott auf dieser Welt gegeben hat, ist mein
Volk! In ihm ruht mein Glaube. Ihm die^e
ich mit meinem Willen und ihm gebe ich mein
Leben.
Das sei unser gemeinsames heiliges Bekennt-
nis am Tage der deutschen Arbeit, der so recht
ist der Tag der deutschen Nation!
Unser deutsches Volk der Arbeit Sieg-Heil,
Sieg-Heil, Sieg-Heil! (Die letzten Worte des
Führers gingen unter in ungeheuren, sich immer
wiederholenden Beifallsstürmen.)

Vie Rede des Führers
Deutsche Jugend!
Eine große Zeit ist es, die ihr erlebt, was
Generationen oft nicht beschieden ist, wird Euch
zuteil.
Das Reich, das Ihr nicht mehr kennt, das
uns in seiner Größe aber unvergeßlich ist, liegt
weit hinter uns. Die Zeit trauriger Zerrissen-
heit aber, die es ablöste, ist zum größten Teil
j bei Euch noch in junger und frischer Erinne-
I rung. Dem großen Reiche folgte die traurigste
Epoche deutscher Geschichte. Der deutsche Fall,
der Millionen Menschen auf das Tiefste erschüt-
tert hat, gab uns allen den Befehl zum Kamps
für ein neues junges Deutschland.
Dieser Kampf begann im Innern unseres
Volkes. Dort mußten die Voraussetzungen ge-
schaffen werden für den Wiederaufstieg der
deutschen Nation Erst mutzte im Innern das
Volk selbst für eine neue Staats- und Volks-
führung gestaltet werden dann erst, nach dieser
großen Arbeit der Regeneration im Innern,
kann die Wiederaufrichtung des Ansehens des
Remzes uaa- außen erfolgen!
Dies alles, was wir heute erleben, ist kein
Zufall, ist nicht ein Geschenk des Himmels, son»
dern das Ergebnis unermeßlicher Anstrengun-
gen, dauernder Arbeit größter Opfer. Und
diese Wiederaufrichrung unseres Volkes, das ist
und mutz, meine deutsche Jugend, Dein größtes
Erlebnis sein! Generationen konnten keine
gleiche Aufgabe erfüllen. Dem heutigen deut-
schen Volk wurde es gegeben, eine Arbeit wohl
für viele Jahrhunderte zusammengeballt, in
wenigen Jahren zu leisten. Und Ihr, meine
deutsche Jugend, ihr erlebt diese Arbeit an Euch
und unserem Volke. Und diese Arbeit der deut-
schen Volkwerdung ist zugleich Eure Aufgabe
für die deutsche Zukunft. Sie ist Eure Pflicht!
Als der große Kampf um das neue Deutsch-
land begann, da habe ich mich bemüht, die
deutsche Jugend den Parteien wegzunehmen
und ^e Deurch/.anS zu geben. Heute sollt Ihr
Deutschland allein gehören! So wie Ihr aber
Deutschland gehört- muß Deutschland auch stolz
sein können auf Euch, und zwar nicht nur auf
Euch als Gesamtheit, sondern auf Euch als Ein-
zelne und deshalb habt Ihr die Ausgabe, nicht
nur Euch als Geiamtheit zu gestalten, sondern
Euch auch als Einzelne in jene Form zu brin-
gen, die Deutschland mit Stolz auf jeden Ein-
zelnen von Euch sehen und schauen läßt.
Jeder deutsche Junge, jedes deutsche Mäd-
chen, sie müssen durchdrungen sein von dem
heiligen Pflichtbewußtsein, Repräsentanten un«
seres Volkes zu werden! Sie müssen durch-
j drungen sein von der Empfindung, daß sie alles
das rn sich zu verkörpern haben, was Deutsch-
i land mit Recht auf sein Volk stolz sein lassen
kann.
Das ist die Erwartung, die die deutsche Ge-
genwart an Euch als die Träger der deutschen
Zukunft richtet. Und dies ist auch die große
Hoffnung, die ich heute vor Euch ausspreche.
Groß ist das Geschehen der Gegenwart- Es
würde aber vergeblich sein, wenn Ihr nicht
eine dauerhafte deutsche Zukunft garantiert.
Ihr seid ein Elieo in der deutschen Schicksals-
kette. Sorgt dafür, daß es stark wird, auf daß
nicht an Euch diese Kette reißt und damit das
Leben unseres Volkes endet.
Wir gehen einer starten Zeit ent-
gegen. So wie der Wind heute um uns
die Fahnen flattern läßt, so wird er vielleicht
die nächsten Jahre um Deutschland manche
Wolken und Gewitter aufziehen lassen. Es soll
uns nichts furchtsam machen können aus dieser
Welt! Ihr, meine deutsche Jugend, sollt ein
Garant sein für die Sicherheit der Existenz und
damit der Zukunft unseres deutschen Volkes
(unbeschreiblicher Jubel)
Wenn ich Euch grüße, so grüße rch damit
Deutschland! Das Deutschland der Ehre und
des Fleißes, der Arbeit und der Treue, das
Deutschland des Friedens, aber auch der Tap-
ferkeit.
Deutschland Sieg Heil!
Nach der Rede des Führers brandeten die
Heilrufe minutenlang immer wieder zur Schloß-
rampe empor.
Das Lied der Hitlerjugend „Vorwärts! Vor-
wärts!" und ein Heil auf den Führer, das
Baldur von Schirach ausbrachte, beendeten die
Jugendkundgebung.
Die Ehrenbezeugungen beim Deutschland-
und Horst-Wessel-Lied
DNB Berlin, 30. April- Zur Beseitigung von
Meinungsverschiedenheiten wird amtlich mit-
geteilt, daß beim Spielen oder Singen des
Deutschland- oder Horst-Wessel-Liede.s anläßlich
öffentlicher Veranstaltungen im Freien von den
nichtuniformierten männlichen Teil-
nehmern neben der Erweisung des Deutschen
Grußes auch die Kopfbedeckung ab-
zunehmen ist. Die uniformierten Teilneh-
mer grüßen durch heben des regten Armes.
vacellis Dank an Frankreich
DNB. Paris, 1. April. Kardinalstaaatssekre-
tär Pacelli, der sich auf der Rückreise von Lour-
des nach Rom befindet, hat dem französischen
Staatspräsidenten ein Telegramm gesandt, in
dem er noch einmal seinen besonderen Dank für
die herzliche Aufnahme ausspricht, die er in
Frankreich gefunden habe Gleichzeitig sandte er
ein Telegramm an den französischen Ministerprä-
sidenten, in dem er seinen Wünschen für den
Frieden und das Wohlergehen Frankreichs Aus-
druck gibt.

Der neugewählte Danziger Volkstag
hat in seiner Eröffnungssitzung am Dienstag der
nationalsozialistischen Danziger Regierung das
Vretrauen ausgesprochen. Anschließend gab der
Präsident des Senates, Greiser, eine Regierungs-
erklärung ab.
 
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